Köpfe der Mobilbranche: David Croyé von JustWatch.

David Croyé von JustWatch (Fotograf: Kay Herschelmann)

„Fernbedienungen und TV-Software sind technologisch leider immer noch bei 15 Jahren alten Klapphandies stehen geblieben“, sagt David Croyé, Gründer und CEO von JustWatch. Vor vier Jahren gründete Croyé seine Firma. JustWatch bringt Ordnung in den Streaming-Dschungel für Filme und Serien. JustWatch.com gibt es als Webseite, iOS– und Android-App in bereits über 30 Ländern. Im Fragebogen von mobilbranche.de verrät David Croyé, dass er bei Mobile Payment „sicherlich ganz weit hinten“ ist und dass er hofft, „dass die Politik und Telcos 5G nicht genauso versauen werden wie UMTS damals“.

mobilbranche.de: Was war Dein erstes Handy?

David Croyé: NEC n21i. Ich war echt spät dran mit 17 Jahren.

mobilbranche.de: Was ist aus Deiner Sicht besser: Android oder iOS und warum?

David Croyé: Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ich mag das offenere System von Android und benutze es auch seit Jahren, auch wenn iOS insgesamt einfach runder ist.

mobilbranche.de: Welche drei Apps willst Du auf Deinem Homescreen nicht mehr vermissen?

David Croyé: Pocket, Google Maps und natürlich JustWatch.

mobilbranche.de: Stichwort Mobile Advertising: Was war für Dich die beste Werbung ever?

David Croyé: So toll finde ich Werbung insgesamt nicht, deshalb fällt mir spontan nicht wirklich eine Mobile Werbung ein, die ich besonders gut finde. Insgesamt finde ich es generell super, wenn Werbung direkt native mobile Funktionen nutzt, wie Click to Call, oder direkt ein Taxi rufen, etc.

mobilbranche.de: Und was war für Dich die schlechteste mobile Anzeige?

David Croyé: Die schlimmsten mobilen Ads waren die automatischen Weiterleitungen von Mobile Sites zu seltsamen Offerwalls oder dubiosen Webseiten. Ich habe das Gefühl, dass dies zum Glück fast nicht mehr existiert, seitdem Mobile meist über 50% des Traffics ausmacht.

mobilbranche.de: Hast Du Mobile-Vorbilder? Wenn ja: welche?

David Croyé: Ich finde die Arbeit von Christian Henschel (adjust), Pan Katsukis (Remerge) und Simon Dawlat (Batch) und ihren Teams im Mobile-Bereich herausragend.

mobilbranche.de: Wie beschreibt Deine Mutter Deinen Job?

David Croyé: Das habe ich sie vor kurzem tatsächlich mal direkt gefragt. Sie meinte, dass ich mit JustWatch zwischen Filmen und Filmfans vermittele. Dass man über JustWatch neue Filme und Serien entdecken und direkt herausfinden kann, wo man sie anschauen kann.
Also als Beschreibung, was unsere Apps machen, echt ganz gut getroffen, würde ich sagen.

mobilbranche.de: Ist Dein Job für Dich Beruf oder Berufung?

David Croyé: Sowohl als auch. Ich habe mich vor der Gründung sehr bewusst entschieden, meine beruflichen Erfahrungen mit meiner Leidenschaft für Filme und Serien zu verknüpfen. Ein Startup im Bereich Entertainment bzw. Medien zu gründen ist definitiv keine reine Business-Entscheidung. Ich freue mich jeden Tag mit Themen zu arbeiten, die mich wirklich interessieren und motivieren.

mobilbranche.de: Wie stehst Du zu Mobile Payment?

David Croyé: Da bin ich persönlich sicher ganz weit hinten. Ich bin schon happy mit NFC-Kreditkarten und habe nicht so oft den Bedarf stattdessen mit dem Handy zu bezahlen.

mobilbranche.de: Wann bzw. wo vermisst Du Mobile in Deinem Alltag, sprich: wo siehst Du noch Entwicklungspotenzial?

David Croyé: Entwicklungspotential gibt es immer, aber wie man ja in den letzten Jahren sieht, konzentriert sich die App-Nutzung immer mehr auf immer weniger Apps. Dies ist bei mir persönlich auch so. Das größte Potential sehe ich, gerade was Deutschland angeht, im besseren Ausbau der Netze und günstigere Verträge wie in den anderen Ländern in Europa. Ich hoffe, dass die Politik und Telcos 5G nicht genauso versauen werden wie UMTS damals.

mobilbranche.de: Mobile in 5 Jahren: was ist verschwunden, was hat sich durchgesetzt?

David Croyé: Bei solchen Vorhersagen bin ich immer ganz schlecht. Ich beschäftige mich einfach nicht breit genug mit Mobile-Themen im Allgemeinen. Im Entertainment-Bereich sehe ich vor allem eine noch stärkere Verknüpfung von Suche und Discovery und der direkten Steuerung des Fernsehers mit dem Handy. Fernbedienungen und TV-Software sind technologisch leider immer noch bei 15 Jahren alten Klapphandies stehen geblieben. Das wird dank Mobile sicher deutlich besser sein in 5 Jahren.

mobilbranche.de: Vielen Dank für die spannenden Antworten!

Lesen Sie auch die vorherigen Fragebögen unserer Serie “Köpfe der Mobilbranche”.

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