App-Tipp: HSE24 vereinfacht mit Schüttelfunktion den Bestellprozess in der App.

App-Tipp des Tages powered by MORE Exciting Commerce

Homeshopping verbinden viele Menschen mit einem aus der Zeit gefallenen Absatzkanal. Dabei ist Liveshopping in Zeiten von Instagram auch im Mobile Commerce ein riesiger Trend, wie u.a. chinesische Händler wie Mogu oder auch Alibaba zeigen. HSE24 ist einer der größten Homeshopping-Sender Europas und wurde 1995 in einer Zeit gegründet, als es weder Smartphones noch flächendeckendes Internet gab. Mittlerweile hat sich HSE24 vom Teleshopping-Sender zum Multichannelhändler gewandelt, zählt zu den Top 100 der umsatzstärksten Online-Shops in Deutschland und will jüngere Zielgruppen ansprechen.

Bisher waren HSE24-Kunden mehrheitlich weiblich und über 50 Jahre alt. Künftig soll die Shopping-App für iOS und Android jüngere Zielgruppen erschließen und Live-TV mit dem Online-Shop verbinden. Das soll in der Theorie so funktionieren: App öffnen, Smartphone schütteln und das aktuell im TV beworbene Produkt zum Warenkorb hinzufügen. So lässt sich einerseits die Telefon-Bestellung umgehen, andererseits Zusatzverkäufe durch passende Produktempfehlungen generieren.

Der Haken: Nur aufmerksame Nutzer*innen wissen bislang, dass es die Schüttelfunktion gibt. Denn das wird zwar in den Screens im App Store deutlich, doch weder während des App-Onboardings noch sonst irgendwo in der App wird prominent auf die Spielerei hingewiesen. Die Conversionrate soll sich Unternehmensangaben zufolge durch das im Sommer dieses Jahres eingeführten Feature um 25 Prozent erhöht haben und die App mittlerweile über 230.000 mal heruntergeladen worden sein. Ansonsten bietet die App alle Elemente eines handelsüblichen Online-Shops mit dem Unterschied, dass das Teleshopping-Programm immer live abrufbar auf dem Smartphone ist. Außerdem werden die Produkte mit den Verkaufsvideos aus dem TV im Vergleich zu vielen anderen Shops deutlich besser veranschaulicht.

Bei HSE24 sind derzeit Umwälzungen im Gange. Nicht nur die Zielgruppe, sondern auch die Strippenzieher hinter den Kulissen und die Strategie ändern sich. Zuletzt war der Umsatz 2019 gegenüber dem Vorjahr von 839 Mio Euro auf 775 Mio Euro leicht rückläufig. Auch die Gewinnkurve zeigte zuletzt nach unten. Ob die Erträge nach den internen Umstrukturierungen wieder steigen, so wie es das Management zuletzt angekündigt hat, dürfte also nicht zuletzt davon abhängen, wie oft Kund*innen künfitg ihre Smartphones schütteln.

Mit unseren täglichen App-Tipps wollen wir Denkanstöße für App-Macher und Retailer liefern, wie sie ihr Business für das neue Mobile-Jahrzehnt fit machen können. Alle App-Tipps finden Sie hier.

Diesen Artikel teilen

Kommentare sind geschlossen.

Mobilbranche.de Newsletter

Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzbestimmungen.