„Only engaging Ads“: bam!-Gründer Mustafa Mussa fokussiert voll auf Mobile Advertising.

bam!-Gründer Mustafa Mussa vergangenes Jahr auf einem unserer Mobilisten-Talks

Zeit für eine Neuausrichtung: Elf Jahre nach der Gründung von bam! interactive richtet Geschäftsführer Mustafa Mussa seine Düsseldorfer Mobile-Kreativschmiede neu aus. War seine Agentur lange ein Allrounder im Mobile Marketing und bot u.a. App-Entwicklung, mobile Websites und mobile Werbung an, so liegt der Fokus künftig komplett auf Mobile Advertising. „Unser Credo ist es, nur animierte, coole Werbemittel zu bauen, die die Leute bewegen und interessieren: Only engaging Ads“, sagt Mustafa Mussa. Im mobilbranche.de-Interview schildert er, was ihn bewogen hat, die anderen Geschäftsfelder aufzugeben. Zudem erzählt er, wie er und sein Team als „kreatives Tech-Studio“ im Mobile Advertising punkten wollen.

mobilbranche.de: Mustafa, Du richtest bam! interactive aktuell neu aus. Bisher habt Ihr u.a. Apps entwickelt, mobile Websites gebaut und Mobile Marketing für Eure Kunden gemacht. Wo wird künftig der Schwerpunkt liegen?

Mustafa Mussa: Als ich bam! vor elf Jahren gegründet habe, da steckte Mobile in Sachen Marketing in den Kinderschuhen. Ich habe damals als Ein-Mann-Agentur eine Beratung rund um mobile Kampagnen angeboten. Da haben u.a. SMS-Kampagnen dazugehört, die Programmierung von mobilen Internetseiten und mobile Werbung inklusive Mediabuchung. Bald kam dann auch die Entwicklung von Apps für tolle Kunden hinzu sowie die Backendbetreuung.

Mittlerweile haben mein großartiges Team von mehr als 15 Membern und ich eine eigene technische Plattform für Mobile Advertising entwickelt. Wir haben gemerkt, dass es eine große Nachfrage nach ganz speziellen Rich-Media-Formaten für Mobile gibt, die immer stärker wird, und wir da ein Händchen und ein Talent für haben, nachdem wir in den letzten zwei Jahren immer mehr mobile Kampagnen gefahren haben. Heute sind wir tatsächlich eine Kreativagentur, die die Kreation macht für interaktive mobile Werbemittel im Hochformat, Querformat, Panorama und allem, was dazu gehört. Und gleichzeitig auch die technische Entwicklung durch unsere eigene Plattform, sodass wir in der Lage sind, mit ziemlich rasender Geschwindigkeit mobile Werbemittel für jegliche Kampagnen, die über das mobile Display flattern, zu bauen. Geht nicht, gibt es für unser kreatives Tech-Studio nicht.

mobilbranche.de: Und wie äußert sich der Schwerpunkt Mobile Advertising bei bam! in Zahlen?

Mustafa Mussa: Wir haben vor drei Jahren nebenbei 45 Werbeformate gebaut, ein Jahr später waren es dann schon über 300 Werbeformate, die wir gebaut haben, und letztes Jahr haben wir schon über 900 mobile Kampagnen betreut. Daher legen wir unsere strategische Ausrichtung nun ganz klar auf diese Nische und gehören damit zu den wenigen Agenturen, die sich spezialisiert haben auf die Erstellung von mobilen Werbemitteln. Unser Wachstum und das unserer super Kunden, die wir bewusst Freunde der Manufaktur nennen, ist unaufhaltsam.

mobilbranche.de: Was liegt Dir bei Mobile Advertising besonders am Herzen?

Mustafa Mussa: Unsere Botschaft ist einfach, dass wir eine Vision haben für die ganze Welt: Die Menschen, die wir mit Werbebotschaften beliefern, wollen wir einfach nicht mehr mit langweiligen, statischen Werbemitteln belästigen. Unser Credo ist es vielmehr, wirklich nur animierte, coole Werbemittel zu bauen, die die Leute bewegen und interessieren: „ONLY ENGAGING ADS.“ Wenn ich nämlich eines nicht ausstehen kann, dann sind es Interstitials, die überall aufpoppen, die aber statisch sind, schlecht gemacht sind, pixelig sind und die Leute einfach nerven. Es muss bei allen Werbetreibenden ankommen, dass das viel zu kleine Smartphone-Display eigentlich zu schade ist, die Menschen zu langweilen. Deshalb bin ich total hinterher, Mobile Advertising unterhaltsam, animiert und interaktiv zu gestalten. Das hilft nicht nur der Audience, sondern dank unserer unglaublichen Tracking-Ergebnissen auch dem Werbetreibenden. Engagement ist unsere Mission!

Passend zur neuen Ausrichtung hat sich bam! auch ein neues Logo gegönnt

mobilbranche.de: Welche Trends siehst Du denn im Mobile Advertising aktuell?

