Alles neu macht der Mai – die Branche trifft sich wieder live.

Andy Carvell (Phiture) und Ben Jeger (AppsFlyer) auf der ASO Conference in Berlin

Von Ben Jeger (AppsFlyer)

Erfolgreicher Auftakt der Eventsaison auf der ASO Conference

Dieser Mai hat für die Mobile-Branche so einiges zu bieten, und AppsFlyer stürzt sich mitten hinein ins Getümmel: Los ging es am 11. Mai mit der ASO Conference, zu der die Mobile-Growth -Experten und -Expertinnen von Phiture in die exklusive Location des „Spindler und Klatt” nach Berlin-Kreuzberg geladen hatten. Bei sommerlichem Wetter und viel frischer Luft auf Terrasse und Boot auf der Spree trafen sich über 300 Köpfe der Branche aus aller Welt. Geboten wurde ein perfekt abgestimmtes Programm: Von spannenden Vorträgen und Panel Discussions mit Branchen-Influencern und -Influencerinnen über Workshops mit Deep Dives bis hin zur After-Party – man hat nach zwei harten Corona-Jahren wieder Lust, sich live und in Farbe auszutauschen. Entsprechend euphorisch war die Stimmung – vom ersten Espresso bis zum letzten Feierabend-Bier.

Besser hätte der Auftakt in die Event-Saison unserer Branche also nicht laufen können. Das liegt sicherlich auch daran, dass sich die Disziplin der App Store Optimization mittlerweile vom „notwendigen Übel” des Mobile Marketings zur echten Spielwiese für Kreative gemausert hat und mit berechtigtem Selbstbewusstsein auftritt.

Keep fresh ideas rolling und das Team bei Laune

Manch Vortrag bringt die Branche auf den neuesten Stand, beleuchtet harte Fakten und dreht sich praxisnah um Daten, Investitionen und den ROI der ASO-Maßnahmen. Die natürlich nach wie vor wichtigste Frage: Wie überzeugen wir User:innen davon, im App Store den letzten entscheidenden Schritt zu gehen und die App zu installieren? Eine bemerkenswert selbstreflektierte Antwort lieferten gleich mehrere Speaker:innen, die den People-Faktor im Unternehmen herausstellten. So wurde ein Aufbrechen der Silos in den Abteilungen und ein stärkeres Miteinbeziehen der ASO-Spezialisten und -Spezialistinnen, und hier ganz besonders der Kreativ-Teams, in die Marketing-Prozesse gefordert.

Dazu passte auch der Auftakt-Vortrag von Stuart Miller, Design Lead bei Phiture, der einen alten Schmerz der ASO-Spezialisten und -Spezialistinnen ansprach: Wie man verhindern kann, dass Teams unter kreativer Erschöpfung leiden, und wie man mit neuen Funktionen arbeiten kann, um einen gleichbleibend kreativen Output zu gewährleisten. Denn bei aller Euphorie des Wiedersehens wurde bei diesem Klassentreffen auch deutlich: Das Potenzial zu Wachstum mag hervorragend sein, aber der Fachkräftemangel betrifft die gesamte Digital-Branche. Kaum einer klagte nicht über unbesetzte Stellen im eigenen Unternehmen, wodurch das Business gebremst wird. Mitarbeiter:innen-Bindung und -Förderung rücken noch stärker in den Fokus – zum Wohle der App, des Geschäfts und jeder/s Einzelnen muss das gesamte Team an einem Strang ziehen. Erst dann können Innovationen wie Apples neue iOS 15 Custom Product Pages auf fruchtbaren Boden fallen und optimal für die User:innen Conversion eingesetzt werden.

Der App Store als Flaschenhals – bleibt das so?

Denn bisher galt: So einzigartig die Reise der Userin und des Users hin zum Install ist und so individuell die Marketing-Maßnahmen der Werbetreibenden auf jeder Etappe dieser Reise – direkt vor dem Ziel, bei der allerletzten Hürde vor der Conversion wird es enttäuschend generisch. Der App Store als Flaschenhals funktionierte bisher nach dem „One-Size-fits-all”-Prinzip, jede/r User/in sieht hier die gleiche Anzeige und der App eröffneten sich so gut wie keine Personalisierungsmöglichkeiten. Mit den neuen Produktseiten im App Store will zumindest Apple daran etwas ändern und lässt nun zu, dass App-Vorschau-Videos, Screenshots und Anzeigentexte, basierend auf segmentierten Zielgruppen, personalisiert werden können. Ob Google nachzieht?  Dies war nur eine der Fragen, die auf dem hochkarätig besetzten Panel „How ASO can support business growth in mobile-first companies” heiß diskutiert wurden. Thomas Petit, Berater, George Natsvlishvili von Air Apps, Nika Grigoreva von Ada Health sowie Oksana Iarosevych von G5 Games teilten ihre Sicht auf Gegenwart und Zukunft von ASO: Auf was darf die Disziplin mehr hoffen? Auf mehr Daten? Auf optimierte Apple Search Ads (ASA)?

