Mobile Health: Selbstvermessung per App ist für jeden Dritten ein Thema.

shutterstock_188507768 (1)Die Gesundheit immer im Blick: Apps, Gesundheits- und Fitness-Gadgets können mittlerweile jeden Schritt, jede Kalorie, ja sogar jeden Herzschlag messen. Die umstrittene Selbstvermessung per App bringt völlig neue Möglichkeiten, aber auch einige kaum abzuschätzende Gefahren mit sich. Spätestens seit die Generali Versicherung angekündigt hat, ein App-basiertes Gesundheitsprogramm zu starten, ist das Thema Mobile Health auch außerhalb der Fachmedien präsent. Gesetzliche Versicherer wie die AOK oder die DAK lehnen es (noch) ab, Rabatte und Prämien für die Preisgabe von Gesundheitsdaten auszuschütten. Jeder dritte Deutsche (32 Prozent) kann sich aber grundsätzlich vorstellen, gesundheits- und fitnessbezogene Daten zu messen und mit der Krankenversicherung zu teilen. Im Gegenzug erwarten die Befragten Vorteile, wie Beitragseinsparungen, Gutscheine für privatärztliche Leistungen, Gutscheine für Wellness- oder Fitness-Reisen oder Bonuspunkte. 57 Prozent halten die Selbstvermessung per App für eine Möglichkeit um Geld einzusparen. Die meisten Verbraucher verbinden mit Mobile Health aber auch die Erhöhung der eigenen Körperkontrolle. Das geht aus der Studie „Quantified Health“ des Marktforschungsinstituts YouGov hervor, in deren Rahmen im Dezember 1.000 Deutsche befragt wurden. Für 39 Prozent kommt das Teilen von Gesundheitsdaten allerdings nicht in Frage.

Kritik an Selbstvermessung per App

Die Kritik geht über die mittlerweile omnipräsente Datensicherheitsdebatte weit hinaus. Sascha Lobo bemängelt das blinde Vertrauen in durch Technologien erhobene Daten. So werde jeder Entscheidung ein Preisschild umgehängt – eine neue Verhaltensökonomie der Vernetzung, befürchtet Lobo. Doch der Club der Selbstvermesser dürfte durch das steigende Angebot an Fitness- und Gesundheits-Apps und Wearables wie Fitness-Tracker auch hierzulande zusehends größer werden. Für Versicherungen bietet sich hierdurch zweifelsfrei ein riesiger Datenschatz, den es zu heben gilt. Denn wer gesund lebt, kostet die Versicherung weniger. Durch ein gesundheitsbasiertes Bonussystem ergibt sich für Versicherungen zudem wohl ein weiteres Geschäftsfeld. Sie können Unternehmen eine Marketing-Plattform bieten, die gesundheitsbewusste und digital versierte Kunden anspricht. Das befürchten offenbar auch die Verbraucher: Immerhin 81 Prozent glauben, dass die einmal erfassten Daten auch für andere Zwecke verwendet werden. 73 Prozent befürchten im Falle der Verschlechterung des Gesundheitszustands, dass die Versicherungsbeiträge teurer werden. Noch ist die Vernetzung mit Krankenkassen und Versicherungen Zukunftsmusik. Das dürfte sich aber spätestens dann ändern, wenn der Missbrauch und die Manipulation der Daten durch die Nutzer ausgeschlossen ist. Der Großteil der Deutschen hat bereits jetzt das Rüstzeug für die Selbstvermessung: 41 Prozent der Befragten haben mindestens eine Gesundheits-App auf ihrem Smartphone installiert, drei Viertel (75 Prozent) von ihnen nutzen diese sogar. (Bild: shutterstock.com)

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2 Antworten zu “Mobile Health: Selbstvermessung per App ist für jeden Dritten ein Thema.”

  1. […] Mobile Health: Jeder dritte Deutsche kann sich vorstellen, gesundheitsbezogene Daten per App mit Versicherungen zu teilen. Trotz großer Kritik an App-basierten Gesundheitsprogrammen sehen viele Verbraucher in Deutschland “Quantified Self” als Möglichkeit, den eigenen Körper zu überwachen, um z.B. Gutscheine für privatärztliche Leistungen, Gutscheine für Wellness- oder Fitness-Reisen oder Bonuspunkte zu sammeln. weiterlesen auf mobilbranche.de […]

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