Mustafa Mussa: Auf jeden Fall wird das Thema Programmatic Advertising über DSPs (Demand Side Platforms) immer populärer. Durch die vielen unterschiedlichen DSPs gibt es natürlich auch eine gewisse Fragmentierung am Markt: Dadurch reicht es heute nicht mehr, einfach ein mobiles Werbeformat zu bauen, sondern für sämtliche DSPs kompatible Werbemittel zu bauen, die dort jeweils ausgespielt werden können.

mobilbranche.de: Du hast zwar gesagt, dass die Kreation nun Euer Schwerpunkt ist. Aber macht Ihr auch das Kampagnenmanagement, die Mediaplanung und Mediabuchung?

Mustafa Mussa: An erster Stelle steht immer die Kreation, die Idee fürs Mobile Advertising für die richtige Zielgruppe. Zu jeder Kampagne. Bei einigen langjährigen Kunden, die von uns eine ganzheitliche Betreuung wünschen, kümmern wir uns dann auch um die Buchung des Inventars, weil die sich explizit das wünschen. Hier bringen wir Content und Reichweite als Konzept zusammen. Wir sind aber 90 Prozent unserer Zeit damit beschäftigt, ausgefallene Werbemittel zu entwickeln, z.b. auch 3D-Werbemittel oder Augmented-Reality-Werbemittel.

mobilbranche.de: Ihr fokussiert Euch nun also auf Mobile Advertising, soviel ist klar. Heißt das, dass das Thema App-Entwicklung jetzt bei Euch Geschichte ist?

Mustafa Mussa: Genau. Wir haben aber einen starken Partner hier in Düsseldorf gefunden, der sich zutraut, unsere Key Accounts in Sachen App-Entwicklung zu übernehmen. Dazu gehört zum Beispiel Hella Automotive, den wir über fünf Jahre betreut haben.

mobilbranche.de: Lass uns ein bisschen zurückblicken. Du hast bam! vor elf Jahren gegründet, und vorher noch ein Buch über Mobile Marketing geschrieben, in einer Zeit der SMS-Kampagnen. Hättest Du Dir vorstellen können, dass sich der Markt so dynamisch entwickelt?

Mustafa Mussa: Es wäre gelogen zu sagen, ja, natürlich, ich habe das alles schon kommen gesehen. Aber im Gegenteil bin ich sogar der Meinung, dass die Entwicklung viel zu langsam war: Mobile Advertising ist im Werbemix immer noch zu gering vertreten.

Wenn ich zurückblicke auf die letzten elf Jahre, dann war die Tendenz schon so, dass man gesehen hat, dass sich mit dem Voranschreiten der technologischen Möglichkeiten und mehr Bandbreite natürlich auch die Möglichkeiten von mobilem Traffic und mobilen Werbemitteln, mobiler Technik im Web rasant verändert haben. Da denke ich zum Beispiel an Themen wie 3D im Mobile Web: Sachen, die wir früher nur in der App-Entwicklung nutzen konnten, aufgrund der Performance, da hätte ich nicht für möglich gehalten, dass innerhalb von drei Jahren sowas auch ganz locker im Mobile Web möglich ist, dass man da auch solche hardware- und performancelastigen Technologien im mobilen Web nutzen kann. Das ist schon eine Sache, die mich ziemlich erstaunt hat.

mobilbranche.de: Was hat Dich im Mobile-Bereich in den letzten Jahren am meisten vom Hocker gerissen?

Mustafa Mussa: Wenn ich zurückblicke, hat mich der ganze Wandel, von der Art, wie wir Mobile konsumieren, vom Hocker gerissen. Es gibt so ein Bild, das haben wir so ziemlich in jeder Präsentation drin gehabt, das zeigt eine Kommode mit den Sachen, die man mitnimmt, wenn man das Haus verlässt: Haustürschlüssel, Autoschlüssel, Portemonnaie und Handy. Während das Handy im Bild in unseren Präsentationen früher eher noch für Zukunftsmusik stand, ist es heute selbstverständlich geworden. Und wenn ich jetzt an Social Media und vor allem an Instagram denke, wo wir übrigens selbst unter @baminteractive zu finden sind, sehe ich, wie stark es zum Bestandteil unseres Lebens geworden ist, alle Momente zu teilen. In kurzen Happen, in kurzen Sequenzen. Wir lesen nicht mehr stundenlang am Stück auf dem Smartphone-Display, sondern wir konsumieren ganz bewusst, und haben das in unser Leben integriert, es gehört einfach mit dazu. Und dieser Trend, ja, dass ich durch Instagram ständig Bilder sehen kann, oder z.B. mit Audible in kurzen Abständen Hörbücher, in den Alltag implementieren kann, das ist das Thema, was mich bei Mobile am meisten vom Hocker gerissen hat.

mobilbranche.de: Vielen Dank für das Gespräch!

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