Chatbot hilft bei Asylanträgen.

Flüchtlinge Bot AsylDer Messenger hilft: Asylanträge sind kompliziert. So mancher Asylsuchende verirrt sich im Dschungel von Gesetzen und Formularen. Ein junger Engländer will das Problem nun mit einem Chatbot im Facebook Messenger lösen. Die Betroffenen stellen Fragen und der Bot hilft dabei, die richtigen Anträge zu finden und auszufüllen. Ähnliche Technologie hilft bereits bei anderen Behördenproblemen.

Monatelang hatte Entwickler Joshua Browder mit Asylsuchenden und Anwälten gesprochen. Herausgekommen ist eine einfache Hilfe für Schutzsuchende in den USA, Kanada und Großbritannien. Flüchtlinge können sich häufig keinen Anwalt oder ausreichende Rechtsberatung leisten, die Regularien sind unübersichtlich und von Land zu Land unterschiedlich, Formulare sind oft unübersichtlich oder unverständlich. Der neue Bot stellt den Asylsuchenden Fragen zu ihrer Flucht und Situation und kennt die dafür passenden Anträge. Anschließend kann er auch beim Ausfüllen helfen.

Für den Bot nutzt Browder den Facebook Messenger. „Er läuft auf fast jedem Gerät und macht den Bot damit für mehr als eine Mrd Menschen verfügbar“, sagt Browder. Die Einfachheit steht für ihn also bisher im Vordergrund. In Zukunft möchte er aber auch gerne WhatsApp nutzen, das ähnlich weit verbreitet, aber besser verschlüsselt ist. Derzeit werden die Daten 10 Minuten nach Absenden des Antrags vom Server gelöscht.

Stanford-Student Browder hatte erst im vergangenen Jahr mit einem ähnlichen Assistenten überrascht. DoNotPay vereinfacht den Widerspruch gegen unberechtigte Strafzettel. In 160 000 Fällen wurden mit seiner Hilfe über 4 Mio Dollar Bußgeld zurückerstattet. Die Erfolgsquote liegt angeblich bei 64 Prozent. Andere Bots helfen Obdachlosen oder bei Problemen mit verspäteten Flügen oder Zügen.

Asylsuchende in Deutschland können beispielsweise auf die Seite des Informationsverbunds Asyl und Migration und die des Münchner Flüchtlingsrats zurückgreifen. Ein Chatbot könnte die Suche nach Anträgen aber vereinfachen. 

Der Asyl-Bot soll nun nach und nach weiterentwickelt werden. Ganz oben auf der Liste steht eine Übersetzung des Services ins Arabische, um Dolmetscher überflüssig zu machen, auf die viele Asylsuchende angewiesen sind. Auch eine Expansion in weitere Länder ist geplant. Menschenrechtsorganisationen haben bereits ihre Hilfe zugesagt. Die App ist ein beeindruckendes Beispiel für die Möglichkeiten, die sich schon heute mit einer solchen Software ergeben.

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