Vodafone setzt auf 5G-Standalone, Google Maps mit 10 Milliarden Installationen, 360 Millionen Nutzer leiden unter Facebook.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

eigentlich sollte „Voice“, also die Sprachsteuerung, schon seit langem alles verändern. Meine erste Bestellung per Sprache vor zwei Jahren über Alexa und dem Echo Dot bei Amazon ging allerdings schief. Vor ein paar Wochen dann leuchtete aber der grüne Benachrichtigungsring an meinem Echo auf und Alexa bot mir einen Rucksack von meinem Merkzettel um zehn Euro günstiger an. Ich brauchte nur „Ja, ich will!“ sagen. Klappte super! Gestern forderte Alexa mich auf, per Stimme einen gekauften Artikel zu bewerten. Einfach die Zahl der Sterne-Bewertung nennen, fertig. So langsam findet Voice-Commerce also seinen Weg zum Kunden. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Einen schönen Start in die Woche wünscht
Ihr Wolfgang Starke vom Team mobilbranche.de

Vodafone setzt auf 5G-Standalone, jeder Dritte digital abgehängt, Absage an Digitalministerium.

Bis 2023 wird mit 5G-Standalone das gesamte 5G-Netz von Vodafone zum Echtzeit-Netz. Insgesamt 15.000 5G-Antennen an 5.000 Standorten sind bereits aktiv. Bis Jahresende können so 35 Millionen Menschen mit 5G erreicht werden. 5G-Standalone bedeutet Echtzeit-Mobilfunk bei geringerem Stromverbrauch. Allerdings unterstützen bisher nur wenige Smartphone-Modelle die „5G Standalone“-Technik, weshalb sich Telekom und O2 hier auch zurückhalten. Das iPhone 13 hingegen ist dafür schon vorbereitet, muss jedoch noch per Software-Update freigeschaltet werden. Dies soll voraussichtlich 2022 geschehen.

Jeder Dritte ist digital abgehängt. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie der Boston Consulting Group (BCG) unter 1500 repräsentativ ausgewählten Deutschen. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass fehlende Infrastruktur oder Datenschutzbedenken gar nicht die großen Probleme des Landes sind. Abgehängt sind vielmehr die unteren Einkommen. Nur jeder Zweite mit einem Nettoeinkommen unter 1.500 Euro nutzt digitale Dienste. Die gute Nachricht: die Corona-Pandemie hat die Zahl der Digitalisierungsmuffel halbiert und auch an den Schulen etwas Tempo in das Thema gebracht.

Einige Hoffnungen wurden in ein sogenanntes „Digitalministerium“ gesetzt, dass nach Informationen des Handelsblatts bei den Koalitionsverhandlungen vom Tisch ist. Das Problem: ein eigenes Ministerium bräuchte nicht nur einen Minister oder eine Ministerin, sondern eben auch den personellen Unterbau. Die Fachleute müssten aus anderen Ministerien abgezogen werden, zudem fehlt es am Ende auch an einem passenden Gebäude in Berlin Mitte. Und alles würde ziemlich lange dauern, bis man arbeitsfähig wäre. Die Branche zeigt sich enttäuscht.

Google Maps mit 10 Milliarden Installationen, Eltern programmieren eigene Schul-App, Bundeswehr setzt auf Matrix.

Zahl des Tages: Google Maps hat inzwischen 10 Milliarden Installationen im Play Store überschritten. Das ist bisher nur zwei anderen Android-Apps gelungen: Google Play Services sowie YouTube. Angesichts von gut 7,75 Milliarden Menschen auf diesem Planeten eine beachtliche Zahl!

Einige Eltern in Stockholm waren so genervt von der unübersichtlichen und langsamen städtischen Schulplattform „Skolplattformen“, dass sie kurzerhand eine eigene Open-Source-App bauten. Unterstützung erhielten sie dabei allerdings nicht durch die Behörden, sondern wurden vielmehr angezeigt und gewarnt, dass dies alles illegal sei. Dabei hatte die schwedische Datenregulierungsbehörde auf Grund schwerwiegender Mängel an der offiziellen Schulplattform schon ein Bußgeld von ca. 400.000 Euro verhängt.

Für eine Open-Source-Lösung hat sich auch die Bundeswehr entschieden. Mit Matrix hat sie sich für einen Messenger entschieden, der die hohen Sicherheitsanforderungen erfüllt und von der Bundeswehr selbst weiterentwickelt werden kann. „Das führt zu mehr Sicherheit und digitaler Souveränität“, betont Björn Reiners im Golem-Interview, der als Solution Developer bei der BWI GmbH, dem IT-Systemhaus der Bundeswehr, arbeitet.

360 Millionen Nutzer leiden unter Facebook, Bahn rollt Mitarbeiter-App aus, griechische Corona-Warn-App mit Wallet-Funktion.

Immerhin 12,5 Prozent der Facebook-Nutzer sind der Meinung, dass die App schlecht für ihren Schlaf, die Arbeitsbeziehung oder für die Kindererziehung sei. Das berichtet das „Wall Street Journal“ (paid) unter Berufung auf Facebook-interne Unterlagen, die von der ehemaligen Mitarbeiterin Frances Haugen geleakt wurden. Meta selbst dementiert auf seinem Blog die Darstellung. Bleibt die Frage, warum die ca. 360 Millionen betroffenen Menschen bei dieser Selbsterkenntnis die App nicht einfach löschen.

Das Unternehmens-interne Kommunikation wichtig ist, hat sich als Erkenntnis durchgesetzt. Nur die Art, wie man das gestaltet, ändert sich immer wieder. So nutzt Kaufland etwa einen eigenen Morning-Show-Podcast vor der Filialöffnung für die Mitarbeiter. Die Deutsche Bahn und die Social-Intranet-Plattform COYO rollen an die 200.000 Mitarbeiter die neue App „DB Planet” aus. Bereits seit April 2017 setzt die Deutsche Bahn auf die Social-Intranet-Lösung vom Hamburger Unternehmen COYO. In 6.000 Chat-Gruppen können sich die über das gesamte Bundesgebiet verteilten Mitarbeiter so austauschen.

In der griechischen iPhone-Version der Corona-Warn-App kann das digitale Impfzertifikat unkompliziert in die Wallet verschoben werden. Das hat den Vorteil, dass das Zertifikat schnell per Doppel-Klick auf die Seitentaste vorgezeigt werden kann – und das wird ja wohl bald wieder öfter geschehen müssen. Die deutsche App-Version ermöglicht das bisher aus Datenschutzgründen nicht. Da die europäischen Impfzertifikate allerdings auf einen gemeinsamen Standard setzen, können deutsche Nutzer die griechische „Covid Free GR Wallet-App“ auch einfach installieren und damit das praktische Feature nutzen.

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