Von Couch-Commerce und Online-Gaming: App Annie veröffentlicht Mobile Trends 2021.

Tag ein Tag aus verbringen wir 4 Stunden und 20 Minuten mit unserem Smartphone. In diesen Stunden werden hunderte Apps und Webseiten besucht. Umso spannender sind die Einblicke die das App-Verhalten in unsere Bedürfnisse und Wünsche gibt. Die Daten- und Analyseexperten von App Annie haben die Trends des aktuellen Jahres untersucht und spannende Prognosen für 2021 aufgestellt.

  • Ein Viertel des Tages im Internet: App-Nutzung nimmt auch in H2 weiter zu
  • Im Internet zuhause: „at-home“-Anwendungen erleichtern den Alltag in der Quarantäne
  • 120 Milliarden Dollar in nur einem Genre: Ausgaben im Gaming steigen erheblich an

KeineZeit für Digital Detox! Vor allem in diesem Jahr lief das Leben online ab. Arbeit im Home-Office, Training im Wohnzimmer-Gym und Geburtstagsfeiern über Zoom. Welche Trends weiterhin auch im kommenden Jahr durch die Decke gehen und wer die großen Gewinner auf dem App-Markt sein werden, zeigen die Daten- und Analyseexperten von App Annie in ihren Mobile Trends 2021.


Überflieger TikTok wird im kommenden Jahr in den „1-Billion-Club“ eintreten. Quelle: App Annie

Auf der Zielgeraden: TikTok knackt bald die Milliarde

Die beliebte Social-Media-Plattform wuchs in 2020 beachtlich. In den letzten zwei Jahren verdreifachte sich die Zahl der aktiven Userinnen und User. App Annie rechnet damit, dass TikToks Traffic in den kommenden zwölf Monaten auf 1,2 Milliarden monatliche Nutzerinnen und Nutzer ansteigt. Damit wird die App etablierte Anwendungen wie WhatsApp, WeChat und Instagram einholen.

In Q3 dieses Jahres belegte TikTok bereits den zweiten Platz im Ranking der Verbraucherausgaben der Nicht-Gaming-Apps. Viele der beliebten Sozialen Medien schaffen es nicht in die Top-Charts, weil sie größtenteils aus Werbeeinnahmen finanziert werden. Obwohl auf TikTok auch Werbung läuft, handeln Userinnen und User zudem mit virtuellen Geschenken in der App. Quasi eine Art Trinkgeld für Streamerinnen und Streamer. Diejenigen, die solche Präsente verteilen, erhöhen damit ihre Chance begehrte „shout-outs“ zu erhalten. Durch dieses Verhalten entsteht eine positive Feedback-Schleife, die Ausgaben und kreativen Content fördert.

Wir bleiben zuhause: Das eigene Heim als Mittelpunkt des Lebens

Um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen, soll auf Menschenansammlungen verzichtet werden. Dadurch verlagern sich jegliche Aktivitäten in die eigenen vier Wände. Das Internet wird das Fenster zur Außenwelt. Auch das kommende Jahr wird wohl ähnlich aussehen. Um den Alltag im Lockdown angenehmer zu gestalten, bleibt das Leben digital. Tatsächlich bieten die Stores zahlreiche „at-home“-Apps, wie Streaming-Dienste oder Lieferservices. Allein auf Android-Geräten soll die Nutzung dieser Programme in 2021 1,3 Billionen Stunden überschreiten.

Bei den Wirtschafts- und Bildungs-Apps wird eine 4-jährige Wachstumsrate (CAGR) von jeweils 57 Prozent und 62 Prozent erwartet. Diese wird angetrieben durch das ansteigende Angebot von Anwendungen für Zusammenarbeit und Videokonferenzen wie zum Beispiel Zoom. Diese Software ist mit der Einführung der neuen OnZoom-Plattform auf dem besten Weg in die virtuelle Erlebniswelt vorzudringen. Bald wird es dort möglich sein, Live-Streams von Konzerten und Vorlesungen zu besuchen.

 

„at-home“-Anwendungen erleichtern den Alltag im Lockdown. Quelle: App Annie

Couch-Commerce im Lockdown: Online-Shopping und App-Banking liegen voll im Trend

Klar, auch in 2021 wird geshoppt und zwar: Online! So sollen Couch-Commerce, kontaktlose Lieferungen und Lebensmittelbestellungen der neue Standard werden. Allerdings möchte niemand auf Köstliches aus dem Restaurant des Vertrauens verzichten. Um örtliche Lokale zu unterstützen, werden Verbraucherinnen und Verbraucher auch weiterhin regelmäßig zu Apps wie Lieferando und Lieferheld greifen.

Wirtschaftliche Unsicherheit trieb die Nachfrage nach Finanz-Apps während der ersten Corona-Welle voran. Sehr wahrscheinlich bleibt dieser Trend bestehen und Finanz-Apps, einschließlich Fintech-Anbietern wie PayPal, regen das Wachstum weiter an. In 2021 soll die Nutzung dieser Anwendungen auf Android-Handys auf 31 Milliarden Stunden jährlich steigen. Was einer 4-jährigen Wachstumsrate von 35 Prozent entspricht.

