„Wir haben heute die Technologie und das medizinische Wissen, um Patienten auch zuhause optimal zu unterstützen“, erklärt Marcus Rehwald, Co-Gründer und CEO von eCovery. Mit ihrer smarten Therapie-App und den digitalen Präventionskursen ermöglicht die eCovery GmbH Millionen von Deutschen eine bessere Versorgung bei Knie-, Hüft- oder Rückenproblemen. Zeit- und Ortsunabhängigkeit spielen beim Geschäftsmodell eine entsprechend große Rolle. Im Interview mit mobilbranche.de erklärt der Jurist und Wirtschaftswissenschaftler Rehwald, warum das mobile Endgerät in einigen Jahren weniger wichtig sein wird und welche mobile Kampagne er wirklich supergeil fand.
mobilbranche.de: Was war Dein erstes Handy?
Marcus Rehwald: Ein Nokia 6310i.
mobilbranche.de: Was ist aus Deiner Sicht besser: Android oder iOS und warum?
Marcus Rehwald: Aus Nutzersicht ist das sicherlich iOS – ein klareres Design und alles funktioniert immer reibungslos.
mobilbranche.de: Welche drei Apps willst Du auf Deinem Homescreen nicht mehr vermissen?
Marcus Rehwald: Outlook für den schnellen Überblick, LinkedIn für mein Netzwerk, die eCovery Therapie-App fürs tägliche Training.
mobilbranche.de: Stichwort Mobile Advertising: Was war für Dich die beste Werbung ever?
Marcus Rehwald: Für mich waren die „Supergeil“-Video-Snippets von Edeka sehr einprägsam – weil sie auch gerade mobil leicht verteilt werden konnten und es verlockend war, ein paar Freunden ein Kompliment weiterzuschicken. Das hat nicht umsonst Preise gewonnen.
mobilbranche.de: Und was war für Dich die schlechteste mobile Anzeige?
Marcus Rehwald: Da fällt mir keine Spezielle ein, vielleicht ist das ja auch gut so. Was mich allgemein stört sind Lay-Over-Werbungen, die sich manchmal sogar noch bewegen, so dass man versehentlich drauf tippt, wenn man eigentlich scrollen wollte. Das ist Advertising from Hell.
mobilbranche.de: Hast Du Mobile-Vorbilder? Wenn ja: welche?
Marcus Rehwald: Es gibt schon Apps, die sehr gelungen sind und deren Entwickler einen mega Job machen – zum Beispiel bei Trade Republic oder natürlich bei Apple. Immer wenn ich das Gefühl habe, die App macht den notwendigen nächsten Schritt schon von alleine, dann beeindruckt mich das. Bei den „Mobile Machern“ habe ich kein direktes Vorbild, da fehlt mir etwas der Einblick.
mobilbranche.de: Wie beschreibt Deine Mutter Deinen Job?
Marcus Rehwald: Ich hab sie das einfach gefragt: „Herausfordernd, aber genau das Richtige für Marcus.“
mobilbranche.de: Ist Dein Job für Dich Beruf oder Berufung?
Marcus Rehwald: Ganz klar Berufung. Ich wollte immer ein eigenes Unternehmen beim Wachsen begleiten und bin jeden Tag stolz und zufrieden, dass mir das bisher gut gelungen ist.
mobilbranche.de: Wie stehst Du zu Mobile Payment?
Marcus Rehwald: Ich bin da ganz offen: Eine Kreditkarte halte ich derzeit für ausreichend. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für einige sehr faszinierend ist, nur noch die Uhr ans Lesegerät zu halten, aber mich hat der richtige Usecase da noch nicht gefunden, schätze ich. Es ist aber in jedem Fall gut, die Option(en) mittlerweile zu haben, weil ja doch jeder anders tickt und einige ihr Leben ja wirklich auch ums Smartphone herum organisieren.
mobilbranche.de: Wann bzw. wo vermisst Du Mobile in Deinem Alltag, sprich: wo siehst Du noch Entwicklungspotenzial?
Marcus Rehwald: Wir haben allgemein jetzt schon einen gutes Maß erreicht, auch durch den Treiber COVID natürlich. Entwicklungspotenzial sehe ich bei der allgemeinen Verfügbarkeit – auf der Autobahn oder im Zug, da könnte die Netzabdeckung wirklich noch deutlich besser sein 😉 Ich nutze außerdem relativ häufig Wegezeiten für Sprach-Eingaben. Manchmal wundern sich meine Kollegen und Kolleginnen dann, was ich da eigentlich gesagt habe, weil einige Sätze so richtig aus dem Zusammenhang sind. Da müssen sich meine Aussprache und das mobile Wörterbuch wohl noch etwas annähern.
mobilbranche.de: Mobile in 5 Jahren: was ist verschwunden, was hat sich durchgesetzt?
Marcus Rehwald: Mobile Health wird in jedem Fall deutlich integrierter und akzeptierter sein, der Trend ist ja nicht mehr aufzuhalten – gute Aussichten für eCovery also.
Das Endgerät wird in 5 Jahren außerdem weniger wichtig sein, es geht eher in Richtung eines eigenen dezentralen Accounts, der dann auf Uhren, Smartphones oder Brillengläsern angezeigt wird. In 5 Jahren sprechen wir also eher von einer persönlichen Mobile ID, die dann unabhängig(er) vom Übertragungsweg sein wird.
mobilbranche.de: Vielen Dank für die spannenden Antworten!
Lesen Sie auch die vorherigen Fragebögen unserer Serie “Köpfe der Mobilbranche”.