Techniker Krankenkasse startet App-basiertes Messsystem für Diabetiker.

Screenshot iPhone-App TK-DiabetesTagebuch
Screenshot iPhone-App TK-DiabetesTagebuch

Die digitale Selbstvermessung wird Wirklichkeit. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat ein System zur mobilen Erfassung von Vitaldaten gestartet. Diabetiker können ihre Blutzuckerwerte künftig über ein Bluetooth-fähiges Messgerät erfassen und kontaktlos in ein App-basiertes Diabetes-Tagebuch übertragen. Über eine Bluetooth-Schnittstelle können die Blutwerte direkt vom Messgerät auf die App TK-DiabetesTagebuch übertragen werden. Die App ist seit Februar für iOS– und Android-Geräte verfügbar und ermöglicht es Diabetikern, Blutwerte automatisch zu synchronisieren, PDF-Auswertungen via E-Mail zu verschicken und sich Diagramme und Auswertungen auf Mobilgeräten anzuschauen. Patienten können sich über die App zudem an festgelegte Messzeiten erinnern lassen. Gleichzeitig können die Werte an das Online-Portal TK-GesundheitsCoach übertragen werden. Der GesundheitsCoach kann anhand der erfassten Daten Tipps zum Umgang mit der Krankheit geben, heißt es in der Pressemitteilung dazu. Die Datenweitergabe soll freiwillig sein und die Krankenkasse selbst angeblich keinen Zugang zu den Daten haben. Derzeit versucht die TK die bundesweit rund 300.000 Diabetes-Patienten zur Nutzung des neuen Angebots zu motivieren. Diabetiker könnten ihren Blutzuckerwert zudem bald via Sensoren statt mit der Nadel messen. Ein entsprechendes Gerät ist bereits auf dem Markt, hat aber den Schönheitsfehler, dass es noch kein Bluetooth besitzt. Die Werte müssen deshalb noch händisch in die App eingetragen werden.

TK-DiabetesTagebuch

Mobile Health auf dem Vormarsch 

Apps, Gesundheits- und Fitness-Gadgets können mittlerweile jeden Schritt, jede Kalorie, ja sogar jeden Herzschlag messen. Die Selbstvermessung via App ist zwar umstritten, gewinnt aber auch in Deutschland an Akzeptanz. Einer YouGov-Studie zufolge kann sich immerhin jeder dritte Deutsche (32 Prozent) grundsätzlich vorstellen, gesundheits- und fitnessbezogene Daten zu messen und mit der Krankenversicherung zu teilen. Für 39 Prozent der Befragten kommt das allerdings nicht in Frage. Im Gegenzug erwarten die Befragten Vorteile, wie Beitragseinsparungen, Gutscheine für privatärztliche Leistungen, Gutscheine für Wellness- oder Fitness-Reisen oder Bonuspunkte. Spätestens seitdem die Generali Versicherung angekündigt hat, ein Gesundheitsprogramm mit angeschlossener App zu starten, ist das Thema Selbstvermessung und mobile Gesundheit in den Medien präsent. Noch lehnen es gesetzliche Versicherer wie die AOK oder die DAK ab, Rabatte und Prämien für die Preisgabe von Gesundheitsdaten auszuschütten. Doch viele Versicherer dürften bereits über entsprechenden Konzepten brüten. Neben der Datensicherheit befürchten Kritiker solcher App-basierter Gesundheitskonzepte aber vor allem, dass Versicherungsbeiträge für Nicht-Nutzer teurer werden dürften und jeder Entscheidung ein Preisschild umgehängt wird.

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