Digitalminister gegen Chatkontrolle, Datenschutz-Kampagne von Apple, 1&1-Chef konkretisiert Mobilfunkpläne.

Liebe Leserinnen & Leser,

Pizza mit der Kraft der eigenen Gedanken bestellen – das klingt ziemlich nach Science Fiction. Dennoch startet der Pizzabringdienst Domino’s nun zum Start der neuen „Stranger Things“-Staffel auf Netflix in den USA eine „Mind-ordering App“. Diese ermöglicht es dem User innerhalb der virtuellen Version der Hawkins National Laboratory aus der Science-Fiction-Serie, seine „Kräfte“ in Verbindung mit der Easy-Order-Funktion von Domino’s zu nutzen. Die App analysiert für die Bestellung Gesichtsausdrücke und Kopfbewegungen – ziemlich strange!

Und nun viel Spaß mit dem Newsletter,
Ihr Florian Treiß

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Anmeldung nur noch bis 28. Mai zum Frühbucherpreis: „Schluss mit den komplizierten, langweiligen Methoden, die nur mittelmäßige Ergebnisse geben!“, sagt Laurent Burdin von Space and Lemon Innovations über die Suche von Unternehmen nach Innovationen. Im mobilbranche.de-Workshop „Innovation der neuen Generation“ wird Laurent Burdin am 28. Juni in Berlin mit den Teilnehmern stattdessen eine Produkt-Innovation mit einer neuen, pragmatischen und spannenden Methode der neuen Generation bauen: Mosaic Canvas.
Weitere Infos & Anmeldung hier!

Minister gegen Chatkontrolle, Datenschutz-Kampagne von Apple & Rollout von iOS 15.5

Die Pläne der EU-Kommission, im Kampf gegen Kindesmissbrauch eine sogenannte Chatkontrolle u.a. für Messengerdienste einzuführen, gehen Digitalminister Volker Wissing (FDP) zu weit. „Wir müssen sensibel auf den Grundrechtsschutz achten. Die allgemeine Kontrolle von Chatverläufen und das Unterlaufen von Verschlüsselungen gehen zu weit“, sagt der Minister und stellt sich damit gegen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die die Pläne der EU-Kommission unterstützt. Der Schutz von Kindern vor Missbrauch habe für ihn höchste Priorität, sagte Wissing. Zugleich müssten aber digitale Bürgerrechte wie ein Recht auf Verschlüsselung geschützt werden. Auch das Berufsgeheimnis insbesondere für Anwälte, Ärzte und Opferberatungsstellen sei sonst in Gefahr.

Apple untermauert in einer neuen Werbekampagne seinen Einsatz für den Datenschutz seiner Kund*innen: In einem Werbeclip stößt die Protagonistin Sophie bei einem Einkauf in einem Laden auf ein Hinterzimmer, in dem gerade ihre persönlichen Daten versteigert werden, inklusive ihrem Kaufverhalten von Hygieneartikeln und anderen „Daten-Schätzen“. Als Sophie daraufhin ihr iPhone öffnet und dort App-Tracking ablehnt, verpuffen alle Auktionsgegenstände. Nachdem sie noch „Mail-Aktivität schützen“ in der Mail-App angetippt hat, verschwinden auch die Menschen, die ihre Daten zuvor ersteigern wollten. Laut Fachdienst „W&V“ ist der Werbeclip der Auftakt zu einer groß angelegten Werbekampagne in 24 Ländern.

Ab sofort steht iOS 15.5 beziehungsweise iPadOS 15.5 zum Download bereit. Für Nutzer*innen in Deutschland halten sich die Neuerungen in engen Grenzen, das Update lohnt vor allem für Podcast-Fans, deren Speicherplatz knapp ist: Die Podcast-App hat jetzt eine neue Einstellung, die es erlaubt, die Anzahl lokal gespeicherter Episoden zu begrenzen und ältere automatisch löschen zu lassen. Ansonsten enthält das Update noch eine Fehlerbebung in der Homekit-App. Eine weitere Neuerung betrifft lediglich US-Kunden: Sie können nach dem Update in der Wallet-App über Apple Cash Geld verschicken und empfangen.

