Liebe Leserinnen & Leser,
Utah will als erster US-Bundesstaat die Social-Media-Nutzung von Kindern und Jugendlichen einschränken. Dabei sollen u.a. Minderjährigen-Accounts zwischen 22.30 und 6.30 Uhr automatisch gesperrt werden. Doch was in deutschen Medienberichten so absolut klingt, klingt im US-Original doch etwas anders: Auf der Website des Bundesstaates heißt es nämlich, dass Eltern die Sperrstunde dann auch anpassen können sollen. Unterdessen kam es gestern in Washington zum Showdown rund um TikTok – mehr im Newsletter.
Ein schönes Wochenende,
Ihr Florian Treiß
Kongressanhörung von TikTok-Chef
Shou Zi Chew, Chef der Kurvideo-App TikTok, hat sich gestern fünf Stunden lang den Fragen einer Anhörung im US-Kongress gestellt. Die Abgeordneten warfen ihm vor, die App sei ein Werkzeug der Datenspionage für China und eine Gefahr für die geistige Gesundheit von Jugendlichen. Chew betonte, „dass wir TikTok frei von jeglicher Manipulation durch eine Regierung halten.“ Außerdem würden die Daten der US-Nutzer*innen direkt in den USA gespeichert und vor externem Zugriff geschützt. Auch sammele die App keine GPS-Ortungsdaten oder biometrische Informationen, so Chew weiter. Allerdings musste er einräumen, dass denoch Entwickler in China auch Zugriff auf US-Nutzerdaten haben. Die Parlamentarier waren von Chews Auftritt wenig überzeugt – und ein Verbot von TikTok in den USA steht weiter zur Diskussion. Nach der Anhörung sah sich denn auch Chinas Außenministerium zu einer Stellungnahme gezwungen und dementierte die Spionagevorwürfe.
Verfassungsschutz warnt vor TikTok
Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz ist von TikTok wenig begeistert. Sinan Selen, Vizepräsident des Geheimdienstes, warnte am Donnerstag auf einer Veranstaltung in Berlin: „Wenn Sie sich den Umfang der Daten, der Metadaten, der Inhalte bei Tiktok anschauen auf der einen Seite, und wenn Sie sich dann auch anschauen, welche Einflussmöglichkeiten staatliche Stellen auf solche Unternehmen haben, dann kann das nur Bauchschmerzen auslösen. Und die habe ich“. Das Kernproblem sei, dass „wir dem Ausmaß dessen, worauf staatliche Stellen, gerade in China Zugriff nehmen können, nicht klar genug sind – ich glaube, das ist das Kernproblem bei der ganzen Sache.“
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Snapchat bietet AR für externe Apps an
Schon seit langem bietet Snapchat die virtuelle Anprobe von Produkten per Augmented Reality (AR) in seiner App an. Nun hat das Unternehmen die Geschäftseinheit AR Enterprise Services (ARES) gegründet, die es anderen Unternehmen ermöglicht, die AR-Technologie-Suite von Snap auch in ihre eigenen Apps, Websites und physischen Standorte zu integrieren. Bestandteil der Lösung sind auch Größenempfehlungen, die von der einst durch Snapchat übernommenen Berliner Firma Fit Analytics stammen. Zu den ersten ARES-Kunden zählt der amerikanische Sonnenbrillen-Anbieter Goodr.
ChatGPT bekommt Plugins
OpenAI hat bekanntgegeben, dass sein gehypter Chatbot ChatGPT nun um Plugins erweitert wird. Zum Auftakt gibt es Plugins von Expedia, FiscalNote, Instacart, Kayak, Klarna, Milo, OpenTable, Shopify, Slack, Speak, Wolfram, und Zapier. Zudem baut OpenAI auch einen Webbrowser als Plugin ein. Die Plugins sollen die Funktionalität von ChatGPT deutlich erweitert. So kann der Chatbot z.B. mittels der Plugins Einkaufstipps geben oder dank des Webbrowsers nun auch tagesaktuelle Fragen beantworten.
Apple ist beim ChatGPT-Hype erstaunlich ruhig
Auch wenn Apple mit seiner Sprachassistentin Siri einst eine Art Urahn für so etwas wie ChatGPT geschaffen hat, so verhält sich der Konzern bei dem Hype um generative KI mit großen Sprachmodellen gerade erstaunlich ruhig. Dann während sich Microsoft, das an ChatGPT-Betreiber OpenAI beteiligt ist, und Google sich einen Wettlauf um solche Chatbots sichern, kam von Apple bislang keine Ankündigung. Womöglich hat das Unternehmen den Trend zu großen Sprachmodellen einfach verschlafen – und der Code von Siri soll so kompliziert sein, dass das System auch kein ChatGPT-ähnliches Update bekommen kann, berichtet „Der Standard“.
EU plant „Recht auf Reparatur“
Verbraucher*innen sollen einem Vorschlag der EU-Kommission zufolge ein sogenanntes „Recht auf Reparatur“ für Elektronikgeräte erhalten. Dabei geht es um Produkte wie Smartphones und Tablets, aber auch Wasch- und Spülmaschinen oder Trockner. Noch sind nicht alle Details klar, aber die Idee dahinter ist, dass Käufer*innen bei Herstellern bis zu zehn Jahre nach dem Kauf einfordern können, dass Geräte repariert werden müssen. Entsprechend müssten Hersteller auch Ersatzteile verfügbar halten und Reparaturservices anbieten.
Veranstaltungstipps
Jede Woche empfehlen wir Ihnen an dieser Stelle spannende Veranstaltungen für Mobile-Enthusiasten. Unsere aktuellen Tipps:
- Google I/O (10. Mai, Mountain View & online)
- Tech Show Frankfurt (10./11. Mai, Frankfurt)
Welche Veranstaltungen sollten wir sonst noch in unseren Eventkalender aufnehmen? Verraten Sie es mir gern per Mail an treiss@mobilbranche.de oder per WhatsApp an 0163/5382632.
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