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Algorithmus mit Modegeschmack: Zalando will den Kleiderschrank erobern. Dazu setzt der Online-Händler neben seiner offiziellen App auf eine Vielzahl weiterer Apps – etwa die Kleiderschrank-App Zalando Wardrobe oder die persönliche Outfit-Beratung Zalon. Zalon ist wie Outfittery und Stitch Fix eine Art persönliche Shoppingberatung, bei der professionelle Stylisten anhand verschiedener Parameter wie Modestil und Größe passende Outfits raussuchen und im Abo verschicken.
Der kuratierte Einkaufsservice soll einerseits die Markenbindung und die Zalando-Verkäufe steigern, andererseits dient der Shoppingdienst auch als Datenlieferant für den sogenannten Algorithmic Fashion Companion (AFC). Dieser Algorithmus steuert u.a. den skalierbareren Outfit-Generator auf der Zalando-Website und soll umgekehrt wiederum auch den Zalon-Stylisten dabei helfen, schneller durch das Zalando-Sortiment zu navigieren und z.B. nur Produkte anzeigen, die auch in der Größe des Kunden verfügbar sind.
Wer die App für iOS und Android erstmals installiert, wird zunächst durch einen Stilfragebogen gelotst. Dort können Modevorlieben und No-Gos ausgewählt werden. Anhand der Antworten ordnet Zalon jedem Kunden einen Stylisten zu, der oder die dann ein passendes Outfit kreiert und dem Kunden/der Kundin zur Vorschau schickt. Nutzer*innen können die Outfitvorschau kommentieren und bewerten und z.B. einzelne Kleidungsstücke austauschen lassen.
Das klassische Window Shopping – ein Outfit im Schaufenster sehen und sofort kaufen – ist mit Umweg über die App auch möglich. Kunden laden einfach Fotos von Outfits hoch und bitten ihren Shoppingberater, ähnliche Outfits zusammen zu stellen. Der Stylist ist per Messenger über die App erreichbar. So soll ein besonders enges und vertrauensvolles Verhältnis zwischen Stylist und Kunden entstehen. Ein Highlight der App ist die Größenerkennung in der Android-App: Hier können Nutzer*innen sich in wenigen Minuten per App selbst ausmessen.
Genaue Zahlen zu Zalon veröffentlicht Zalando zwar nicht, doch der kuratierte Shoppingservice wurde bei den Veröffentlichungen der Quartalsberichte zuletzt immer wieder als Wachstumstreiber genannt. Mitte 2018 lag die Zahl der ausgelieferten Outfits eigenen Angaben zufolge bei 1,1 Mio. Wie viele davon zurückgeschickt oder tatsächlich im Kleiderschrank der Kunden hängen, ist allerdings nicht überliefert.
Mit unseren täglichen App-Tipps wollen wir Denkanstöße für App-Macher und Retailer liefern, wie sie ihr Business für das neue Mobile-Jahrzehnt fit machen können. Alle App-Tipps finden Sie hier.