1&1-Chef konkretisiert Mobilfunkpläne, Bewerbungs-App Aivy bei DHDL

1&1-Chef Ralph Dommermuth spricht in einem großen „Handelsblatt“-Interview über seine Pläne für das neue, vierte Mobilfunknetz für Deutschland, das seine Firma gerade aufbaut. Dazu sieht er sich gewissermaßen gezwungen, nachdem sich der Wind durch den Zusammenschluß von O2 und E-Plus gedreht habe und die Netzbetreiber ihm danach klargemacht hätten, „dass sie unser Geschäftsmodell auf Dauer nicht mehr tolerieren würden.“ Bislang kauft 1&1 Kapazitäten bei den drei etablierten Netzbetreibern und baut eigenständig Tarife für seine Kunden. Für die Zukunft stellt Dommermuth ein Netz ohne technische Altlasten in Aussicht, das den Betrieb von Echtzeitanwendungen wie etwa der Steuerung autonomer Autos ermöglichen soll.

Diese Woche waren die Gründer der Bewerbungs-App Aivy in der Vox-Show „Die Höhle der Löwen“ zu Gast. Über die App können sich Jobsuchende ein Profil erstellen und in kleinen Spielen ihre beruflichen Stärken herausfinden. Zudem können Unternehmen für offene Stellen Anforderungsprofile erstellen, auf die sich Nutzer bewerben können und per Link durch ein kurzes Assessment geführt werden. Gleich zwei der Löwen bissen in der Sendung an und wollten 450.000 Euro in die App investieren. Nun wurde bekannt, dass der Deal hinterher doch nicht zu Stande kam: Aivy-CEO Florian Dyballa erklärt, Gründer und Investoren hätten unterschiedliche Vorstellungen bei der „konkreten Ausgestaltung der Meilensteine“ gehabt, so ein Gründerszene-Bericht.

Uber mit neuen Produkten, Dateimanager ohne APK-Installation

Der Transportvermittler Uber bittet in den USA um Zugriff auf die Gmail-Konten seiner Kunden. Dort möchte das Unternehmen automatisch nach Reservierungsbestätigungen für Flüge, Hotels und Restaurants suchen, um dann den Kunden passende Autofahrten anbieten zu können. Für den Zugriff aufs Gmail-Konto gibt’s 10 Prozent Rabatt. Außerdem hat Uber weitere neue Produkte vorgestellt und will z.B. auch Busse für größere Reisegruppen vermitteln sowie den Service Vouchers for Events auch für Privatpersonen öffnen. Hierbei können Kunden dann größere Mengen an Uber-Transportgutscheinen ordern, z.B. für Hochzeiten oder andere private Veranstaltungen.

Die aktuelle Version des Dateimanagers Total Commander für Android im Play Store bietet keine Möglichkeit mehr, APK-Dateien zu installieren und somit aus Quellen jenseits des Play Store. Die Funktion wurde auf Druck von Google aus der App entfernt, so Total-Commander-Entwickler Christian Ghisler laut einem Bericht von Golem. Google habe demnach verlangt, diese Funktion aus dem Dateimanager zu entfernen und damit gedroht, Total Commander andernfalls aus dem Play Store zu werfen. Ghisler regt sich darüber auf, dass kleine Entwickler wie er keine persönlichen Ansprechpartner bei Google haben, um sich über ein solches Vorgehen zu beschweren. Er befürchtet nun schlechte Bewertungen für seine App wegen der fehlenden Funktion.

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K5 Konferenz: Erste Programmpunkte
Die ersten Programmpunkte der K5 FUTURE RETAIL CONFERENCE stehen fest. Schau nach, wann Speaker*innen wie Dr. Michael Peterseim (KaDeWe) und Isabel Bonacker (BABOR) auf der Bühne stehen und sichere Dir Dein Ticket!

