Am 25. Januar 2024 öffnete das exklusive Soho House Berlin seine Türen für ein kleines, aber feines Branchenevent, das die nahe Zukunft des App Marketings in den Fokus rückte. Geladen hatte AppsFlyer, weltweit führender Anbieter von Marketing- und Measurement-Analyse, um sich mit App-Entwicklern und Vermarktern darüber auszutauschen, was der Einzug der Künstlichen Intelligenz in den Alltag im Business (und darüber hinaus) angestoßen hat und natürlich zu diskutieren, welche Wachstumschancen sich für Apps daraus ergeben. Denn das „2024 Trends Event“ versprach nicht nur spannende Einblicke in die neuesten Entwicklungen, sondern auch praxiserprobte Best Practices für (App) Marketers.
The data as we know it…
Die Veranstaltung begann mit einer einleitenden Begrüßung durch Ville Mikkola, Regional Director DACH bei AppsFlyer, der die Bühne für eine aufregende Reise durch die Welt der künstlichen Intelligenz im Marketing bereitete, gleichzeitig aber die gewaltigen Herausforderungen für die Branche nicht beschönigte: „The data as we know it – not enough, not anymore.“ Denn die Messung und Analyse von Daten im Marketing ist mitnichten einfacher geworden, seit Apple de facto die IDFA mit iOS 14.5 abgeschafft hat und den zu erwartenden Änderungen bei Android mit Googles Privacy Sandbox am Horizont. Ob es nun um User-Akquise und das Engagement/die Monetarisierung oder um die Optimierung von Kampagnen für einen besseren LTV geht, die Daten-Realität ist stetig fragmentierter und komplexer geworden. Die Analyse und Interpretation sind dementsprechend zeitaufwändiger, ineffizienter und fehleranfälliger. Der Kopfschmerz darüber ist so groß wie die Sehnsucht nach Vereinfachung. Zur Hilfe eilt die Wunderwaffe KI, die Marketern dabei helfen kann, endlich von reinen Datenmengen zu applizierbaren Insights zu gelangen, um sich so wieder auf strategische Entscheidungen für ihr Business zu konzentrieren.
Von Insights und Aha-Momenten: Marju Sokmans KI-Strategien
Und damit Bühne frei für die Gastrednerin des Events – Marju Sokman, Marketing- und Kommunikationsexpertin mit Leidenschaft und Expertise auf dem Gebiet der KI. Sie griff das Schlagwort “From Data to Insights” gleich auf und bestätigte, dass es genau das sei, was Marketers sich zum Ziel nehmen, wenn sie sich auf KI-Tools einlassen. Und das sollten sie, auf die eine oder andere Weise, unbedingt: Marju schaffte es, sofort den Bogen zum Berufsalltag der Anwesenden zu schlagen, als sie offen zugab, dass sie als eingefleischte Marketingexpertin zwar viele Talente hat und Spezialgebiete abdeckt, aber bisher keine gute Content-Produzentin war. Es folgten zahlreiche Tipps und Tricks, wie man ChatGPT & Co. dafür nutzen kann, all das zu realisieren, wofür man früher viel Zeit brauchte. Von der Kunst des guten Prompt-Writings nach der CRAFT-Methode über SEO-Hacks für Blogposts bis hin zu Tool-Beispielen für Bilderstellung oder Ad Hoc-Synchronisierung von Videos. Und ja, die Bezahl-Version von ChatGPT lohnt sich in der Praxis, aber noch wichtiger ist es, dass Unternehmen Mitarbeitern einen Assistenten zur Verfügung stellen, um die volle Kontrolle über ihre Daten zu behalten. Ob sich Ergebnisse von KI-Chatbots durch menschlichen Druck verbessern lassen (“Gib mir einen besseren Text, sonst verliere ich meinen Job”), bleibt bisher nur ein Gerücht. Aber auch über den Marketing-Kontext hinaus gab es Anwendungsbeispiele, etwa dass man mittlerweile auch gut (erstmal) ohne Arzt-Telefonat auskommt, wenn man sein kleines Blutbild von ChatGPT interpretieren lässt. Das Publikum war begeistert, und wohl jede(r) der Anwesenden nimmt mindestens einen Tipp mit, wie KI im eigenen Alltag von Nutzen sein kann. Klar wurde in der anschließenden Fragerunde auch, wie groß die Sorgen und Bedenken der App-Anbieter sind, wenn es um das Thema Privacy und Datenschutz der Nutzer:innen geht – die Erwartungen an die Gesetzgeber sind groß, hier klare Verhältnisse zu schaffen und Unternehmen Richtlinien an die Hand zu geben.
Auf der Suche nach dem „Creative Winner“
Den Bogen zurück zum Thema Daten und Insights im App Marketing schlug Mateusz Bochenczak, Senior Account Executive bei AppsFlyer, indem er dem Publikum eine gelungene Anwendung aus dem eigenen Hause präsentierte. Diese zerlegt Creatives, etwa Video-Werbung, nicht nur in einzelne Elemente und analysiert das Werbemittel in Hinblick auf die Performance – was dem UA Manager rechtzeitig einen entscheidenden Hinweis auf die allseits gefürchtete Creative Fatigue in Kampagnen liefern kann – sondern schlägt mithilfe der KI gleich Optimierungen vor. Getestet hat AppsFlyer noch vor dem kürzlich erfolgten Launch bei einer Vielzahl von Kunden – und es stellte sich heraus, dass nicht nur die Performance von Werbemitteln gesteigert wird. Als Bonus-Effekt sehen Unternehmen, dass die Kollaboration verbessert wurde: UA Teams arbeiten mit den Design-Teams nun datenbasiert, verknüpfter und effizienter.
„Verknüpfend“ endete dann auch das „2024 Trends Event“ von AppsFlyer – bei einer relaxten Happy Hour ließ sich das Netzwerk pflegen und ein wenig über das stürmische Wetter in Berlin und Europa (viele Teilnehmer hatten gerade eine turbulente Reise vom PGC Event in London hinter sich), über Budget-Entwicklungen und die neuesten heißen Mobile Games sprechen. Denn KI kann viel, aber eben noch keinen Cocktail mit Dir genießen.