Liebe Leserinnen & Leser,
Die Macher der umstrittenen Luca-App haben nach eigenen Angaben sämtliche Daten zur Kontaktnachverfolgung aus ihrem System gelöscht, die im Zuge der Coronapandemie erfasst und zentral gespeichert worden sind. Die Daten seien fortan nur noch lokal auf den Smartphones der Nutzerinnen und Nutzer gespeichert und sichtbar, sagte Geschäftsführer Patrick Hennig: „Luca hat darauf keinerlei Zugriff.“ Die Lösch-Aktion folgte im Zuge der Umpositionierung der Luca-App zu einem Anbieter für mobiles Bezahlen in der Gastronomie – das neue Bezahlsystem Luca Pay wurde gestern gestartet.
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Ihr Florian Treiß
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„Schluss mit den komplizierten, langweiligen Methoden, die nur mittelmäßige Ergebnisse geben!“, sagt Laurent Burdin von Space and Lemon Innovations über die Suche von Unternehmen nach Innovationen. Im mobilbranche.de-Workshop „Innovation der neuen Generation“ wird Laurent Burdin am 28. Juni in Berlin mit den Teilnehmern stattdessen eine Produkt-Innovation mit einer neuen, pragmatischen und spannenden Methode der neuen Generation bauen: Mosaic Canvas.
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EU sieht Wettbewerbsverstoß bei Apple Pay, Lobby als neue Hype-App, Jooli wächst in Indien
Es hatte sich angekündigt, nun ist es offiziell: Apple verstößt nach vorläufigen Ermittlungen der EU-Kommission gegen europäische Wettbewerbsvorschriften. Dem iPhone-Konzern wird vorgeworfen, den Zugang zu NFC beim iPhone zu beschränken und damit den Wettbewerb im Bereich der mobilen Geldbörsen zugunsten seiner eigenen Lösung Apple Pay einzuschränken. „Für die Integration der europäischen Zahlungsverkehrsmärkte ist es wichtig, dass den Verbrauchern die Vorteile eines wettbewerbsbasierten und innovativen Marktumfelds zugute kommen“, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Apple droht eine hohe Geldbuße, das Unternehmen hat aber nun zunächst die Möglichkeit, die Vorwürfe zu widerlegen. Offenbar hatte zuvor u.a. PayPal Druck auf die EU-Kommission ausgeübt, gegen Apples Praxis Vorzugehen.
Keine App ist in Apples App Store hierzulande aktuell beliebter als Lobby, eine vor rund eineinhalb Jahren gegründete Livevideo-Plattform für die Gen Z. Aber woher kommt der Hype um die App und was hat der ausgerechnet mit Tiktok-Creator*innen zu tun? OMR erklärt die Hintergründe der Chartstürmer-App: Geht es nach den Macher*innen, sollen sich in den virtuellen Räumen der Hype-App bald hunderttausende Freunde zu Video-Konferenzen oder Voice-Chats treffen. Eine Soundcloud-Integration ermöglicht es gemeinsam Musik zu hören, genauso lassen sich Youtube-Videos zusammen gucken und der eigene Handybildschirm kann problemlos mit allen geteilt werden. Die App soll dabei an einen Aufenthaltsraum in einem Studentenwohnheim erinnern.
Das Berliner Startup Jooli vermeldet ein weiterhin rasantes Wachstum seiner intuitiven, KI-gesteuerten Videoshopping-App. In Indien konnte die App ihr Angebot inzwischen auf über 100 Kanäle ausweiten. Indien-Chef Prashant Sharma sagt: „Die Entwicklung im indischen Markt liegt deutlich über unseren Erwartungen.“ Am 1. Mai erfolgte zudem der Start von Jooli in Italien und noch in diesem Monat soll auch der Launch in den USA erfolgen. Jooli ging erstmals im April 2021 in Deutschland an den Start. Die auf Bewegtbild und Entertainment setzende App zählte bis Ende April 2022 in Deutschland und Indien insgesamt mehr als 335.000 Nutzer und 2,2 Mio. ausgespielte Videos.
Studie zu Smartphone-Käufen, Telegram feilt an Premium-Version, Apple nennt Details zu App-Entfernung
Welche Kriterien sind beim Kauf eines neuen Smartphones für Verbraucher*innen besonders wichtig? Das ergründet eine Studie der Mediaplattform Teads. Demnach ist die Markentreue nicht besonders groß: Etwas mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Smartphone-Kaufinteressenten würden eine andere Marke als die, die sie besitzen, in Betracht ziehen. Darüber hinaus finden 46 Prozent der Befragten, dass ein Telefon nicht nur ein technisches Produkt ist, sondern Teil ihrer Mode und Identität. Die wichtigsten Kaufkriterien sind innovative Hardware (15 Prozent), Aktions-Bundles und Garantie/Wartung (beide 13 Prozent), kostengünstigeres Gerät (11 Prozent) und neue Veröffentlichungen (10 Prozent).
