App-Tipp: Die chinesische App Mogu will mit Teleshopping und Fabrikverkäufen den E-Commerce revolutionieren.

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Teleshopping Overload: Die chinesische E-Commerce-Plattform Mogu will mit einem Mix aus Influencer-Marketing und Teleshopping den Mobile Commerce der Zukunft definieren. Das 2011 von einer ehemaligen Alibaba-Mitarbeiterin gegründete Unternehmen betreibt eine Online-Plattform, über die Nutzer*innen Produkte direkt beim Hersteller ordern können. Die Produkte werden wie beim Teleshopping von einem Moderator per Livestream beworben, die bei den Verkaufsaktionen zustande kommenden Bestellungen dann bei der Fabrik direkt bestellt. Das Unternehmen musste in der Vergangenheit einige Rückschläge verkraften und sich das ein ums andere Mal neu erfinden.

Die App für iOS und Android ist zwar etwas unübersichtlich, bietet aber eine spannende Entdeckungsreise in die Vielfalt des chinesischen E-Commerce. Nutzer*innnen können bei Verkaufsveranstaltungen teilnehmen, die ähnliche wie Instagram- oder Facebook-Livestories aufgebaut sind, wo Kommentare, Likes und Bestellungen zusammenfließen. Verkäufer haben ihre Profile, die wie Werbetafeln im Design eines Games auf den nächsten Sendetermin hinweisen. Die Verkäufer lösen zum Teil selbst Hypes aus, sodass sie selbst zu populären Influencern werden. Es gibt aber auch einen mehr oder weniger handelsüblichen Shop, ein Bonusprogramm und jede Menge Gamification.

Doch es ist nicht alles Gold, das glänzt. Nach dem Börsengang Ende 2018 sackte der Aktienkurs rapide ab und dümpelt seit Monaten bei einem Kurs um die 2 Dollar herum. Nach dem Zukauf der Plattform Meilishuo, an der auch der WeChat-Mutterkonzern Tencent beteiligt ist, zeigt die Formkurve vor allem im Bereich Livestreaming wieder etwas nach oben: So stiegen die Livestreaming-Verkäufe im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 72,4 Prozent auf 320,7 Mio Dollar, insgesamt trug Live-Shopping damit 65 Prozent zum gesamten Handelsvolumen von 441,6 Millionen Dollar bei. Damit lag das Handelsvolumen allerdings 25,2 Prozent unter dem Vorjahresquartal. Da es sich bei Mogu letztlich aber um ein Marktplatz-Modell handelt, kommt bei Mogu selbst nur ein geringer Teil des Handelsvolumens in Form von Gebühren an: der tatsächliche Quartalsumsatz lag nur bei 18,8 Millionen Dollar, dabei gab es einen operativen Verlust von 13,4 Millionen Dollar.

Übrigens haben wir in den letzten Wochen noch einige andere spannende Apps aus China vorgestellt, die in Deutschland sicher noch nicht jeder kennt. Diese finden Sie hier:

Veranstaltungstipp

Immer mehr Apps kopieren das Prinzip WeChat, einer weiteren großen App aus China, und möchten ebenfalls zur Super-App werden. Mini Games und Mini Apps, ähnlich wie bei WeChat, mit denen Drittfirmen neue Funktionen, Games oder Shops bereitstellen können, werden immer beliebter. Doch wie funktioniert das System WeChat für Nutzer, Entwickler und Unternehmen? In unserem Onlinekurs „WeChat – Insights zur Super-App aus China“ wird WeChat-Experte Sven Spöde in 5 Live-Sessions die Super-App mit den Teilnehmern unter die Lupe nehmen. Start ist am 29. Oktober 2020.
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Mit unseren täglichen App-Tipps wollen wir Denkanstöße für App-Macher und Retailer liefern, wie sie ihr Business für das neue Mobile-Jahrzehnt fit machen können. Alle App-Tipps finden Sie hier.

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