Mit neuen Geschäftsbereichen den Horizont erweitern: Wie Adtech die mobile App-Wirtschaft verändert.

Robert Wildner
Robert Wildner

Von Robert Wildner (Vice President of Media Operations und Ampiri bei der Glispa Global Group)

54 Millionen der Deutschen ab 14 Jahren besitzen ein Smartphone, so die Aussage einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands Bitkom. 87 Prozent der Generation Y verlassen dabei ihr Haus niemals ohne den smarten Begleiter. Somit steigen mit der überwiegend mobilen Zielgruppe auch die Ausgaben für mobile Werbung. In diesem Jahr haben laut Interactive Advertising Bureau (IAB) die mobilen Werbeausgaben zum ersten Mal die Ausgaben für Desktop-Werbung überschritten.

Mit den Fortschritten im Mobile Adtech-Bereich geht auch das Potential für höhere Einnahmen einher. Sowohl für Werbetreibende, die auf der Suche nach neuen Nutzern für ihre Apps sind, als auch für Publisher, die mit Anzeigen in ihrer App Geld verdienen wollen. Unabhängig davon, ob es sich um Advertiser oder Publisher handelt: App-Entwickler, die mit ihren Apps Einkünfte erzielen wollen, müssen mit den Branchentrends, Anzeigenformaten und Technologien Schritt halten, um stets an der Spitze zu bleiben.

Das Ziel lautet: Qualitativ hochwertige Nutzer

In der sich schnell entwickelnden Mobile-Welt gibt es viele neue Marketingmöglichkeiten. Doch diese können erst genutzt werden, sobald Advertiser und Publisher ihr Augenmerk weg von der Quantität und hin zur Qualität richten. Werbetreibende sind gewillt mehr zu investieren, um qualitativ hochwertige Nutzer für ihre Apps zu erreichen. Das umfasst die User, die entweder Einkäufe in der App tätigen oder sich innerhalb der App lange genug aufhalten, um Anzeigen konsumieren zu können. Publisher wissen heutzutage, dass sie die richtigen Anzeigenformate für ihre User ausspielen müssen, wenn sie hohe Gewinnausschüttungen für ihre Anzeigenslots erzielen möchten, denn nur wenn die gezeigte Werbung ansprechend gestaltet und relevant ist, wird diese vom User angeklickt.

Verbesserung der Relevanz und User Experience mit nativen Anzeigenformaten

Mobile Vermarkter sollten aktiv nach Anzeigenformaten suchen, die die User Experience in der App fördern, wie zum Beispiel Native Ads. Diese steigern die User Interaktion und liefern qualitativ hochwertige User für Werbetreibende und höhere Gewinne für Publisher. Native Ads machen 2017 bereits 57,4 Prozent der weltweiten mobilen Displaywerbung aus. Sie sind in Bezug auf die Conversionrate (User Interaktion) von qualitativen Nutzern weitaus effektiver, da die Klickraten bis zu viermal höher sind als bei herkömmlicher Bannerwerbung. Native Ads, die sich mit dem eigenen Inhalt der mobilen App vereinen, sind aufgrund ihres Designs und dem Zeitpunkt, zu dem sie angezeigt werden, weniger aufdringlich als andere Anzeigenformate.

Screen Shot Ampiri Beispiel Werbeanzeigen
Beispiel von Werbeanzeigen, die zum richtigen Zeitpunkt ausgespielt werden, angepasst an den nativen User-Flow; Quelle: © Ampiri

Durch Automatisierung hin zu einer intelligenten Optimierung

Gleichzeitig ist Programmatic Advertising auf der Bildfläche erschienen. Programmatische Technologien sind nach wie vor ein wichtiger Treiber für Media Buying. Laut MAGNA Programmatic Report wird das Transaktionsvolumen der programmatischen und automatisierten digitalen Medien von 19 Milliarden US-Dollar in 2016 auf 42 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 ansteigen. Dabei handelt es sich um ein automatisiertes Verfahren, das den Kauf und Verkauf von mobilen Anzeigenflächen erleichtert und optimiert. Durch die Nutzung von programmatischen Methoden und Technologien können Advertiser und Publisher gleichermaßen diese vollautomatisierte Lösung nutzen. Die Werbetreibenden (Demand) finden dadurch die besten Quellen für qualitativ hochwertige User. Auf der anderen Seite können Publisher (Supply), die ihr Anzeigeninventar (die Slots in ihrer App, in der sie Anzeigen darstellen) an den Höchstbietenden auf Grundlage voreingestellter Bedingungen verkaufen. Auf diese Weise hat der programmatische Kauf und Verkauf erhebliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden beim Media Buying. Programmatic bedeutet, dass die richtigen Quellen von Demand (Advertiser) und Supply (Publisher) einander schneller und einfacher finden.

Die richtige Monetarisierungsstrategie wählen

Die raschen Veränderungen in der Branche sorgen dafür, dass die Entwickler bei ihren Monetarisierungsmöglichkeiten Prioritäten setzen müssen. Die Werbetreibenden möchten qualitativ hochwertige Nutzer. Publisher möchten wiederum sicherstellen, dass ihr Anzeigeninventar für den bestmöglichen Preis verkauft wird. Um das zu erreichen, müssen sie so viele Supply und Demand-Quellen wie möglich nutzen, um ein größeres Publikum anzusprechen. Allerdings ist die Implementierung von mehreren Werbenetzwerken und nötigen Software Development Kits (SDKs verbinden die App mit mehreren Quellen) ermüdend und kompliziert, weshalb viele Ad Mediation als Lösung ansehen.

Bei der Ad Mediation wird eine einzige SDK in die App des Publishers implementiert. Diese ist mit mehreren Non-Programmatic Ad Networks und Programmatic Exchanges verbunden. Die Vermittlung priorisiert Ad-Netzwerke auf der Grundlage der vorherigen Auszahlungen des Netzwerks und begünstigt diejenigen mit erfahrungsgemäß höheren Payouts zuerst. Publisher können sich mit einer schnellen Integration an eine große Anzahl von Demand Quellen anbinden. Dabei haben sie ihre Key Performance Indikatoren (KPI’s) jederzeit im Blick und können sie auf dieser Basis optimieren. Dadurch sind App-Entwickler vollständig informiert und können bessere Entscheidungen treffen, wie welches Netzwerk bessere Leistung zu bestimmten Zeitpunkten erbringt.

Beispiel: Das Dashboard von Ampiri zeigt an, welche Netzwerke und Exchanges basierend auf Auszahlungen priorisiert werden. Quelle: ©Ampiri, powered by Glispa Global Group
Beispiel: Das Dashboard von Ampiri zeigt an, welche Netzwerke und Exchanges basierend auf Auszahlungen priorisiert werden. Quelle: © Ampiri, powered by Glispa Global Group

Fazit: Markttrends stets im Auge behalten

App-Entwickler, die mit den Markttrends mitgehen, sind in der besten Position, ihre Monetarisierungziele zu erreichen. Es ist dabei wichtig, die User Experience im Auge zu behalten und die Vorteile der programmatischen Methoden zu nutzen, wenn Advertiser und Publisher gleichermaßen auf der mobilen Monetarisierungswelle surfen wollen.

Über den Autor:

Als Vice President of Media Relations und Ampiri ist Robert Wildner bei der Glispa Global Group für die Entwicklung und Verwaltung von Glispas App-Monetarisierungslösungen verantwortlich.

Über die Glispa Global Group:

Glispa Global Group ist ein international agierendes Mobile Marketing Adtech Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin. Seit 2008 hat Glispa wegweisende Adtech-Lösungen für namhafte Advertiser, Publisher und App Developer entwickelt, stets mit dem Ziel für Kunden und Partner relevante Nutzergruppen zu erreichen und App Developer bei ihrer Monetarisierungsstrategie zu unterstützen.

Die Native Ad-Mediation Plattform Ampiri gibt Mobile-App-Entwicklern die volle Kontrolle und Transparenz über ihr gesamtes mobiles App-Inventar. Avocarrot, die kürzlich erworbene Native Programmatic Supply Side Plattform (SSP) wird zukünftig vollständig in Ampiri integriert, um App Inhalte sowohl durch programmatische und nicht-programmatische Zuordnung innerhalb einer einzigen Plattform nahtlos zu monetarisieren.

Neben seinem Hauptsitz in Berlin, hat Glispa weitere Niederlassungen in Athen, Beijing, San Francisco, Tel Aviv, Sao Paulo und Singapur und beschäftigt ein internationales Team, das 45 Nationen repräsentiert und 32 Sprachen spricht. Mehr Informationen unter http://www.glispa.com.

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