„Wir setzen auf eigene Entwicklungen und Innovationen“: Ben Jeger von AppsFlyer im Interview.

mobilbranche.de hat bei Branchengrößen und Entscheidern nachgefragt, wie sie 2021 gemeistert haben und was sie von 2022 erwarten. „Wir blicken sehr optimistisch in das neue Jahr und erwarten, auch weiterhin schnell und dabei gesund zu wachsen“, sagt Ben Jeger, Managing Director Central Europe bei AppsFlyer. Der weltweite Marktführer in den Bereichen Mobile Attribution und Marketing Analytics verfolgt einen kundenzentrierten Ansatz, um mehr als 12.000 Marken und mehr als 6.000 Technologiepartner darin zu unterstützen, täglich bessere Entscheidungen zu treffen.

mobilbranche.de: Wie war das Jahr 2021 aus Eurer Perspektive?

Ben Jeger: 2021 war für AppsFlyer ein Rekordjahr. Der durch die Pandemie verursachte Digitalisierungsschub kommt unserem Business zugute: Immer mehr Unternehmen investieren auch in digitales Marketing, und wir konnten unseren Umsatz deutlich steigern. Gleichzeitig hat Apple mit der Umsetzung des App Tracking Transparency Framework (ATT) der Mobile AdTech-Branche auch die einschneidendste Veränderung der letzten Jahre beschert. Hierfür mussten wir eine Lösung finden und haben es geschafft, für unsere Kunden Licht ins Dunkel zu bringen, damit weiterhin messbare Entscheidungen im Marketing getroffen werden können.

Unser Central-Europe-Team in Berlin ist im letzten Jahr um 40 % gewachsen. Wir tun viel, um den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter zu entsprechen. So galt die meiste Zeit des Jahres die „Work from Anywhere“ Policy – ein Drittel der Belegschaft arbeitet nur aus dem Homeoffice heraus, manche haben so ihren Lebensmittelpunkt zeitweilig in andere europäische Länder verlegen können. Andere Mitarbeiter hingegen kommen regelmäßig in unser Büro. AppsFlyer unterstützt uns mit verschiedenen Gesundheitsvorsorge-Programmen und stellt jedem Mitarbeiter ein Homeoffice-Budget zur Verfügung, damit sich jeder eine ideale Arbeitsumgebung schaffen kann. Mir persönlich ist aber auch gemeinsame Zeit im Team sehr wichtig und die Live Events, die im Sommer stattfinden konnten, gehören zu meinen Highlights in diesem Jahr.

mobilbranche.de: Mit welchen Erwartungen geht Ihr ins neue Jahr?

Ben Jeger: Wir blicken sehr optimistisch in das neue Jahr und erwarten, auch weiterhin schnell und dabei gesund zu wachsen. Für 2022 sind jetzt schon fünf neue Stellen in unserem Central-Europe-Team geplant, zwei davon sind bereits ausgeschrieben. Wir erwarten, dass sich die Privacy-First-Maxime im Marketing mehr und mehr durchsetzen wird und wollen unseren Teil dazu beitragen, dass Datenschutz und effektives digitales Marketing Hand in Hand gehen – im Sinne einer gelungenen User Experience.

Dabei setzen wir verstärkt auf eigene Entwicklungen und Innovationen. Unser Ziel ist es, Zero Trust in unserem Ökosystem zu etablieren. Ein großer Schritt in diese Richtung ist die Privacy Cloud, die wir gemeinsam mit Intel entwickeln. Sie gibt Werbetreibenden und Technologiepartnern die Möglichkeit zusammenzuarbeiten, indem ihre Daten auf sichere Weise zusammengeführt werden. Herauskommen aggregierte Daten, die keine sensiblen Nutzerinformationen mehr enthalten und entsprechend mit Partnern geteilt werden können, ohne die Privatsphäre der User zu verletzen. Kryptografische Lösungen wie homomorphe Verschlüsselungen bedeuten einen gewaltigen Fortschritt für datenschutzkonforme Messungen und revolutionieren die Art und Weise, wie Marken Erkenntnisse gewinnen. 2022 ist das die natürliche Weiterentwicklung für AppsFlyer und die langfristige Vision.

mobilbranche.de: Wie sieht die Mobilbranche in 2022 aus?

Ben Jeger: Im Mobile AdTech-Markt steckt viel Geld und damit eine starke Dynamik. Aktuell setzen große Player auf Wachstum durch Übernahmen und Fusionen, damit sie den Werbetreibenden noch mehr Marketing Stack aus einer Hand anbieten können. Die Idee einer großen Plattform, die alle Anforderungen der Kunden mit dem passenden Tool bedienen kann, ist attraktiv, hinter den Kulissen scheitert sie aber an der Integration. Schließlich geht es nicht nur um die Technologie, sondern auch um Menschen, Prozesse und Standorte, die miteinander verknüpft werden müssen. Am Ende leidet oft die Qualität des Angebots, und die Kunden ärgern sich. Ich glaube, dass sich auf längere Sicht der Best-in-Class-Ansatz durchsetzen wird. Werbetreibende werden auf die AdTech-Anbieter setzen, die mit ihrem jeweiligen Produkt und Service branchenführend sind und gleichzeitig Integrationen mit dem weiteren Marketing Stack ermöglichen – denn nur so werden Unabhängigkeit und Transparenz im Ökosystem gewahrt. Gerade im kommenden Jahr, das die Privatsphäre der Nutzer in den Fokus rückt, dürfen wir also von den MarTech Playern einige spannende und herausragende Innovationen erwarten.

mobilbranche.de: Vielen Dank für die spannenden Antworten!

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