Mehr Wettbewerb in den Appstores, Android 12 vor Veröffentlichung, neue Kritik an Luca-App.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

am Wochenende war ich in Bielefeld (keine Sorge, es folgen jetzt keine billigen Bielefeld-Scherze). Jedenfalls hatte ich dort viel Zeit und habe mich unter anderem mal mit der Sparkassen-App auf meinem Smartphone beschäftigt. Die App finde ich ja wirklich extrem gut gemacht und das Banking darüber funktioniert schneller und unkomplizierter als am Desktop. Was ich bisher aber immer übersehen hatte: die App bietet einen Filialen- und Geldautomaten-Finder inklusive Routenplanung über Google Maps oder Apple Karten an. Den Geldautomaten in Bielefeld-Heepen brauchte ich übrigens, weil man an Bier- und Grillständen an Sportplätzen zwar bargeldlos mittels Wertmarke, aber halt noch nicht smart bezahlen kann. Wer weiß, wie lange noch.

Einen schönen Start in die Woche wünscht
Ihr Wolfgang Starke vom Team mobilbranche.de

Mehr Wettbewerb in Appstores, Autobahn-App in der Kritik, Smart-Home-Geräte werden kompatibel. 

US-Senatoren wollen mehr Wettbewerb in den Appstores.

In den USA haben drei US-Senatoren der Demokraten und Republikaner gemeinsamen einen Gesetzesentwurf namens Open App Markets Act vorgelegt, der für mehr Wettbewerb in den Appstores von Google und Apple sorgen soll. App-Entwickler sollen danach etwa Wahlfreiheit bei den Bezahlsystemen haben, Drittanbietern sollen eigene Appstores ermöglicht werden und die Nutzer sollten Apps aus anderen Quellen installieren dürfen. Den Einbringern geht es um mehr Wettbewerb in der App-Ökonomie und Beseitigung der Monopol-Strukturen, die bei Apple ausgeprägter als bei Google sind.

«Mehr als eine Million Euro für eine App ohne jeglichen Mehrwert – das ist eine Posse und damit ein Fall für den Rechnungshof» sagt der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag, Stefan Gelbhaar, und meint damit die vor Kurzem vorgestellte Autobahn-App des Bundes. Die wurde inzwischen über 180.000 mal heruntergeladen, hat 1,2 Millionen Euro gekostet und bekommt in den Appstores nur 2 von 5 Sternen. Liest man sich allerdings die Kommentare dort durch, wird die App meist als sehr nützlich bewertet und schneidet z.B. bei Stauprognosen besser ab, als etwa Google Maps.

Das ist ja mal eine gute Nachricht! Der unter anderem von Apple, Samsung, Amazon, Google, Philips und der Zigbee Alliance angekündigte gemeinsame Smart-Home-Standard Matter kommt – allerdings dauert die SDK-Entwicklung länger als gedacht und die Veröffentlichung musste auf 2022 verschoben werden. Mit dem Verbindungsprotokoll Matter sollen Smart-Home-Geräte unterschiedlicher Hersteller kommunizieren können, sodass Alexa, Apples HomeKit und der Google Assistant sich untereinander verstehen.

Facebook Messenger mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Android 12 vor Veröffentlichung, 25 Jahre Smartphone.

Facebook Messenger bekommt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Im weitverbreiteten Facebook Messenger können jetzt sowohl Sprachnachrichten als auch Videotelefonate Ende-zu-Ende verschlüsselt werden. Damit schließt der Messenger Jahre später zu WhatsApp und anderen Messengern auf. Wichtig dabei ist, dass die Verschlüsselung nur optional angeboten wird. Der Nutzer muss diese also erst selbst aktivieren. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in Gruppenchats soll demnächst getestet werden, wie das Unternehmen in diesem Blogbeitrag mitteilt.

Google hat die letzte Beta-Version von Android 12 veröffentlicht. Es gibt nur einige Bugfixes und keine Neuerungen mehr. Mit der finalen Veröffentlichung wird Anfang September gerechnet. Was die Nutzer dann erwartet und auf welchen Geräten das neue Betriebssystem zur Verfügung steht ist hier gut zusammengefasst.

Vor 25 Jahren brachte Nokia das Modell „9000 Communicator“ auf den Markt. Es war eine kleine Revolution und man kann sich streiten, ob das nun als Smartphone-Vorläufer durchgeht oder nicht. Jedenfalls hatte es eine Volltastatur und man konnte eben mehr als nur telefonieren. Sogar Faxe konnten damit schon 1996 versendet werden. Wer etwas in Erinnerungen schwelgen möchte ist herzlich eingeladen, die Online-Ausstellung „Smartphone.25 – erzähl mal!“ des Museums für Kommunikation in Frankfurt zu besuchen. Hier ist man auch an Ihrer persönlichen Smartphone-Geschichte interessiert.

Dreifach Ärger: 1. um die Luca-App, 2. um Apples Missbrauchserkennung, 3. über die Deutsche Telekom (oder vielleicht doch Vodafone?).

Das Land Berlin zahlte für die einjährige Nutzungs-Lizenz der Luca-App 1,2 Millionen Euro. Doch der Hersteller der Behörden-Software Sormas gibt die Schnittstelle zur Luca-App aus Sicherheitsgründen nicht frei, sodass die Mitarbeiter die Kontaktdaten manuell in das System einpflegen müssen. Ein Krisentreffen der beteiligten Ämter und Datenschutzbeauftragten soll jetzt in Berlin helfen. Probleme scheint es aber bundesweit bei den Gesundheitsämtern zu geben. Nach einer Umfrage hat die Hälfte der befragten Gesundheits­ämter in Deutschland mit Luca-Anschluss noch nie Daten abgefragt. Der Main-Taunus-Kreis teilte zudem mit, dass der Nutzen „in keinem Verhältnis zum Aufwand für Einführung und Betrieb der App“ stehe.

Das hat sich Tim Cook bestimmt anders vorgestellt. Eigentlich wollte man sicher Gutes tun und Bilder von Kindesmissbrauch noch vor dem Upload in die Cloud auf den Geräten der Nutzer erkennen. Das sorgte für zahlreiche Proteste und Bedenken, da die Funktion auch als Hintertür etwa für staatliche Bild-Kontrollen genutzt werden könne. Nun hat Apple ein 14-seitiges PDF veröffentlicht, das auf auf die Bedenken eingeht sowie ein Video-Interview mit Apples Software-Chef Craig Federighi zum Thema veröffentlicht. An der Funktion selbst wird mit Einführung von iOS 15 – nur in den USA – festgehalten.

Vodafone übt scharfe Kritik an der Deutschen Telekom und wirft ihr vor, Vodafone-Kunden zu benachteiligen. „Es kommt noch immer häufig vor, dass unsere Kunden zu lange oder vergeblich auf Telekom-Techniker warten, die den neuen Internetanschluss freischalten, während Telekom-Kunden schneller geholfen wird“, sagte Andreas Laukenmann, Privatkundenchef bei Vodafone. Hintergrund ist, dass Vodafone oft Leitungen des ehemaligen Monopolisten nur anmieten kann und die Kunden für den Anschluss auf die Telekom-Techniker angewiesen sind. Die Telekom bestreitet den Vorwurf und spielt den Ball zurück. Die Schuld bei den Versäumnissen trage Vodafone selbst, da die nötigen Termine über eine Schnittstelle eingesehen und gebucht werden können. Vodafone habe aber noch nicht die notwendigen technischen Voraussetzungen geschaffen, damit der Konzern die Schnittstelle auch vollständig nutzen kann.

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