Schmutzige Uber-Methoden enthüllt, Google stoppt KakaoTalk-Updates, 5G in Münchner U-Bahn.

Liebe Leserinnen & Leser,

offenbar hilft der „Promi-Faktor“ nicht automatisch, eine App zum Erfolg zum machen. Seit bald zwei Jahren unter der Flagge „Startup der Neffen von Olaf Scholz“ unterwegs (vgl. diverse Presseberichte), musste Rubarb nun Insolvenz anmelden. Die Verwandten des heutigen Bundeskanzlers hatten zuvor fast fünf Millionen Euro für ihre Finanz-App eingeworben, die den schönen Slogan „Mehr Geld für deine Träume“ führt. Doch der Geldspeicher von Rubarb ist nun offenbar leer.

Und nun viel Spaß mit dem Newsletter,
Ihr Florian Treiß

„Die komplette Digitalisierung ist mit unserer deutschen Digitalträgheit noch Wunschdenken“: Aidien Assefi im Fragebogen

„Ohne die Leidenschaft dahinter würde ich nicht seit über 10 Jahren meine Ziele verfolgen, um mit diesem Startup den Handel zu digitalisieren“, sagt Aidien Assefi, Gründer des Mainzer Startup anytips. Die Social-Shopping-App bietet mit „Swipe & Shop“ Produktneuheiten, Bestseller und täglich neue Shopping-Tipps und einen Preisvergleich in 350 Shops. Nutzer*innen können dabei ihre Lieblingsprodukte mit einem Like markieren und ihre Favoriten in Collections speichern. Zudem können Nutzer*innen die Produkt-Tipps mit ihren Lieblingsmenschen teilen und diese zum Kauf inspirieren. anytips belohnt den Einkauf und Produkt-Tipps, die einen Kauf auslösen, mit Cashback also Geld zurück. In unserem Fragebogen „Köpfe der Mobilbranche“ verrät der gelernte Einzelhandelskaufmann Assefi, was der „Sargnagel der SMS“ ist.
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Elon Musk stoppt Twitter-Übernahme, schmutzige Uber-Methoden enthüllt, Google stoppt KakaoTalk-Updates

Tesla-Chef Elon Musk will den Kurznachrichtendienst Twitter nun doch nicht mehr übernehmen. Die Begründung laut seiner Anwälte: Twitter habe keine vollständigen Informationen zur Zahl von Fake-Accounts mitgeteilt.Im April hatte Musk angekündigt, er wolle Twitter für mehr als 44 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 43 Milliarden Euro) kaufen. Zwischenzeitlich schien es so, dass er den Kaufpreis nach unten drücken wollte, doch nun hat er die Übernahme einfach abgeblasen. Twitter will Elon Musk wegen seines Rückzugs aus der Twitter-Übernahme nun wohl verklagen. Unterdessen atmen linke US-Aktivisten auf, die geplatzte Übernahme sei eine gute Nachricht für Frauen, Schwarze und Queers, so eine erste Reaktion.

Uber-Fahrzeug in Warschau (Copyright: MOZCO Mateusz Szymanski / Shutterstock.com)

Ein Datenleck zeigt, wie die US-Fahrdienst-App Uber unter anderem auch in Deutschland alles daran setzte, Politik und Öffentlichkeit zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Die sogenannten „Uber Files“ bestehen aus mehr als 124.000 vertraulichen Dokumenten, die eine anonyme Quelle dem britischen „Guardian“ zugespielt hat. Sie dokumentieren insbesondere die Praktiken und internen Anstrengungen des US-Konzerns im Bereich des Lobbying von 2013 bis 2017, einer Zeit, in der Uber aggressiv weltweit expandierte. Enge Kontakte mit dem Unternehmen pflegten demnach etwa der heutige französische Präsident Emmanuel Macron (44), der FDP-Abgeordnete Otto Fricke und die ehemalige EU-Kommissarin Neelie Kroes. Bei tagesschau.de gibt’s einen Überblick über Ubers Lobby-Aktivitäten in Deutschland.

Google hat zum 1. Juni eine neue Regelung eingeführt, die es Apps aus dem Play Store verbietet, alternative Abrechnungssysteme für In-App-Käufe jenseits von Google zu verwenden. Deshalb kann man z.B. in der Android-App von Prime Video seit einigen Wochen keine kostenpflichtigen Filme mehr buchen. Nun statuiert Google offenbar erstmals ein Exempel gegen einen App Publisher, der sich den neuen Regelungen nicht unterwerfen will: Anscheinend blockiert Google derzeit Updates für den vor allem in Südkorea beliebten Messenger KakaoTalk. Zu dieser Sanktion kam es offenbar, weil Google den Publisher von KakaoTalk bereits mehrmals aufgefordert haben soll, einen externen Payment-Link zu entfernen, dieser der Bitte jedoch nicht nachkam.

