Schnell oder gar nicht: Warum digitale Produktentwicklung den Turbo braucht und wie du ihn startest

Foto von Charlotte Coneybeer auf Unsplash

Von Marcus Funk (Gründer und Geschäftsführer der FLYACTS GmbH)

Um ganz im Sinne der Überschrift gleich auf den Punkt zu kommen: Wenn Unternehmen die Digitalisierung erfolgreich einsetzen wollen, sei es mit einem neuen Produkt, Service oder einem neuen digitalen Geschäftsmodell, dann müssen sie dabei vor allem schnell sein.

Warum digitale Produktinnovation schnell sein muss

Noch nie waren Produktlebenszyklen so kurz wie in unserer heutigen schnelllebigen VUCA-Welt. Das zeigt sich eindrucksvoll an den großen Innovationen der letzten 200 Jahre. Während Innovationen, wie das Flugzeug, Auto oder die Elektrizität noch ein halbes Jahrhundert, also zwei Generationen, brauchten, um 50 Millionen Nutzer zu erreichen, sind es heute wenige Tage oder Monate.

Quelle: https://de.statista.com/infografik/14385/wie-schnell-sich-erfindungen-verbreitet-haben/

Denn angesichts des stetigen und raschen Wandels verändern sich auch die Herausforderungen und Bedürfnisse der Nutzer:innen immer schneller. Um ihnen gerecht zu werden, müssen auch die Prozesse in der Innovationsentwicklung immer schneller ablaufen, sprich neue Produkte am besten schon gestern auf dem Markt sein und die Nutzer begeistern.

Just do it!

Sowohl im Hinblick auf die kurzen Marktzyklen, als auch in Anbetracht der immer größer werdenden Bedrohung durch Disruption müssen Unternehmen handeln – und zwar so schnell wie möglich, bevor es andere tun. Mit der Umsetzung einer Idee zu warten, bremst diese von Anfang an und kann im schlimmsten Fall ihr Aus bedeuten – noch vor dem ersten „Kundenkontakt“. Denn schon nach wenigen Monaten können sich die Rahmenbedingungen am Markt schon wieder geändert haben – weil entweder ein Wettbewerber schneller war, oder sich die Erwartungen der Nutzer bereits weiter entwickelt haben.

Wichtig ist hierfür ein „Just do it“-Mindset. Die Fähigkeit, sich schnell zu entscheiden und diese Entscheidung auch direkt umzusetzen, ist ausschlaggebend für den Erfolg eines digitalen Neugeschäfts – auch wenn die Gefahr besteht, damit zu scheitern. Nur so kann im Prozess kontinuierlich am perfekten Market Fit gearbeitet werden. Im besten Fall entsteht so Schritt für Schritt das perfekte Produkt, im zweitbesten Fall erfährst du so frühzeitig, dass es sich nicht lohnt, die Idee weiterzuverfolgen.

Unternehmen, die ihre Innovationsidee nicht schnell und iterativ entwickeln, laufen demnach Gefahr nach der Wasserfallmethode einen Monolithen zu entwickeln, der zum Launch nicht mehr up to date und damit hinfällig ist. Wie diese schnelle Produktentwicklung gelingen kann, wird im Folgenden beschrieben.

„Nutzerfokussiert“ verlangt nach agiler Umsetzung

Auf dem heutigen Verdrängungsmarkt bestimmen die Nutzer:innen den Wert einer Marke oder eines Produktes. Was ihre Bedürfnisse am treffendsten erfüllt, wird gekauft. Nur eine agile Produktentwicklung und damit ein schneller Launch mit entsprechenden iterativen Folgeschritten ermöglicht eine direkte Orientierung an den Kund:innenbedürfnissen und damit, dass diese bestmöglich getroffen werden.

Um zu validieren, ob die Nutzer:innen die Produktidee wirklich kaufen würden, bietet sich neben ersten quantitativen Marktrecherchen vor allem ein qualitativer praktischer Testlauf an. Learning by doing. Sowohl der MVP-Ansatz (Minimum Viable Product), das Prototyping und Pretotyping liefern schnell erstes Kundenfeedback, das dabei hilft das Produkt von Anfang an entlang der Nutzer:innenwünsche aufzubauen. Sie garantieren zudem eine risikoarme Produktentwicklung. Denn anstelle mehrere Monate oder sogar Jahre im Elfenbeinturm ein Produkt zu entwickeln und schließlich auf den Markt zu werfen, in der Hoffnung, dass es auch den Nutzer:innen gefällt, ist dank eines Pretotyping oder einem MVP im Zweifelsfall schon nach wenigen Wochen klar, ob die Produktentwicklung in die richtige Richtung läuft und kann gegebenenfalls angepasst werden.

