T-Mobile US zahlt 500 Millionen Dollar, Snapchat leidet unter TikTok und Apple, Appodeal partnert mit Adjust.

Liebe Leserinnen & Leser,

RB Leipzig gibt sämtliche Eintrittskarten nur noch als Mobile Tickets heraus. Doch was fortschrittlich klingt, hat einen Haken, wie ich am Donnerstag bei einem Freundschaftsspiel gegen Liverpool FC feststellen musste: Am Einlass war das mobile Datennetz von O2 überlastet und ich konnte mein Ticket nicht aufrufen. Ein offenes W-Lan gab’s auch nicht. Nach langer Suche fand ich schließlich einen Helfer, der mir einen Code für ein internes W-Lan gab, um mein Ticket doch noch zu laden. Doch ganz ehrlich: Wer zu 100 Prozent auf Mobile Tickets setzt, sollte auch die entsprechende Infrastruktur sicherstellen und z.B. ein offenes W-Lan für alle Besucher*innen bereitstellen.

Und nun viel Spaß mit unseren Mobile-News,
Ihr Florian Treiß

T-Mobile US zahlt 500 Millionen Dollar, Snapchat leidet unter TikTok und Apple, Berechtigungsliste im Play Store kommt zurück

Laden von T-Mobile in Las Vegas (Bild: ehrlif / Shutterstock.com)

Nachdem T-Mobile US vergangenes Jahr Opfer eines Hackerangriffs geworden war, landeten Daten von 76,6 Millionen Menschen im Netz. Danach reichten zahlreiche Betroffene gegen T-Mobile mehrere Sammelklagen ein und verlangten Schadensersatz. Die Sammelklagen will T-Mobile US nun durch eine Zahlung von 500 Millionen Dollar beilegen. Davon sollen 350 Millionen Dollar (343 Millionen Euro) in einen Fonds für klagende US-Kunden fließen. Weitere 150 Millionen Dollar sollen in diesem und im kommenden Jahr für die Verbesserung der IT-Sicherheit ausgegeben werden. Der Deal muss noch von dem zuständigen Richter im US-Bundesstaat Missouri abgesegnet werden. Berufungsverfahren könnten aber noch für Verzögerungen sorgen.

Der Snapchat-Betreiber Snap hat mit seinen aktuellen Quartalszahlen seine Anleger*innen enttäuscht und daraufhin 30 Prozent an Börsenwert verloren. So stieg der Umsatz „nur“ um 13 Prozent auf 1,11 Milliarden Dollar, was das niedrigste Wachstum seit fünf Jahren war und deutlich unter der eigenen Prognose sowie der von Analysten lag. Bei Börsianern kam es zudem negativ an, dass Snap seine Quartalszahlen u.a. mit der Konkurrenz durch TikTok sowie die ATT-Regeln von Apple bei iOS zurückführt. Dabei hatte Snap mittlerweile über ein Jahr Zeit, um eine Lösung zu entwickeln, die die negativen Folgen des Anti-Tracking-Schutzes von Apple mildert.

Google hat bekanntgegeben, dass es im Play Store künftig wieder eine Liste bei jeder App anzeigen will, welche Berechtigungen die jeweilige App von Nutzer*innen verlangt, also z.B. Freigabe der Ortungsdaten, Kamera-Zugriff etc. Google hatte diese Ansicht vor kurzem entfernt und stattdessen den neuen Menüpunkt Datensicherheit (siehe Bild) auf App-Detailseiten eingeführt, der u.a. auch über die Berechtigungen der Apps informiert. Dies stieß aber auf Kritik, weil App Publisher diese Angaben selbst ausfüllen können und diese von Google offenbar nicht geprüft werden. Wann die alte Ansicht wieder verfügbar sein wird, ist bislang noch unklar.

