Der Siegeszug der Mobile OEMs mit alternativen App Stores

Von Robert Wildner, Co-Founder und CEO von AVOW

Mobile OEMs sind auf dem Vormarsch

Der App-Markt ist im Wandel. Oder besser gesagt, er hat sich bereits gewandelt. Was einst als Neuheit für Mobiltelefone galt, hat sich zu einer Multimilliarden-Dollar-Industrie entwickelt. Wo einst das Silicon Valley herrschte, sind nun eine Reihe von Wettbewerbern auf den Markt getreten, um die Vorherrschaft zu brechen und neue Horizonte für Telefonbenutzer, App-Entwickler und Vermarkter gleichermaßen zu eröffnen. Eine Gruppe, die den Markt aufmischt, sind die OEMs, die die Synergie zwischen Software, Hardware und dem Aufbau eines Ökosystems für Nutzer und Vermarkter gleichermaßen erkannt haben.

Die OEM-Branche hat diesen Trend frühzeitig verstanden und ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Viele OEMs sind für Verbraucher in der APAC-Region und den westlichen Märkten zum Gerät ihrer Wahl geworden. Wenn es um den Marktanteil in Europa geht, belegen mobile OEMs wie OPPO, Xiaomi und Huawei drei der ersten fünf Plätze.

  • In Spanien ist Xiaomi die beliebteste Smartphone-Marke, die mehr als ein Viertel des gesamten Mobilfunkmarktes ausmacht.
  • Auch in Indien, dem zweitgrößten Mobilfunkmarkt der Welt, steht Xiaomi an erster Stelle, während Vivo, OPPO und realme die Top 5 der Mobilfunkhersteller des Landes abrunden.
  • In Indonesien steht OPPO mit einem Fünftel des Marktes an der Spitze, Xiaomi und Vivo sind ebenfalls unter den Top 4 der Mobilfunk-OEMs des Landes vertreten und machen jeweils etwa 15% des Gesamtmarktes aus.

Diese Zahlen widerlegen den Trugschluss, dass die Mobilfunk-OEMs in Bezug auf ihren Marktanteil eine Nische bilden. Im Gegenteil, wie diese Daten zeigen, sind sie in einigen der größten Mobilfunkmärkte der Welt sogar führend. 

Alle Augen richten sich auf mobile OEMs

Trotz dieses Erfolgs ruht das Geschäft nicht – ganz im Gegenteil. Derzeit investieren Vivo, OPPO und andere OEMs stark in die Markenbildung und positionieren sich mit ihrem Premium-Angebot für Verbraucher und Werbetreibende gleichermaßen, während sie gleichzeitig über Partnerschaften neue Zielgruppen erschließen. So war Vivo beispielsweise einer der Hauptsponsoren der letztjährigen Fifa-Weltmeisterschaft und der UEFA-Fußball-Europameisterschaft 2020, während OPPO die UEFA Champions League sowie die prestigeträchtigen Tennisturniere Wimbledon und French Open gesponsert hat.

Darüber hinaus engagieren sich Vivo und OPPO als Sponsoren der diesjährigen ICC Cricket-Weltmeisterschaft in Indien und als offizieller Partner der indischen Premier League, um ihre Reichweite zu erhöhen. Für diese OEMs sind solche Gesten wichtig, um sich bei potenziellen Kunden im In- und Ausland einen Namen zu machen.

„Ein Teil der aufregendsten Sportturniere und -wettbewerbe zu sein, ist für OPPO sehr wichtig“, erklärte Elvis Zhou, OPPOs Chief Marketing Officer in Übersee, in einem kürzlich geführten Interview. „Der internationale Einfluss und die lokale Anziehungskraft von Sportereignissen werden nicht nur dazu beitragen, den globalen Einfluss der Marke Oppo zu stärken, sondern auch eine emotionale Verbindung mit den lokalen Nutzern zu schaffen.“

An anderer Stelle erweitert OPPO sein Publikum durch das Sponsoring von Esports. Im Jahr 2019 wurde das Unternehmen offizieller Partner des Online-Multiplayer-Videospiels League of Legends. Durch die Unterstützung des viertbeliebtesten Spiels des Jahres 2022 – mit 117 Millionen monatlich aktiven Nutzern – konnte OPPO den Jugend- und Spielemarkt erobern. Ein Segment, das für herkömmliches Sponsoring normalerweise nicht in Frage kommt. Der Markt für mobile OEMs ist verständlicherweise zufrieden mit dieser Entwicklung.

Der Boom der Mobile OEMs und alternativen App Stores

Ein weiteres gutes Zeichen dafür, dass mobile OEMs keine Eintagsfliege sind, ist das Umsatzpotenzial. Im Jahr 2021 beliefen sich die Einnahmen der alternativen App Stores auf rund 36 Milliarden US-Dollar – fast ein Viertel des gesamten Marktes – und heute übertreffen ihre Downloads die des Apple App Store um das Dreifache.  Auch die Nutzerzahlen der alternativen App Stores sind beeindruckend. Die AppGallery von Huawei hat heute über 530 Millionen monatlich aktive Nutzer und verzeichnet täglich 750 Millionen Downloads.

