App-Tipp: Wie Wolt jetzt auch Lieferando in Deutschland Konkurrenz machen will.

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Vorsicht, heiß und fettig: Das finnische Lieferstartup Wolt will mit seinem Food-Delivery-Dienst nun auch in Deutschland Fuß fassen. Das 2014 in Finnlands Hauptstadt Helsinki gegründete Unternehmen vermittelt ähnlich wie Lieferando Essenbestellungen und kassiert dafür eine Vermittlungsgebühr.

Die Finnen sind dank Wachstumsmillionen auf Expansionskurs, mittlerweile in über 80 Städten in 23 Ländern aktiv und seit August auch in Berlin am Start. Hierzulande will Wolt nun das Monopol von Lieferando angreifen, das nach dem Deutschland-Rückzug von Deliveroo und der Übernahme von Foodora, Lieferheld und pizza.de durch den Mutterkonzern Takeaway faktisch konkurrenzlos den Markt dominiert. In Berlin beschränkt sich der Dienst zunächst auf Lieferungen in den Innenstadtbezirken Prenzlauer Berg und Mitte, wo es auch ein Deutschland-Büro mit einem Dutzend Mitarbeitern gibt.

Im europäischen Vergleich spielte Wolt bis vor kurzem nicht die allererste Geige und lag mit einem Umsatz von gerade einmal 30 Mio Euro 2018 im direkten Vergleich deutlich hinter Glovo, JustEat und Takeaway. Allerdings ist der Markt hochdynamisch, schon 2018 war Wolt das am zweitstärksten wachsende Startup in Europa. 2019 könnte es schon anders ausgesehen haben, hier liegt uns jedoch noch kein Umsatzvergleich vor.

Neben flinken Fahrern sollen auch finanzkräftige Geldgeber den Weg zum weltweiten Player von Wolt ebnen: Zu den Investoren gehören u.a. Mark Zuckerbergs Kapitalfirma Iconiq Capital, aber auch JustEat-Investor 83North. Herzstück ist die App für iOS und Android, über die der Großteil der Bestellungen abgewickelt wird.

Die App ist gegenüber der Lieferando-App vor allem in Sachen User Experience ein Lichtblick. So lassen sich u.a. die Warenkörbe geräte- und plattformübergreifend synchronisieren, was bei Lieferando leider so gar nicht klappt. Wer gemeinsam mit Freunden essen will, kann über die Funktion „Gemeinsam bestellen“ in der Gruppe Pizza, Pasta & Co ordern. Die meisten Bestellungen können auch zur Abholung geordert werden, das spart die Liefergebühr, die in Berlin ab 1,90 Euro startet. Der Kundenservice soll ebenfalls Maßstäbe setzen: So lautet das Wolt-Versprechen, dass in weniger als einer Minute eine per App gesendete Nachricht in der Landessprache beantwortet wird.

Auch das Marketing ist zeitgemäß. Wolt verspricht, den CO2-Ausstoß zu 100 Prozent zu kompensieren – rückwirkend bis in das Jahr 2015. Die verursachten Kohlenstoffemissionen werden durch Spenden für Klimaschutzpojekte kompensiert. Wer nicht zwingend Besteck benötigt, weil er den Burger mit der Hand oder die Pasta mit der Gabel aus der eigenen Küche isst, kann bei Bestellungen explizit Besteck abwählen bzw. gar nicht erst auswählen.

Mit unseren täglichen App-Tipps wollen wir Denkanstöße für App-Macher und Retailer liefern, wie sie ihr Business für das neue Mobile-Jahrzehnt fit machen können. Alle App-Tipps finden Sie hier.

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