In der aktuellen iOS-Beta von Telegram wird ein neues Abo-Modell mit dem Namen Telegram Premium erwähnt. Das Abo, dessen Preis noch nicht bekannt ist, soll „exklusive“ Sticker und Emojis bieten, die als Reaktionen auf Nachrichten gesetzt werden können. Weitere Features wurden in der iOS-Beta 8.7.2 nicht gefunden. Einzig der Hinweis lässt aufhorchen, dass man die exklusiven Reaktionen nur dann sieht, wenn man ebenfalls Abonnent ist. Alle anderen bekommen einen Banner eingeblendet, der zum Kauf des Premium-Service auffordert.
Als Reaktion auf aktuelle Meldungen darüber, dass Apple ältere Apps aus dem App Store löschen will, hat der Konzern nun bekräftigt, dass die Praxis nicht neu ist, sondern Teil einer Initiative, die vor sechs Jahren begann. Entwickler*innen sollen dennoch künftig mehr Zeit bekommen, nach einer Benachrichtigung durch Apple Maßnahmen zu ergreifen, dass ihre Apps doch nicht gelöscht werden. haben nach der Benachrichtigung auch mehr Zeit, die Anforderungen zu erfüllen. Apple durchleuchtet nach eigenen Angaben Apps, die seit drei Jahren kein Update mehr bekommen haben und zudem minimalste oder gar keine App-Downloads in den letzten 12 Monaten erzielt haben. Auf diese Weise hat Apple bereits fast 2,8 Millionen Apps (!) gelöscht.
ATT-Zustimmungswerte, Bedeutung von ASO-Keywords, App-Store-Bewertung verbessern
Mit der Einführung von Apples iOS 14.5 und dem AppTrackingTransparency (ATT)-Framework im April 2021 war die Mobile-Marketing-Branche gezwungen, ihren Umgang mit Datenschutz und dem Tracking von iPhone-Nutzern grundlegend neu zu denken. Frühe Prognosen gingen davon aus, dass nur rund 5 Prozent der iPhone-User der Nutzung ihrer Daten zustimmen würden. Laut dem neuen Report Mobile App Trends 2022 von Adjust liegen diese Opt-in-Raten aber deutlich höher als prognostiziert. Über alle Kategorien hinweg betrug die globale Opt-in-Rate im Mai 2021 zunächst 16 Prozent und stieg später auf etwa 25 Prozent an. Apps aus der Kategorie Gaming erreichten 2021 sogar Opt-in-Raten von 30 Prozent.
Mit App Store Optimization feilen App Publisher daran, dass ihre App möglichst gut in den Stores gefunden wird. Doch wie erfolgreich sind dabei Keywords, die auf einer Marke basieren, gegenüber generischen Keywords wie Mode, Shopping & Co.? Apptweak hat herausgefunden, dass Marken-Keywords zwar nur 24 Prozent aller Keywords ausmachen, Marken-Keywords jedoch derzeit 49 Prozent des gesamten App-Store-Traffics ausmachen, was einer Steigerung von 14 Prozent seit 2019 entspricht. Dennoch sollten selbst große Marken generische Keywords nicht vernachlässigen, denn auch sie können helfen, dass die App von neuen Nutzer*innen entdeckt wird.
Der Erfolg einer App hängt aber auch von den Bewertungen in den Stores ab. Je besser das Rating der App, desto eher wird die App im Store angezeigt und im besten Fall dann auch heruntergeladen. Apps mit vielen positiven Bewertungen in kurzer Zeit werden bei den Trending Searches aufgelistet. Auf der anderen Seite haben es Apps mit einem schlechten Rating sehr schwer, neue Nutzer zu gewinnen und Downloads zu generieren. Die App-Spezialisten von tchop geben in ihrem Blog daher einige Tipps, wie man seine App-Store-Bewertungen verbessern kann, zum Beispiel in dem durch einen bestimmten Mechanismus gezielt nur zufriedene App-Nutzer um eine Bewertung gebeten werden.
Veranstaltungstipps
Immer donnerstags empfehlen wir Ihnen an dieser Stelle spannende Veranstaltungen für Mobile-Enthusiasten. Unsere aktuellen Tipps:
- ASO Conference (11. Mai, Berlin)
- Google I/O (11./12. Mai, online)
- App Growth Summit (12. Mai, Berlin)
- OMR Festival (17./18. Mai, Hamburg)
Weitere Veranstaltungen finden Sie in unserem Eventkalender. Fehlt noch ein Event? Dann schicken Sie uns gern einen Tipp an treiss@mobilbranche.de.
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