LOTTO24: Erfolg mit alternativen App Stores

Partnerschaften sind immer eine zweiseitige Angelegenheit, und nicht nur die Mobilfunk-OEMs, sondern auch ihre Partner haben sie erfolgreich zu ihrem kommerziellen Vorteil genutzt. Ein Beispiel dafür ist LOTTO24, der deutsche Online-Vermittler für staatliche Lotterien und andere lizenzierte Lotterieprodukte. Obwohl die Glücksspielmarke bereits über 3,5 Millionen Nutzer hat, weitete sie ihre Bemühungen zur Nutzerakquise (UA) über mobile OEMs aus, nachdem sie über traditionelle Kanäle eine Sättigung erreicht hatte. Durch die Partnerschaft mit AVOW und Mobilfunk-OEMs wie Huawei und Xiaomi erhöhte LOTTO24 seine Marktpräsenz und interagierte mit einer bis dahin unerschlossenen Nutzerbasis, indem es seine App in alternativen App Stores zur Verfügung stellte. Im Gegenzug profitierte LOTTO24 von den exklusiven und nativen Werbeformaten von Huawei und Xiaomi, indem es die traditionellen Formen der Nutzerakquise und -bindung übertraf.

Über die Huawei-Partnerschaft nutzte LOTTO24 beispielsweise mehrere Werbeplatzierungen auf dem Gerät, die sich nahtlos in die Benutzeroberfläche (UI) und die Huawei AppGallery einfügen. Auf diese Weise wurde den Nutzern ein fesselndes und spannendes Erlebnis geboten, das sich harmonisch in ihre Geräte einfügt. Die Targeting-Funktionen der Huawei AppGallery sorgten außerdem dafür, dass LOTTO24 die richtige Zielgruppe ansprechen konnte, so dass jeder Cent der Marketing-Investitionen gut angelegt war. In der Tat war die Partnerschaft von LOTTO24 mit Huawei und Xiaomi gut investiertes Geld. Diese Deals steigerten die Installationen der LOTTO24-App um 170%, während das Werbebudget des Unternehmens dank der geeigneten Targeting- und Optimierungsstrategie weiter gesenkt wurde, so dass LOTTO24 seine geschätzten Kosten pro Akquisition (eCPA) um die Hälfte reduzieren konnte.

Mobile OEMs sind groß, innovativ und wichtig für den Marketing-Mix

Da die Verbreitung von mobilen OEMs weiter zunimmt, gab es noch nie einen besseren Zeitpunkt, um alternative App Stores in ihren Marketing-Mix aufzunehmen. Ab 2024 wird ein neues EU-Wettbewerbsgesetz Apple verpflichten, alternative App Stores auf seinen iPhones und iPads zuzulassen. Andernorts sind ähnliche Entwicklungen bei Android im Gange, wo brandneue Geräte von Mobilfunk-OEMs jetzt standardmäßig mit dem nativen App Store des OEMs ausgeliefert werden. Darüber hinaus fordern Tech-Innovatoren die traditionell marktbeherrschenden Unternehmen weiterhin heraus. So sieht sich Apple derzeit mit einer Sammelklage in Höhe von 1 Milliarde Dollar konfrontiert, die von App-Entwicklern wegen der Gebühren im Apple Store eingereicht wurde. Neben den Partnerschaften, die ihre Reichweite und ihre Nutzer- und Downloadzahlen steigern, haben die OEMs nun Zugang zu Nutzern, die sie früher nicht erreichen konnten. Mobile Marketer sollten daher zur Kenntnis nehmen, dass es an der Zeit ist, alternative App-Stores in ihre Strategien einzubeziehen, da sie sonst riskieren, den Anschluss zu verlieren.

Über den Autor:

 

Robert Wildner, ist Gründer und CEO von AVOW, einem global agierenden App-Growth-Unternehmen. Bei AVOW verantwortet er hauptsächlich die Wachstums- und Produktinnovationsstrategien. Als Mobile-Marketing-Pionier treibt Robert neue Werbeformate voran und findet innovative Anzeigeninventare, um App-Marketer bei ihrer Marketingstrategie zu unterstützen.

Seine 15-jährige Erfahrung im digitalen und mobilen Marketingbereich sowie Partnerschaften mit den global einflussreichsten Mobile OEMs wie zum Beispiel Huawei, Xiaomi, OPPO, Vivo und OnePlus, ermöglichen Kunden von AVOW den Zugriff auf exklusives Anzeigeninventar.

Über das Unternehmen:

AVOW ist eine globale App-Growth-Agentur, die sich auf Mobile OEM (Original Equipment Manufacturer) Inventar spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet Apps und Brands eine einzigartige Möglichkeit, auf mobiles Werbeinventar in großem Umfang zuzugreifen und Werbeausgaben sinnvoll in alternative User-Acquisition Kanäle zu investieren. Die Agentur aggregiert OEM-Inventar – von alternativen App-Store Platzierungen, über vorinstallierte Apps hinaus, bietet AVOW den Kunden die Möglichkeit, mit einer  Zielgruppe von über 1,5 Milliarden täglich aktiven Nutzern (DAU) zu verbinden.

Das Unternehmen hat direkte und zum Teil exklusive Partnerschaften mit Mobile OEMs wie Xiaomi Mi Ads, Oppo, Huawei, Samsung, realme, One Plus, Vivo und anderen aufgebaut, um alternatives, Marken sicheres Werbeinventar für Apps anzubieten. Zu AVOWs Kunden gehören u.a. Amazon, Plarium, Unico Studio, Superlay, KUMU, BYJUS, OctaFX, Kredivo und Navi. Die Firma ist in Deutschland, Frankreich, Indien, Indonesien, Philippinen, Vietnam, Russland, China sowie in Brasilien vertreten.

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