Ob Sport oder Serienmarathon: Online-Streaming bringt Abwechslung in den Alltag

Die Nachfrage nach Fitness-Apps explodierte dieses Jahr regelrecht. Damit geht einher, dass Unternehmen, deren Produktportfolio hauptsächlich aus Online-Anwendungen besteht, ein phänomenales Umsatzwachstum verzeichneten. Zum Beispiel stieg der Umsatz von Peleton im zweiten Quartal 2020 um 172 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Daten deuten darauf hin, dass diese Tendenz auch im kommenden Jahr bestehen bleibt. Das Unternehmen bietet effektive Sportkurse im eigenen Wohnzimmer an und deckt somit ein wichtiges Bedürfnis der Kundschaft.

Hype um Mobile Gaming: Welche Kategorien stechen hervor

Spielen auf dem Smartphone ist beliebter denn je. So gibt es derzeit 150 Prozent mehr Games für Handys als für andere Konsolen. Daten belegen, dass diese Spitzenwerte mit dem Lockdown zusammenhängen. In dieser Zeit sind die wöchentlichen Downloads im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent angestiegen und die Nachfrage nach Casual- und Core-Games wuchs stetig weiter. Spiele des Core-Genre treiben die Ausgaben dabei in die Höhe. Jene werden 2021 höher sein als je zuvor: Geschätzt wird ein Ausgaben-Hoch von rund 120 Milliarden Dollar.

Ausgaben für Games des Core-Genre werden um 23 Prozent ansteigen. Quelle: App Annie

Obwohl die Nachfrage nach Hyper-Casual als auch Hardcore-Games in den letzten zwei Jahren konstant stieg, wird erwartet, dass 2021 hauptsächlich Hybrid-Games die Charts stürmen. Der Grund: Smartphones sind endlich in der Lage, komplexe Spielerlebnisse darzustellen. Vorher war dies nur für Konsolen oder Computer möglich.

COVID, Trump und Biden: Wie das Weltgeschehen Schwung in die App-Nutzung bringt

Während der ersten Welle der Pandemie stieg die Zeit, die die Nutzerinnen und Nutzer online verbrachten, deutlich an. So liegt das Smartphone nun bis zu 4 Stunden und 20 Minuten in der Hand. Also ein Viertel der Zeit, die Menschen im Schnitt überhaupt wach sind. Dies ist ein Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Obwohl die Corona-Maßnahmen sich im Q3 gelockert haben, sank die Zahl nicht. Aktuell liegt der Durchschnitt sogar 5 Prozent höher als noch vor wenigen Monaten.

Werbetreibende sehen diese Statistik als große Chance. Mit der Investition ins Mobile Marketing kann viel Umsatz generiert werden. Im kommenden Jahr sollen dahingehend weltweit 290 Milliarden Dollar ausgegeben werden. Dies sind 21 Prozent mehr als noch im Jahr 2018.

290 Milliarden Dollar werden 2021 für Werbung auf Social Media, in Games und Co. investiert. Quelle: App AnnieIn diesem Jahr schalteten Unternehmen bereits viel Werbung in Apps, sodass bereits im ersten Halbjahr 2020 ein Anstieg von 70 Prozent trotz Budget-Kürzungen verzeichnet wurde. Auch während der zweiten Jahreshälfte war dieses Wachstum offensichtlich – angekurbelt durch die US-amerikanische Präsidentschaftswahl. Für das kommende Jahr wird erwartet, dass Werbetreibenden mehr finanzielle Mittel für Mobile Marketing eingeräumt werden.

Mehr als Drama, Komödie und Co.: So können Streaming-Dienste ihre Kundschaft erreichen

Um aus der Masse herauszustechen und gute Engagement-Raten zu erzielen, müssen sich Unternehmen vermehrt auf das aktuelle Leben inmitten einer Pandemie fokussieren. Disney+ geht mit positivem Beispiel voran. Mit dem Launch der GroupWatch-Funktion können bis zu sieben Nutzerinnen und Nutzer gleichzeitig streamen. Seit Ende Oktober ist diese Funktion auch im deutschsprachigen Raum verfügbar. Die Expertinnen und Experten von App Annie gehen davon aus, dass es Userinnen und Usern so möglich wird, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und dem Alltagstrott in Isolation zu entgehen.

Traditionellen Video-Streaming-Anbietern wird empfohlen, ihr Angebot auf anwendungsübergreifende Nutzung zu erweitern. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher greifen zu ihren Handys während sie Filme und Serien schauen. Außerdem sollten diese Dienste vermehrt Werbung in Apps schalten, die für jüngere Generationen relevant sind. So ist beispielsweise die GenZ vor allem auf TikTok und Snapchat anzutreffen.

Über App Annie

App Annie stellt vertrauenswürdige App-Daten und Insights bereit, die Unternehmen dabei helfen, sich erfolgreich auf dem globalen App-Markt zu positionieren. Mehr als 1 Million registrierte Mitglieder nutzen App Annie, um ein besseres Verständnis des App-Markts, ihrer Geschäfte und der damit verbundenen Möglichkeiten zu gewinnen. App Annie hat als Wegbereiter den Markt der mobilen Apps erschlossen und es sich zum Ziel gesetzt, den Kunden das umfangreichste Leistungsangebot der Branche bereitzustellen. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in San Francisco mit 12 Niederlassungen weltweit.

Weitere Informationen finden Sie unter appannie.com.

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