Make it immediate – make it count!

Welche Methode der Marktvalidierung während der Produktentwicklung sich am besten eignet, hängt nicht nur von der Innovationsidee, sondern auch von der Zielgruppe, den Marktbedingungen und damit der konkreten Vision und Strategie für das digitale Neugeschäft ab und sollte individuell entschieden werden. Grundsätzlich gilt jedoch, dass eine „Marktvalidierung by doing“, also die Arbeit mit einem Pretotype, Prototype oder die MVP-Entwicklung dein Unternehmen direkt in die Umsetzung und damit auch zur Gewinnung wertvoller Daten und Erfahrungen bringt. So kann die Innovationsidee ganz nah an den Nutzer:innen erfolgen und garantiert, dass am Ende ein Produkt entsteht, das wirklich gewünscht ist und begeistert.

Dank der enormen Schnelligkeit gelingt es Unternehmen nicht nur ihre Produktidee so schnell und damit erfolgreich am Markt zu platzieren, sie schützen sich damit auch vor Disruption und werden selbst zum radikalen Veränderer, bevor es ein Wettbewerber tun kann. Möglich wird das nur, wenn Corporate Leader die Notwendigkeit zur unmittelbaren Umsetzung erkennen und ihre Teams dazu befähigen, in autarken Venture Building Units intensiv und damit schnell an der Entwicklung neuer digitaler Produkte zu arbeiten. Doch selbst, wenn die Erkenntnis und das erste Setup vorhanden sind, kommt das Corporate Startup meist recht bald an seine Grenzen. Was fehlt, ist oft die Umsetzungsstärke, aus Mangel an Personal und entsprechend Mangel an Erfahrung in der digitalen Produktentwicklung, sei es bei der Ideenfindung und -validierung, der Konzeption, der technischen Umsetzung oder auch im Bereich Marketing und Sales.

Fehlt nur eine dieser Kompetenzen, kommt die Produktentwicklung ins Stocken und wird schneller ausgebremst als dir lieb ist. Und wieder ist eine schnelle Umsetzung nicht möglich.

Externe Venture Building Power for the win

Mit einem externen Venture Building Partner können Unternehmen die komplette Entwicklung ihres digitalen Neugeschäfts auslagern. Durch die umfangreiche Erfahrung und das Know-how des Venture Builders in allen notwendigen Bereichen – Digital Business, Lean Development und Brand Building – gelingt die Umsetzung kompetent, schnell und damit erfolgreich. Die eingespielten und autarken Venture Building Teams agieren als persönliches Startup für dein Unternehmen.

Über den Autor

Marcus Funk ist Founder und CEO der FLYACTS GmbH. Die Digital Innovation Factory ist der führende Experte für zukunftsweisende digitale Geschäftsmodelle. Als Unternehmer startete Marcus Funk bereits im Alter von 18 Jahren und baute mehrere Startups und Tech Teams auf. Mit seinen Erfahrungen schuf er 2011 das Ökosystem FLYACTS. Über 200 digitale Produkte und Services hat FLYACTS bislang realisiert, davon über 30 digitale Geschäftsmodelle.

Über die FLYACTS GmbH

Die Digital Innovation Factory FLYACTS identifiziert, launcht und skaliert für Unternehmen und Gründer:innen digitale Innovationen mit größtmöglichem Impact. Durch die agile, interdisziplinäre und autarke Arbeitsweise ermöglichen die Teams des Start-up Studios erfolgreiches End-to-End Venture Development. Innerhalb des einzigartigen Ökosystems entstehen digitale Neugeschäfte bis zu 10x schneller. Über 200 digitale Produkte und Services hat FLYACTS bislang realisiert, davon über 30 digitale Geschäftsmodelle. Mit nutzenstiftenden, radikalen Innovationen machen wir Unternehmen und Startups zum Markttreiber.

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