Thomas Petit, wohl einer der bekanntesten Köpfe der Branche, bringt es auf den Punkt: Die App Stores werden sich öffnen müssen, vielfältiger werden, denn ein „One-size-fits-all” Store engt User:innen und Marketer:innen gleichermaßen ein und ist nicht mehr zeitgemäß. Die App Stores sind schon jetzt im Wandel und selbst das lange undenkbare „Sideloading” – also die Möglichkeit, Apps auch außerhalb des App Stores zu laden – könnte bald Realität werden, wenn die EU-Gesetzgebung es so will.

Und Google ist übrigens noch am selben Tag mit wichtigen Änderungen am Google Play App Marketplace nachgezogen: Anstatt einfach nur verschiedene Produktseiten zu testen, können Android-App-Entwickler:innen nun bis zu 50 benutzerdefinierte Store-Listen für ihre Apps erstellen. Für jede Seite werden eigene Analysen und Deep Links verfügbar sein.

Wir bei AppsFlyer unterstützen Custom Product Pages (CPP) von Apple und werden das selbstverständlich auch bei Googles Version tun. Das bedeutet: Mit unseren OneLinks (Deep Links) kann zur einer bestimmter CPP gelinkt werden, und in unseren Dashboards und Rohdaten wird ersichtlich, von welcher CPP die Nutzer:innen kommen. Dies bietet die Datengrundlage für A/B-Tests, damit der letzte Schritt im Pre-Install Funnel optimiert werden kann.

Und wo trifft sich die Branche noch?

Die ASO Conference 2022 war jedenfalls ein voller Erfolg. Einen Tag später fand dann der App Growth Summit ebenfalls in Berlin statt, und diese Woche geht es ab nach Hamburg auf das OMR Festival, wo sich die Mobile Marketing Rockstars unter die großen Tech-Influencer:innen, Brands und Unicorns der Digitalbranche mischen werden. Erwartet werden um die 70.000 Besucher:innen – kann das Mehrwert bieten oder wird es zu unübersichtlich? Die Marketing-Welt ist jedenfalls zurück und hat viel zu besprechen, etwa die Vereinbarkeit von datengetriebenem Marketing und den hohen Ansprüchen der User:innen sowohl an die eigene Experience als auch an den Schutz der Privacy.

Wer uns treffen mag und neugierig darauf ist, welche Antworten wir als Measurement-Spezialisten auf die Herausforderungen unser Zeit – Datenschutz und Privatsphäre – finden, sollte diese Masterclass meines Kollegen Menso De Buhr, Partner Development Manager, auf keinen Fall verpassen: Understanding marketing and data in a privacy-first world. Darin wird es nicht zuletzt darum gehen, wie Data Clean Rooms eine neuartige Kollaboration im Ökosystem schaffen: Sie ermöglichen Plattformen, Werbenetzwerken, App-Entwicklern und App-Entwicklerinnen, ihre Daten auf der Grundlage ihrer jeweiligen Geschäftslogik, Richtlinien und Datenschutzanforderungen sicher zusammenzuführen, ohne Daten auf Benutzer:innenebene zu teilen.

Wir sehen uns am 18. Mai um 16.45 Uhr in Halle 2!

Über den Autor:

Ben Jeger, Managing Director Central Europe bei AppsFlyer, hat sich im Jahr 2011 auf Mobile spezialisiert, als er bei Fyber einstieg. Dort war er Teil der ursprünglichen Mobile-Taskforce und leitete die Kundenserviceteams in EMEA. Ben, der Business & Management an der University of Manchester’s Business School studiert hat, heuerte 2016 bei AppsFlyer an, um die Niederlassung des weltweiten Marktführers für Mobile Attribution und Marketing Analytics in Berlin zu eröffnen und zu leiten. Seine Aufgabe ist es, ein Team aufzubauen, das datengetriebene Entscheidungsfindung für Mobile Marketeers in der gesamten Region Zentraleuropa ermöglicht.

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