Homeoffice: Dutzende neue Feature-Ideen für deine App.

Seit Corona bzw. der Arbeit zu Hause werden Apps unverzichtbar. Damit wird auch gutes App-Design unverzichtbar. Die renommierte App-Designerin und Seminardozentin Melinda Albert startet am 1. September 2021 ihre Webinar-Reihe zu App Usability bestehend aus 4 Modulen von jeweils einer Stunde. Vorab verrät sie in einem exklusiven Gastbeitrag auf mobilbranche.de kreative Ideen fürs App-Design im Homeoffice.

Die Herausforderung

Ganz gleich ob Produktmanager, Owner, Designer oder Entwickler: Jeder kennt den Druck, neue App-Features ausarbeiten zu wollen oder zu müssen. Nach diversen Analysen wird sich dabei schnell an renommierten App-Größen orientiert und fleißig kopiert.

Wie aber wäre es, wenn Du unverbrauchte Ideen einfach selbst generieren und ausarbeiten würdest, mit lösungsorientiertem Brainstorming dabei alle Projektbeteiligten einfangen könntest und ein gemeinsames Verantwortungsgefühl schaffst – und das trotz Homeoffice? Drei Ideen zeigen dir im Folgenden, wie das funktioniert!

Nummer 1: Crazy 8

Aus dem Buch „Design Spirit“ bekannt, wird die „Verrückte 8“ von großen Unternehmen wie Google bevorzugt, wenn es um Brainstorming bei der Produktentwicklung geht.

Ziel ist es, in kurzer Zeit eine große Anzahl Lösungsansätze zu entwickeln. Mit 5-10 Teilnehmern wird „Crazy 8“ in den namensgebenden acht Minuten umgesetzt.

Wie gehts?

  1. Jeder Teilnehmer faltet ein Din A4-Blatt dreimal. Daraus entstehen acht gleich große Bereiche.
  2. Ein 8 Minuten Timer wird gestellt – er klingelt nach jeder abgelaufenen Minute.
  3. Jeder Teilnehmer nutzt pro Minute eines seiner acht Rechtecke, um jeweils eine Idee zu skizzieren – gesprochen werden darf nicht.
  4. Nach acht Minuten wählt jeder Teilnehmer die subjektiv besten drei Ideen aus und stellt diese dem Team innerhalb von fünf Minuten vor.
  5. Im Tool „Miro“ (https://miro.com) hochgeladen, werden die Ideen anschließend anonym bewertet.

Was spricht für Crazy 8?

Die „tickende Uhr“ sorgt für enormen Zeitdruck und dafür, dass selbst „Lückenfüller“-Ideen zu ernsten Lösungsansätzen herangezogen werden können. Außerdem schult die Verrückte 8 zügiges, lösungsorientiertes Arbeiten. Der Zeitaufwand ist äußerst gering.

Nummer 2: Brainwriting

Basierend auf Michalkos Buch „Thinkertoys“ ist diese Übung ebenfalls für 5-10 Teilnehmer vorgesehen, umfasst aber einen längeren Zeitrahmen von 30-45 Minuten. Die Ergebnisse können ebenfalls vielsprechend sein.

Wie gehts?

  1. In dieser Übung verfasst jeder Teilnehmer in der Gruppe drei E-Mails.
  2. Jede E-Mail wird inhaltlich mit einer Idee gefüllt.
  3. Ist die erste Email-Idee ausformuliert, wird sie an eine vom Moderator festgelegte Person gesendet.
  4. Der teilnehmende Empfänger greift die Idee des Senders auf und arbeitet sie weiter aus, bevor er sie an die nächste Person weiterschickt.
  5. Die Übung ist erst beendet, wenn jeder Teilnehmer an jeder Email-Idee arbeiten konnte und selbst drei Ideen in die Runde geworfen hat. Am Ende erhält der Moderator die gesammelten Werke.
  6. Dieser strukturiert alle rundgelaufenen Email-Ideen in ein für alle einsehbares Dokument und schafft damit eine Diskussions- und Bewertungsgrundlage.

Was spricht für Brainwriting?

Es ist kein künstlerisches Talent gefragt und alle Ideen werden ernsthaft ausgearbeitet und optimiert. Am Ende stehen unter Umständen Dutzende pre-finale Lösungsansätze zur Auswahl.

Nummer 3: die Trittleiter Methode

Bereits 1992 entwickelt, ist die sogenannte „Stepladder Technique“ eine umfangreiche, aber effektive Methode für 5-15 Teilnehmer in einem Zeitrahmen von 1-2 Stunden.

Wie gehts?

  1. Alle Anwesenden verlassen bis auf zwei Teilnehmer den (virtuellen) Raum, um zunächst Lösungsideen zu entwickeln und zu diskutieren.
  2. Nach einer festgelegten Zeit betritt ein weiterer Teilnehmer den Raum und stellt seine in der Zwischenzeit ausgearbeitete Idee vor. Die bisherigen Anwesenden geben Feedback, greifen Vorschläge auf und schaffen gemeinsame Lösungsansätze.
  3. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis alle Teilnehmer versammelt über die erarbeitete Lösung sprechen. Zu diesem Zeitpunkt hatte jede Idee ausreichend Raum und Aufmerksamkeit, um die besten Elemente daraus in eine ganzheitliche, gemeinsame Lösung einfließen zu lassen.

Was spricht für die Trittleiter-Methode?

Individuelle Ideen rücken in den Fokus der gesamten Teilnehmer-Gruppe und es entsteht ein äußerst dynamischer Prozess, der zudem hervorragend z. B. in Zoom umgesetzt werden kann.

Quellen:

https://www.mindtools.com/pages/article/newTED_89.htm

https://morethandigital.info/7-methoden-fuer-ein-effizienteres-brainstorming-tipps/  

https://www.mindtools.com/pages/article/newTED_89.htm

Über die Autorin:

Melinda Albert, Mobile App Designerin aus Berlin und Autorin des Fachbuchs Besseres Mobile-App-Design, Optimale Usability für iOS und Android, entwirft und konzipiert seit 2011 erfolgreiche Applikationen für iOS und Android. Zu ihren Projekten zählen mobile Apps vieler renommierter Unternehmen, darunter Immobilienscout24, idealo, Zalando, Telekom AG und das Sparkasse Finanzportal.

Webinar-Infos & -Anmeldung

Am Anfang des interaktiven Webinars zu App Usability von Melinda Albert stehen zentrale Fragen:

  • Wie lassen sich die häufigsten Usability-Fehler vermeiden?
  • Welches sind die aktuell besten Apps bzw. Trends und welche Inspirationen liefern sie?
  • Wo liegen die Funktionsunterschiede der standardisierten User Interface Elemente von iOS und Android?
  • Darf ich in meiner App überhaupt davon abweichen?
  • Wie kann ich die Navigation meiner App weiter verbessern?

Anschliessend machen wir uns auf den Weg, eine App Schritt für Schritt zu konzeptionieren. Dabei greifen wir auf die erfolgreichsten Methoden und Quellen zurück, während wir Tools kennenlernen, die die Arbeit an deiner App erheblich erleichtern.

Am 1. September startet die nächste Webinar-Reihe bestehend aus 4 Modulen jeweils eine Stunde.

Weitere Infos & Anmeldung hier!

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