Appodeal partnert mit Adjust, iOS-App von Netflix mit Abo-Funktion, Prime Video mit neuem User Interface

Appodeal hat bekanntgegeben, dass es sich mit der Berliner Analyseplattform für Mobile Marketing Adjust zusammentut, um allen Entwickler*inen mobiler Apps und Spiele ein besseres Wachstum zu ermöglichen. Mit der Partnerschaft haben alle Nutzer*innen von Appodeal, einer Growth-Plattform für Apps, über ein einziges Dashboard Zugriff auf ihre Benutzerakquisitions- (UA) und Attributionsdaten. So sollen Entwickler*innen die volle Bandbreite an Einblicken in Bezug auf ihren Marketing-ROAS (Return on Ad Spend) erhalten und bekommen dadurch Tools und Ressourcen an die Hand, die es einfacher machen sollen, ihre Geschäftsziele zu erreichen und ihre Projekte effizienter zu skalieren.

Der Streamingdienst Netflix ist seit Jahren mit Apple im Clinch gewesen, weil Netflix keine Provisionen für Abonnements seines Dienstes an Apple zahlen wollte. Bereits 2018 hat Netflix daher die Option abgeschafft, dass man in der iOS-App überhaupt ein Abo des Streamingdienstes abschließen kann, und verwies stattdessen auf seine Website. Nun aber konnte Netflix einen richtigen Abonnieren-Button in seiner iOS-App einführen können, der direkt auf die eigene Website führt, da Netflix unter eine neue Regelung von Apple für Apps mit Medieninhalten fällt. Beim Anklicken erscheint ein Sicherheitshinweis von Apple, dass Apple für solche Abonnements keine Verantwortung übernimmt, berichtet 9to5Mac.

Unterdessen bekommt Amazon Prime Video ein neues Design. Das allerdings dürfte Nutzer*innen bekannt vorkommen, und zwar von Netflix, wie t3n berichtet. Die Hauptnavigation befindet sich auf der linken Seite. Dort gibt es sechs Tabs: Suche, Home, Store, Live-TV, Free with Ads und My Stuff. Der Home-Reiter hat Subsektionen für Filme, Serien und Sport. Der Homescreen zeigt jetzt eine Top-10-Liste mit beliebten Inhalten. Im neuen Design ist außerdem schneller ersichtlich, welche Inhalte im Prime-Abonnement der einzelnen Nutzer*innen enthalten sind: Enthaltene Inhalte sind mit einem blauen Checkmark gekennzeichnet, andere Inhalte mit einem goldenen Einkaufstaschen-Icon.

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CarPlay als trojanisches Pferd, Neues Standardwerk zum Metaverse

Apple hat im Juni die nächste Generation seiner Autosoftware CarPlay angekündigt. Diese übernimmt die Benutzeroberfläche auf allen Bildschirmen im Innenraum und ersetzt Tankanzeigen und Kurzwahlen durch eine digitale Version, die vom iPhone des Fahrers betrieben wird. Dabei sind in den USA schon heute 98 Prozent aller Neufahrzeuge mit CarPlay ausgestattet. Die starke Verbreitung von CarPlay könnte sich aber als trojanisches Pferd entpuppen, wie CNBC berichtet: Wenn Autohersteller sich nämlich zu sehr auf CarPlay verlassen würden, so könnten sie das Heft bei der Bordsoftware aus der Hand geben. Dabei werden gerade neuartige Abo-Dienste, die über die Bordsysteme gebucht werden können, zu einem wichtigen Geschäftsfeld für die Autobranche.

Am Hype-Thema Metaverse kommt derzeit wohl kaum eine Digital-Entscheider*in drumherum. Der Metaverse-Vordenker Matthew Ball hat nun praktischerweise ein 350 Seiten starkes Buch geschrieben, dass das Thema intensiv beleuchtet und „The Metaverse: And How it Will Revolutionize Everything“ heißt. Es ist u.a. bei Amazon erhältlich.* In einem Interview zum Buch räumt Matthew Ball zudem die drei größten Missverständnisse rund ums Metaverse aus dem Weg: U.a. glaubt er anders als andere Metaverse-Experten nicht daran, dass das Metaverse alles andere im Web ersetzen werde. Das sei schon beim Smartphone nicht der Fall gewesen: Obwohl man heutzutage in der mobilen Ära lebe, nutze man noch immer PCs.

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