Berliner PickAnAnt-App hilft vor Ort, O2 besser als Vodafone, Apple mit Sorgen ins Weihnachtsgeschäft.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

gestern hatte ich mich spontan für eine Wanderung aus der Komoot-App entschieden. Unterwegs mit dem Handy Fotos machen, Bilder im Status teilen, der Familie den Standort schicken, Navigation über die App: die schönsten Naturerlebnisse hat man halt mit dem Smartphone. Blöd nur, dass ich das mit der Zeitumstellung nicht berücksichtigt hatte und es beim Start schon 15:30 Uhr war. Nach Kilometer 10 war es stockfinster im Wald und 4 km lagen noch vor mir. War schon aufregend, mit Blick auf den Akku-Stand zwischen Karten-App und Handy-Taschenlampe zu entscheiden. Verlaufen oder stolpern? Halten Jäger mich für einen Bären und sind Wölfe wirklich scheu? Am Ende ging alles gut und jetzt besorge ich mir erstmal eine Taschenlampe für den Wanderrucksack.

Einen schönen Start in die Woche wünscht
Ihr Wolfgang Starke vom Team mobilbranche.de

Berliner PickAnAnt-App hilft vor Ort, goldene Zeiten für den Mobile-Markt, BSI warnte vor Fehlern in ID-Wallet des Bundes.

 

PickAnAnt nennt sich die neue Berliner Service-On-Demand Plattform, bei der man schnell helfende Hände finden soll. Dabei richtet sich die App an lokale Helfer, da es um Dienstleistungen vor Ort (zunächst in Berlin) geht. Von Umzugshelfern über DJs bis kleinere Reparatur-Arbeiten wird hier alles gesucht – und gefunden. Nach der Projektbeschreibung legt der Anbieter das Budget fest und dann wird mit den Leistungserbringern „gematcht“. Im 1:1-Chat werden anschließend die Details geklärt. Die App-Entwickler legen Wert darauf, dass PickAnAnt auch eine soziale Plattform ist, die Kontakte herstellt und bei der man seine Persönlichkeit einbringen kann. Neben einem Bewertungssystem wird eine sichere In-App-Bezahlung sowie eine mögliche Verifizierung der Nutzer über ein Ausweisdokument angeboten. 

Jonas Thiemann, Co-CEO der AppLike Group, trifft bei Horizont (paid) drei Prognosen für die Zukunft des Mobile-Markts. Danach werden Apps zum Medienkanal Nummer 1. Schon heute verbringen US-Amerikaner mehr Zeit in Apps (4 Stunden) als mit dem TV (3,7 Stunden). Vor allem Social-Apps gewinnen weiter an Bedeutung. Weltweit verbringen die Menschen rund eine Stunde täglich bei Facebook & Co. In Europa sind es dabei 15 Prozent mehr als im Rest der Welt. Last but not least legen Mobile Games weiter zu. Sie sind mit 116 Milliarden Downloads weltweit mit Abstand führend vor anderen Genres in den Appstores. Für 2022 werden 130,6 Milliarden Downloads prognostiziert. Vor allem durch In-App-Käufe soll der Gewinn pro Download von 3,93 Dollar auf 4,24 Dollar steigen.

Das BSI hatte eine Pilotversion der ID-Wallet-App des Bundes getestet und kommt im Abschlussbericht zu vernichtenden Urteilen. Unter anderem heißt es dort: „Der Nutzer kann daher nicht sicher beurteilen, ob er mit der richtigen Stelle kommuniziert.“ Netzpolitik.org hat dem Bundesverkehrsministerium die Frage gestellt, ob man dort von der Einschätzung des BSI vor Veröffentlichung der Millionen-Euro-App, die inzwischen zurückgezogen wurde, wusste. Eine Antwort darauf gibt es bis heute nicht. Die App wurde kurz vor der Bundestagswahl präsentiert und sollte den Grundstein für ein sicheres Ausweisen mit dem Smartphone legen.

O2 besser als Vodafone, neue Kündigungsfristen bei Laufzeitverträgen, Facebook will Metaverse beherrschen.

