„Mein Ziel ist es, AppsFlyers Wachstum auf dem DACH-Markt weiter zu beschleunigen“, sagt Ville Mikkola, der heute als neuer Regional Director DACH von AppsFlyer vorgestellt wurde. Mikkola wird für die Leitung aller Aktivitäten in der DACH-Region verantwortlich sein und an Paul Wright, den General Manager Western Europe & MENAT bei AppsFlyer, berichten. Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Mobile- und Marketing-Branche und im Aufbau von Unternehmen wird der gebürtige Finne eine wesentliche Rolle bei der Expansion von AppsFlyer auf dem deutschsprachigen Markt spielen. Über seine Ziele bei AppsFlyer und den Kampf gegen Ad Fraud spricht er mit mobilbranche.de.
mobilbranche.de: Was reizt Dich daran, für AppsFlyer tätig zu werden?
Ville Mikkola: Im Frühjahr hatte ich ein erstes Gespräch mit Paul Wright, General Manager Western Europe und MENAT, um zu besprechen, was AppsFlyer in der Region tut und welche Pläne es für die Zukunft gibt. Nach einem intensiven Austausch, auch mit Andreas Naumann, mit dem ich zusammen die CAAF (Coalition against Ad Fraud) leite und der als Anti-Fraud-Evangelist bei AppsFlyer tätig ist, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass AppsFlyer weiterhin stark in Produkte und Lösungen für Kunden und Partner und damit in die Zukunft des Ökosystems investieren wird – und das hat mich bewogen mitzumachen.
mobilbranche.de: Wie siehst Du AppsFlyer in der DACH-Region aufgestellt?
Ville Mikkola: Auch wenn AppsFlyer nicht der „Local Hero“ unter den MMP auf dem DACH-Markt ist, haben wir uns mit dem Team in Berlin, das nach wie vor wächst, und einem beachtlichen Kundenportfolio längst etabliert. Der datenschutzzentrierte Fokus und die laufenden Produktentwicklungen, etwa als Designpartner für Googles Privacy Sandbox, sind eine hervorragende Ausgangslage, um unseren Kunden in der DACH-Region, die mehr von ihren SKAN-Lösungen erwarten, ein sehr überzeugendes Produkt und einen umfassenden Service zu bieten, um sich auf die Google Privacy Sandbox vorzubereiten.
mobilbranche.de: Welche Themen willst Du bei AppsFlyer angehen?
Ville Mikkola: Mein Ziel ist es natürlich, AppsFlyers Wachstum auf dem DACH-Markt weiter zu beschleunigen. Dazu gehört auch, mit den Akteuren des Ökosystems – App-Developern, werbetreibenden Unternehmen sowie weiteren Technologiepartnern – das Gespräch zu pflegen und deren Herausforderungen zu verstehen. Ein besonderes Anliegen ist mir der Kampf gegen Ad Fraud, ein Thema, bei dem selbst in Deutschland noch viel Aufklärungs- und Handlungsbedarf besteht.
mobilbranche.de: Du kommst von der Coalition Against Ad Fraud. Wieso ist Werbebetrug so ein großes Thema im App-Bereich? Und gilt das für alle Branchen gleichermaßen?
Ville Mikkola: Anzeigenbetrug ist in allen Bereichen der digitalen Werbung ein großes Problem, jährlich werden Milliarden verschwendet.
Im Mobile-Bereich verstärkt sich dieses Phänomen rasant, da immer mehr Unternehmen von Web auf Mobile umsteigen, wo sie bisher relativ gut vor Ad Fraud geschützt waren.
Ad Fraud ist dynamisch und sogenannte Fraudsters, die Marketingkampagnen ausnutzen, wenden sich dorthin, wo es am einfachsten ist zu betrügen – nämlich zu Kunden mit großen Budgets, die nicht wissen, worauf sie achten müssen, oder keine Betrugsprävention für ihre Kampagnen einsetzen. Das gilt insbesondere für Fintech- und andere Unternehmen, die Kunden und Kundinnen mit hohem Lifetime-Value ansprechen.
