E-Health Update: App als Neurodermitis-Helfer & Virtual Reality gegen Schmerzen.

Das Gesundheitswesen ist wohl einer der wichtigsten Bereiche, die von der Digitalisierung profitieren können: Die Lösungen sind vielfältig und reichen von Trackern, Smartwatches und Apps, die die eigene Fitness erfassen, über das E-Rezept, das dieses Jahr auch in Deutschland eingeführt werden soll und gerade bei Folgeverordnungen unnötige Wege überflüssig machen könnte, bis hin zu neuen Alltagshelfern und Therapieformen für ernsthaft kranke Patienten. So hat sich die Kategorie Mobile Health mittlerweile zu einer der beliebtesten auf mobilbranche.de entwickelt, wo wir unsere Beiträge zu diesem Themenfeld bündeln. Heute nun ein kleines E-Health-Update über zwei Dinge, die uns in den letzten Tagen besonders beeindruckt haben.

Nia Health: App als Helferin bei Neurodermitis

Nia Health bietet Neurodermitis-Betroffenen die erste vollumfängliche digitale Unterstützung. Kurz vor Weihnachten erschienen, bietet die App für Android und iOS Patienten und Angehörigen tägliche Unterstützung und verhilft mit personalisierten Inhalten und Funktionen zu einer erhöhten Lebensqualität. Nia Health ging aus einem EXIST-Gründerstipendiumsprojekt an der Charité Berlin hervor. Dr. Reem Alneebari, Dermatologin und Co-Gründerin von Nia, kann als Mutter einer an Neurodermitis erkrankten Tochter die Sorgen und Probleme von Eltern verstehen: „Wenn das eigene Kind leidet, möchte man natürlich alles dafür tun, um die Situation schnell und nachhaltig zu verbessern.“ Als Ärztin hat sie jedoch die Erfahrung gemacht, dass es Patienten oder Eltern von an Neurodermitis erkrankten Kindern oft an medizinischem Wissen fehlt, um auch außerhalb des Behandlungszimmers bestmöglich mit der Krankheit umzugehen.

Die App Nia setzt genau hier an und stellt den Betroffenen dank selbstlernender Algorithmen schnell einen individualisierten Behandlungsplan zur Verfügung. Ein Novum im deutschsprachigen Raum, bei dem der behandelnde Arzt mithilfe von Nia direkt in die teledermatologische Dienstleistung integriert wird. „Dank dieses ganzheitlichen Ansatzes geht Nia weit über die klassischen Tagebuch-Funktionen von App-Anbietern aus anderen Krankheitsfeldern hinaus“, erklärt sie. Als persönliche Assistentin hilft die Nia-App den Betroffenen in der täglichen Interaktion durch unkompliziertes Aufzeichnen des Gesundheitsverlaufs, sich selbst bzw. das erkrankte Kind besser zu verstehen. Ein fachkundiger Report informiert den behandelnden Arzt übersichtlich und ausführlich über den Gesundheitsverlauf des Patienten. Ab Februar will Nia innerhalb der App als kostenpflichtiges Zusatzangebot auch Videosprechstunden mit Ärzten anbieten, die 49,95 Euro oder mehr kosten können. Das Startup verhandelt zurzeit mit gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen über die Erstattung dieser Kosten, berichtet die WELT.

Virtual Reality gegen Schmerzen

Derweil berichtet Zeit Online über den Einsatz von Virtual Reality in Krankenhäusern, um Patienten ihre Angst und Schmerzen zu nehmen. So setzt eine Klinik in Los Angeles das VR-Spiel „Bear Blast“ ein, das Kinder und Teenager von 10 bis 21 Jahren bei schmerzhaften Prozeduren wie Blutabnahme oder Chemotherapie ablenken soll. Das Spiel kann über eine VR-Brille ausschließlich über Kopfbewegungen gesteuert werden. Wieso? Weil die Patienten ihre Arme und Hände nicht bewegen sollen, während ihnen zum Beispiel ein Venenzugang gelegt wird.

Auch an der Uniklinik in Heidelberg kommt Virtual Reality seit einiger Zeit zum Einsatz: Während Krankenschwestern und -pfleger ihre Verbände wechseln, spazieren Patienten virtuell durch Wälder und Berge oder unternehmen eine Bootstour. „Wir hatten eine schwerkranke Patientin, die sich kaum noch bewegen konnte, und die dann so davon eingenommen war, dass sie sich bäuchlings über die Bettkante lehnte wie über eine Bootsreling“, erzählt die Klinik-Mitarbeiterin Michaela Wüsten in dem Artikel von Zeit Online und bezeichnet den VR-Einsatz nach acht Testwochen als „sensationell“. In ihren 22 Jahren in der Krankenpflege habe sie noch nie ein nicht medikamentöses Hilfsmittel gesehen, das so eindrucksvoll wirke.

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