Die Telekom gewinnt den Mobilfunk-Netztest 2022 des Smartphone Magazins. Soweit „normal“. Überraschender ist aber, dass sich das O2-Netz erstmals die Note „sehr gut“ sichern konnte. Und nicht nur das: mit 111 von 120 möglichen Punkten landete O2 auch knapp hinter dem Testsieger (115 Punkte), aber deutlich vor Vodafone (101 Punkte). Dabei liegt die Stärke von O2 nach wie vor im städtischen Bereich.

Verbraucher können sich ab dem 1. Dezember freuen! Wer in einem Laufzeitvertrag seines Mobilfunkanbieters festhängt und die Kündigungsfrist verpasst hat, kann dann monatlich kündigen. Eine automatische Verlängerung des Vertrages um ein Jahr ist mit der bereits im Sommer erfolgten Änderung des Telekommunikationsgesetz nicht mehr zulässig.

Haben Sie die Umbenennung des Facebook-Konzerns in „Meta“ auch nur mit einem Schulterzucken zur Kenntnis genommen? Dahinter steckt die Idee, dass es nur ein Metaversum geben solle, nämlich das von Facebook/Meta. In einem Papier aus 2018 heißt es dazu: „Lasst uns das Metaverse nicht mit dem Plan aufbauen, anderen Plattformen zu helfen, Nutzer zu gewinnen und an sich zu binden. Lasst uns das Metaverse bauen, um sie davon abzuhalten, überhaupt auf sinnvolle Weise im VR-Geschäft zu sein.“ Klingt nach Monopol, oder? Auch andere prominente Player wie Epic-Chef Tim Sweeney haben das Thema schon länger auf dem Schirm, wie wir hier bereits 2019 berichteten.

App steuert Orientierungston für Sehbehinderte, Apple mit Sorgen ins Weihnachtsgeschäft, 25-Euro-Poliertuch ist Bestseller.

Das auf Straßenverkehrstechnik spezialisierte Unternehmen RTB hat ein Problem gelöst, dass den meisten von uns vermutlich nicht bewusst ist. Die typischen Signalgeräusche an Fußgängerampeln sollen Blinden und Sehbehinderten Orientierung geben, wenn die Ampel auf grün schaltet. Dass diese Geräusche aber auch Anwohner gerade in der Nacht nerven, war mir zumindest noch nie in den Sinn gekommen. Die Signaltöne erklingen bei jeder neuen Ampelphase, auch wenn eher selten die eigentliche Zielgruppe darauf wartet. RTB hat nun eine iOS-App entwickelt, die per Bluetooth ein Signal an den Taster sendet und die Lautstärke dann erhöht, wenn ein Sehbehinderter die Straße kreuzen will. Auch eine Verlängerung der Grünphase ist dadurch technisch möglich. Getestet wird das Verfahren aktuell in Husum.

Obwohl Umsatz und Gewinn kärftig gestiegen sind, ist die Stimmung bei Apple mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft gedämpft. Der Chipmangel und die Corona-bedingten Produktionsausfälle betreffen auch den iPhone-Hersteller. Apples Finanzchef Luca Maestri warnte in einer Telefonkonferenz mit Analysten vor weiteren negativen Effekten, was sich an der Börse in fallenden Kursen widerspiegelte. Da hilft es wohl auch nicht, wenn der Gewinn gegenüber dem Vorjahresquartal um 62 Prozent gestiegen ist. Aber zum Glück gibt es ja noch das Bestseller-„Poliertuch“.

Das 25-Euro teure Putztuch von Apple geistert seit der Präsentation als Running-Gag durch alle Plattformen und Medien. Die New York Times widmete ihm am Sonntag sogar die Titel-Story. Wie so oft lacht am Ende vor allem einer: Tim Cook. Das Tuch ist objektiv betrachtet ein wirtschaftlicher Erfolg. In Deutschland liegt die Lieferzeit aktuell bei Ende Januar. Auf Ebay werden die Tücher bereits für 65 Dollar angeboten.

Sie wollen unsere Updates regelmäßig lesen? Dann abonnieren Sie oder empfehlen Sie gern hier unseren Newsletter.

Diesen Artikel teilen

Kommentare sind geschlossen.

Mobilbranche.de Newsletter

Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzbestimmungen.