Künstlich intelligenter Rhetorik-Trainer fürs Smartphone.

Anti-Stammel-App: Mit einer ausgefeilten Software geht ein junges Entwicklerteam aus den USA unnötigen Füllwörtern in öffentlichen Reden an den Kragen. Die Smartphone-App „Orai“ soll Nutzern dabei helfen, souveränes Sprechen vor Publikum zu üben und so ihre Fähigkeiten in dem Bereich zu verbessern. Das Programm analysiert mitgeschnittene Reden mithilfe von neuronalen Netzten. Auf dieser Basis bekommt der Sprecher anschließend konstruktives Feedback.

Aspekte, die bewertet werden, sind zum Beispiel unnötiges Verlegenheitsgestammel in Form von Wörtern wie „naja“, „also“ und „ähm“. Außerdem weist die Software auf undeutliche Aussprache hin und achtet auf ein angemessenes Sprechtempo, ideal sind etwa 130 bis 150 Wörter pro Minute. Mithilfe einer Funktion soll außerdem daran gearbeitet werden, dass der Redner sein Publikum mit seiner Sprechweise begeistert und mitreißt. Um die Defizite, die auf Basis der Analyse identifiziert wurden, nach und nach aus dem Weg zu räumen, hält die App verschiedene Features parat, mit denen der Nutzer täglich trainieren kann. Dabei sind ganz klassische Methoden wie Zungenbrecher oder Vorbereitungen auf einen kurzen Elevator Pitch.

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Mit ihrem Sprechcoach für die Hosentasche wollen die Macher der App eher elitäres und kostspieliges Rhetorik-Training für jedermann zugänglich machen. Als die Entwickler Danish Dhamani und Paritosh Gupta aus Indien und Tansania in die USA einwanderten, standen sie nämlich genau vor dem Problem: Aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse war für sie öffentliches Reden in Schule und Universität noch schwieriger, als für ihre Altersgenossen.

„Orai“ ist momentan nur in englischer Sprache verfügbar, funktioniert aber für Muttersprachler und für Menschen, die Englisch erst im Laufe ihres Lebens erlernt haben. Auf Basis von Deep Learning kann die Software zwischen Akzenten unterscheiden und das Training so an den individuellen Nutzer anpassen. Diese Funktion ist zwar aktuell noch in der Anfangsphase, liefert Wired zufolge aber bereits ordentliche Ergebnisse. Was „Orai“ natürlich nicht simulieren kann, ist die Situation, tatsächlich auf einer Bühne oder in einem Raum vor Publikum zu stehen. Wer vor einem Referat oder einem Auftritt mit der App trainiert hat, dürfte sich trotzdem insgesamt sicherer fühlen und allein dadurch das Lampenfieber besser im Griff haben.

Die App ist seit Mitte April im Appstore verfügbar und wurde laut Fast Company innerhalb des ersten Monats 1,000 Mal installiert.

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