OMR aus Sicht von madvertise und AppsFlyer

Die vergangenen beiden Tage traf sich die deutsche Digitalszene beim OMR Festival in Hamburg, einem riesigen Vor-Ort-Event, was die letzten zwei Jahre wegen Corona undenkbar gewesen wäre. Wir haben Mitglieder unseres Content-Partner-Clubs gefragt, wie sie die Veranstaltung aus Mobile-Sicht fanden.

Francois Roloff, CEO von madvertise:

„Endlich wieder ein ‚Get-together‘ der digitalen Werbebranche über alle digitalen Gattungen hinweg. Ein Festival, das diesen Namen auch wirklich verdient. Als Mobile-centric AdTech Company war madvertise in bester Gesellschaft und mit dem ‚Drive-2-Retail 2.0‘-Thema haben wir den Zahn der Zeit getroffen. Natürlich ist Mobile längst integriert in die meisten Planungen von Agenturen, DSPs und SSPs, doch die datengetriebene Verknüpfung der Gattungen Mobile, DOOH und Social für die perfekte Mischung aus Kontaktanzahl, Storytelling und Performance war nicht überrepräsentiert. Auch das zeigt uns, dass die OMR die richtige Plattform für Mobiler und Cross-Device-Plattformen ist. Spooky war es im Angesicht der längst nicht ausgestandenen Pandemie dennoch: Einen zwingend erforderlichen negativen Test zur Vorlage bei Zutritt zum Messegelände hätten wir sehr begrüßt. Zum Glück haben wir bei madvertise das zumindest intern so umgesetzt.“

Ben Jeger, Managing Director – Central Europe bei AppsFlyer:

„Die Menschenmassen in den Hallen der OMR beweisen: Die Leute sind heiß darauf, sich wieder zu treffen. Groß war die Vorfreude auf das Event und die Stimmung vor Ort ist geradezu euphorisch. Die Veranstalter haben die Zwangspause genutzt und den Ansatz demokratisiert: Das relativ günstige Ticket ist für jede/n erschwinglich und wird von den großen Ausstellern und Sponsoren der Messe wie Adobe, Vodafone oder Audi mitgetragen. Zusammen mit einem breitgefächerten Education- wie Entertainment-Programm, bei dem wirklich für jeden Geschmack etwas dabei ist, hat sich das OMR Festival als das Branchenevent Nr. 1 in Deutschland etabliert.
Bei 70.000 Besucher:innen und mehr als 500 Aussteller:innen ist es als Unternehmen aber auch deutlich schwerer geworden, aus der Masse hervorzustechen und die relevanten Kontakte auf sich aufmerksam zu machen. Anders als in den Jahren zuvor entsteht hier wenig aus zufälligen Treffen und praktisch alle Anwesenden beantworten die Frage nach dem eigentlichen Zweck ihres Besuchs höchst unterschiedlich.
Damit ist auch klar: Eine sorgfältige Vorbereitung und die Ansprache der Zielgruppen im Vorfeld der Veranstaltung sind alles, damit man sich als Unternehmen mit seinem Stand oder der Masterclass nicht in einer gewissen Beliebigkeit verliert. Die Lockerheit und Spontanität, die das OMR Festival in den letzten Jahren so besonders machte, ist 2022 also etwas verloren gegangen. Für die Mobile-Marketing-Branche machen die spezialisierten Events wie etwa die ASO Conference, der App Growth Summit und der App Promotion Summit einfach mehr Sinn, weil dort alle eine Sprache sprechen und sich – neben dem Klassentreffen-Spaß – voll auf ein gemeinsames Thema konzentrieren können.“

Veranstaltungstipps

Immer donnerstags empfehlen wir Ihnen an dieser Stelle spannende Veranstaltungen für Mobile-Enthusiasten. Unsere aktuellen Tipps:

Weitere Veranstaltungen finden Sie in unserem Eventkalender. Fehlt noch ein Event? Dann schicken Sie uns gern einen Tipp an treiss@mobilbranche.de.

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