In diesem Zusammenhang ist die Gaming-Branche hervorzuheben. Spiele-Entwickler sind konstant mit ausgeklügelten Anzeigenbetrug konfrontiert und besonders bedroht: Die Gewinnspannen in diesem Sektor sind oftmals geringer und jeder Fehler kann schnell das gesamte Business in Frage stellen. Kein Wunder also, dass Gaming Apps zu den Pionieren der Branche gehören, wenn es um das Austesten von neuen Ad-Formaten und Technologien zur Ad Fraud-Prävention geht. Meiner Erfahrung nach sind die Developer hier am besten über das Thema informiert.
mobilbranche.de: Datenschutz und Privatsphäre werden im App Marketing immer wichtiger. Wie hilft AppsFlyer Publishern, diese Herausforderung zu meistern?
Ville Mikkola: AppsFlyer begrüßt eine Welt, die privater ist. Wir haben erhebliche Ressourcen in die sorgfältige Compliance all unserer Lösungen und in sämtliche Teams investiert. Unsere Aufgabe und Verantwortung ist es, unseren Kunden nicht nur ein vollständig konformes Produkt zu liefern, sondern ihnen auch dabei zu helfen, ihre eigene Compliance sicherzustellen.
AppsFlyer verfügt über eine Reihe von datenschutzfreundlichen Lösungen, bei denen aggregierte Daten sicherstellen, dass persönliche Identifier oder andere personenbezogene Informationen nicht verarbeitet werden.
mobilbranche.de: Apropos Datenschutz im Ökosystem, wie schätzt Du die Bedeutung von SKAN 5.0 von Apple ein?
Ville Mikkola: Wir sehen hier einen weiteren Shift des Ökosystems in Richtung Privacy. Spannenderweise wird in der Ankündigung von Apple erwähnt, dass – mit dessen Einführung auf iOS 17 – SKAN 5.0 die Möglichkeit haben wird, Re-Engagement zu unterstützen. Ein klares Indiz dafür, dass Apple aktiv auf das Feedback des Marktes gehört hat! Die Forderung nach einer Re-Engagement-Messung in SKAN war schließlich seit SKAN 2.0 eine der wichtigsten Forderungen der Branche.
mobilbranche.de: Mit der Vision Pro hat Apple vor kurzem seinen „Spatial Computer“ vorgestellt. Wie relevant wird die Vision Pro künftig fürs App Marketing?
Ville Mikkola: Da wir ja gerade von der Gaming-Branche als Early Adopters sprachen: Ich denke, dass Spieleentwickler:innen schon jetzt ihre Optionen sorgfältig abwägen. Da Vision Pro erst im nächsten Jahr auf den Markt kommen soll, haben sie noch genug Zeit, um Titel für diese neue Plattform zu entwickeln. Wer Spiele rechtzeitig vor deren Einführung auf den Markt bringt, hat beste Chancen, eine Nutzerbasis aufzubauen, solange die Konkurrenz noch gering ist – ähnlich wie es damals die ersten Apps im Appstore getan haben. Wenn sich visionOS erst einmal etabliert hat – was früher oder später der Fall sein wird –, wird die organische Entdeckung wahrscheinlich viel schwieriger werden, weil die Zahl der Apps steigt.
Es ist völlig klar, dass Vision Pro und visionOS es Marken ermöglichen können, mit den Verbraucher:innen auf geradezu intime und höchst immersive Art und Weise in Kontakt zu treten, eine starke emotionale Bindung zu schaffen und potenziell einen deutlich höheren Customer Lifetime Value zu erzielen. Der Einfluss, den diese neue Plattform beispielsweise auf Spiele und Werbung innerhalb dieser hat, könnte enorm sein.
mobilbranche.de: Vielen Dank für das Interview!