App-Tipp: Jumia will das Amazon Afrikas werden.

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Jumia will zum Amazon Afrikas werden und gilt als erstes afrikanisches Einhorn überhaupt. Über den Marktplatz können (lokale) Händler ihre Waren gegen Gebühr verkaufen. Das 2012 in Nigeria gegründete Unternehmen, das 2019 mit seinem Börsengang kurzzeitig einen Hype auslöste, ist mittlerweile auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Zunehmende Konkurrenz und die mangelhafte Infrastruktur machen dem „afrikanischen“ Unternehmen, das seinen Rechtssitz in Berlin hat und zu dessen Investoren u.a. Rocket Internet, Afrikas größter Mobilfunker MTN und auch Mastercard gehören, zu schaffen.

Jumia ist noch in 11 afrikanischen Ländern aktiv, aus Ländern wie Kamerun, Tansania und Ruanda musste sich Jumia bereits wieder zurückziehen. Ein Grund: Zwar ist die afrikanische Bevölkerung sehr mobilaffin, doch schlechte Straßen, keine Hausnummern, geringe Kaufkraft und mangelndes Vertrauen in Online-Dienste lassen sich nicht von heute auf morgen ändern. Zudem schickt sich der chinesische Internetgigant Alibaba an, Afrika zu erobern.

Nutzerzahlen und Umsätze steigen, die Verluste aber auch. Im Jahr 2019 zählte Jumia 6,1 jährlich aktive Nutzer (+54 Prozent gegenüber 2018), die rund 49 Mio Euro umgesetzt haben (+ 24 Prozent). Zuletzt sorgte Corona für einen Nachfrageboom, der Marktplatz verzeichnete Bestellrekorde, teilweise vervierfachte sich die Zahl der Bestellungen. Auch der eigene Zahlungsdienst Jumia Pay wächst kontinuierlich, zuletzt steigerte sich das Transaktionsvolumen um 57 Prozent auf  45,6 Mio Euro. Der Dienst soll bald als eigenständiges FinTech abgekoppelt werden.

Herzstück von Jumia ist die App für Android und iOS, die auch von der zunehmende Smartphone-Verbreitung in Afrika profitiert. Laut eigenem Africa Mobile Report sollen bis 2025 über 66 Prozent der Afrikaner Zugriff auf ein Smartphone haben. In der App legt Jumia einerseits Wert darauf, mit Hilfe von einjähriger Garantie, kostenloser Rückgabeversprechen und Sendungsverfolgung Vertrauen bei Nutzer*innen zu schaffen. Andererseits versucht das Unternehmen mit Rabatten den eigenen Bezahldienst zu pushen.

So erhält man 5 Prozent Rabatt auf eine Bestellung, die über Jumia Pay bezahlt wird. Ansonsten ist die App überraschend übersichtlich und aufgeräumt und bietet in einigen Städten u.a. auch einen eigenen Expresslieferdienst an. Offene Fragen sollen auf dem kurzen Dienstweg per In-App-Chat und „Call to Order“-Funktion beantwortet werden. Ganz ohne kleine Spielereien kommt aber auch jumia nicht aus: Nutzer*innen können z.B. über eine Art Produktmemory Produkte gewinnen oder Rabatte erspielen. Auch im Foodmarkt ist Jumia aktiv: Jumia Food liefert in einigen Städten auch Essensbestellungen aus.

Mit unseren täglichen App-Tipps wollen wir Denkanstöße für App-Macher und Retailer liefern, wie sie ihr Business für das neue Mobile-Jahrzehnt fit machen können. Alle App-Tipps finden Sie hier.

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