Facebook treibt Realitätserweiterung voran.

FB Augmented RealityF8-Konferenz: Lustige Filter auf Snapchat halfen der Augmented Reality (AR) einst zum Durchbruch. Mit Facebooks Hilfe könnte die Technik nun einen weiteren großen Schub bekommen. Eine eigene Entwicklerplattform soll das Angebot an Funktionen deutlich erweitern. Auch in der virtuellen Realität (VR) plant das Unternehmen Neuerungen. Bald sollen sich Nutzer in der VR mit Freunden treffen können und live Zusatzinformationen zu betrachteten Objekten erhalten. Facebook befindet sich so auf dem Weg zu einem allumfassenden Kommunikationsservice. Die geplanten Neuerungen wurden auf der Entwicklerkonferenz F8 präsentiert.

Die neuen Funktionen sollen weit über eine Snapchat-Kopie hinausgehen. Bald könnten Nutzerbewertungen oder andere Zusatzinformationen zu Bildern direkt angezeigt werden. Auf weißen Wänden in der Stadt könnten Kunstwerke auftauchen und zusätzlich stünden dem Nutzer AR-Spiele zur Verfügung. Mit „Spaces“ plant Facebook außerdem eine VR-App, in der sich Freunde in einer interaktiven virtuellen Umgebung treffen können, als wären sie gemeinsam in einem echten Raum. 360°-Videos und Fotos sollen die Nutzer an einen anderen Ort versetzen, an dem dann beispielsweise mit einem Stift in die Luft gemalt werden kann.

Für einen Erfolg von Facebook spricht die Größe und das Know-How. Mit über 1 Mrd Nutzern und einer Vielzahl an Entwicklern stehen dem Unternehmen mehr Ressourcen zur Verfügung als beispielsweise Snapchat. So könnten spezielle AR-Feeds bald Inhalte von Freunden und für den Nutzer potenziell interessanten Content zusammenführen. Facebook stehen dafür eine Menge an Daten über ihre User zur Verfügung. Eine eigene Entwickler-Plattform könnte schnell Erfolge erzielen.

Dennoch wird Facebook mit den selben Problemen zu kämpfen haben, wie andere Anbieter von AR-Lösungen. Eines davon ist, dass das Smartphone das bevorzugte Medium für die Anwendungen sein soll. Rechenleistung und Speicher sind bei den Geräten überschaubar. Kameras mit geringer Qualität tun sich schwer damit, 3D-Strukturen der echten Welt abzubilden. Zusätzlich bleibt ein viel generelles Problem: „Das Smartphone hochhalten und hindurch schauen ist ermüdend, peinlich, nervig und sozial nicht akzeptiert“, sagt Branchenexperte Blair MacIntyre. Die Augmented Reality würde von den Nutzern also unabhängig von der technischen Lösung nicht angenommen werden.

Es wird also spannend sein zu sehen, welche neuen Entwicklungen sich Facebook ausdenkt und ob das Angebot tatsächlich über eine Kopie bereits vorhandener Lösungen hinausgehen wird. Die Ansprüche sind jedenfalls hoch. „Wir alle wissen, wo wir am Ende hin wollen. Wir wollen Brillen letztendlich Kontaktlinsen, die normal aussschauen und sich normal anfühlen und uns gleichzeitig alle Arten von Informationen und digitalen Objekten als Zusatz zur realen Welt bereitstellen“, kündigte CEO Mark Zuckerberg auf der Entwicklerkonferenz F8 an. Mit Brillen und Kontaktlinsen geht der Trend jedenfalls immer mehr zu einer digitalen Welt mit freien Händen. Per Sprachsteuerung können Geräte bedient werden und per Kontaktlinse bekommt der User zusätzliche Informationen zu sehen. Der Erfolg hängt am Ende aber auch davon ab, wie die breite Masse auf das Angebot reagiert.

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