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5G in Münchner U-Bahn, Digitales Zustellbuch unterstützt Zeitungsboten, Vivid Money mit Shopping

Kund*innen von O2 mit passendem Handy und Tarif können ab sofort im gesamten U-Bahn-Netz von München den neuen Mobilfunkstandard 5G nutzen, teilt O2-Betreiber Telefónica Deutschland mit. Dafür hat das Unternehmen die bestehende Hardware in den Technikräumen der U-Bahn durch modernste Netztechnik ausgetauscht. Insgesamt wurden rund 100 neue Sendeeinheiten verbaut. Die sogenannte Single RAN-Technologie (SRAN) sorgt ab jetzt dafür, dass O2 alle Mobilfunktechnologien (2G/GSM, 4G/LTE und 5G) flexibel über die verfügbaren Frequenzbereiche ausspielen kann. Insgesamt werden die Münchner Fahrgäste demnach durch über 200 Funkzellen mit Mobilfunk versorgt.

Das Berliner Startup German Autolabs bietet mit seiner Smartphone-App namens Digitales Zustellbuch ab sofort eine Lösung, mit der Verlage althergebrachte, manuelle Arbeitsschritte in der Zustellung von Zeitungen digitalisieren können. Entwickelt wurde die App gemeinsam mit der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH), dem Verlag hinter der „Süddeutschen Zeitung“. Die App soll helfen, die Abläufe von Zeitungsboten effizienter, flexibler und transparenter zu gestalten und den Weg für neue Geschäftsmodelle zu bereiten. Die App ist für die Zustellung auf der letzten Meile entwickelt worden und verfügt neben tagesaktuellen Zustellinfos, Kartenansicht mit Zielführung und optimierter Zustelldokumentation auch über eine Sprachassistenz.

Das Berliner FinTech Vivid Money bringt ein neues Shopping-Feature in seine Banking-App und eifert damit Klarna nach, das sich ebenfalls vom reinen Finanzunternehmen zur Shopping-Plattform weiterentwickeln will. Ab sofort können die Kund*innen über die Vivid-App in hunderten Online-Shops wie etwa von Nike oder Douglas einkaufen. Wenn sie den jeweiligen Shop in der Vivid-App ansteuern, müssen sie sich dort nicht mehr einloggen – und erhalten automatisch Rabatte aus dem Vivid-Angebot. Bereits in der Vergangenheit hat Vivid mit aggressiven Shopping-Rabatten geworben, von teilweise bis zu 25 Prozent Cashback.

Tödliche TikTok-Challenge, Sicherheitsmängel bei Kita-Apps, Guide für App-Abomodelle

Nach dem Tod ihrer Töchter bei der sogenannten Blackout Challenge haben zwei Familien in den USA den Betreiber von TikTok verklagt. Bei dem vermeintlich harmlosen Spiel ging es darum, sich bis zur Ohnmacht zu würgen – ein achtjähriges Mädchen aus Texas sowie eine Neunjährige aus Wisconsin waren dabei im vergangenen Jahr gestorben. „TikTok muss für die Verbreitung tödlicher Inhalte an die beiden Mädchen zur Rechenschaft gezogen werden“, erklärte der Anwalt Matthew Bergman. TikTok reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. In der Vergangenheit hatte sich das Unternehmen damit verteidigt, dass die „Blackout Challenge“ älter sei als TikTok und auf der eigenen Plattform nie ein Trend gewesen sei.

Nur zwölf von 42 untersuchten Kita-Apps, mit denen Eltern zum Beispiel mit Erzieher*innen kommunizieren können, sind unbedenklich, während die Mehrheit Sicherheitsmängel enthält. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Papier hervor, für das unter anderem Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum, des Max-Planck-Instituts für Sicherheit und Privatsphäre sowie Experten der IT-Sicherheitsfirma Aware7 aus Gelsenkirchen zusammenarbeiteten. Demnach griffen mehrere Apps ohne Einverständnis Daten ab und teilten sie mit Drittanbietern, bei einigen konnten die Forscher sogar auf Fotos von Kindern zugreifen, weil diese schlecht geschützt in Cloud-Speichern abgelegt waren. Die untersuchten Apps stammen aus der EU und den USA.

Abonnementbasierte Apps sind längst ein Milliardenmarkt – und Abos machen inzwischen 82 Prozent der Umsätze bei Nicht-Gaming-Apps aus, wie vor wenigen Tagen der AppsFlyer-Report State of App Marketing for Subscription Apps aufzeigte. Denn dominierten vor einigen Jahren noch Apps den Markt, für die man einmalig bei Download bezahlen musste, haben vor allem Streaming-Apps die App-Nutzer*innen daran gewöhnt, regelmäßig für eine App zu bezahlen. Heute gibt es daher auch immer mehr Nachrichten-, Bildungs- und Produktivitäts-Apps, die auf Abo-Modelle setzen. Beim britischen Fachdienst Business of Apps ist nun ein neuer Leitfaden erschienen, der zeigt, wie App Publisher erfolgreich ein Abomodell implementieren können.

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