App-Tipp: Wie Farfetch mit innovativer Fotosuche, Personalisierung und Augmented Reality zum Amazon für Luxusmode werden will.

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Balenciaga frei Haus: Farfetch ist eine Art Amazon für Designermode. Das 2008 gegründete Unternehmen bietet Designer-Boutiquen einen Marktplatz, über den sie ihre Luxusmode auf Provisionsbasis anbieten können. Der Marktplatz ist mittlerweile in über 190 Ländern verfügbar und kann durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Boutiquen in vielen Städten Same-Day-Delivery oder Click&Collect anbieten. Mit einem Mix aus geschickten Übernahmen und nachhaltiger Unternehmensstrategie konnte Farfetch trotz Corona-Krise im 1. Quartal seinen Umsatz nahezu verdoppeln. Zwar stehen unterm Strich noch Verluste, doch 2021 soll die Plattform erstmals schwarze Zahlen schreiben. Ein Erfolgsfaktor ist die App-Strategie von Farfetch, das neben seiner Haupt-App (iOS und Android), um die es hier gehen soll, u.a. auch noch eine App mit kuratierten Mode-Empfehlungen (iOS) sowie mit Mode-Emojis (iOS) anbietet.

Die App ist intuitiv strukturiert, klar designt und kommt ohne viel Schnickschnack aus. Nutzer*innen können ihren Home Feed personalisieren, in dem sie z.B. Designern folgen, oder per innovativer Fotosuche Outfitvorschläge erhalten. Das Foto erkennt automatisch die unterschiedlichen Kategorien und zeigt diese per Pin auf dem Foto an. Nutzer*innen können dann jedes Outfitdetail (z.B. Hosen, Bluse etc.) anklicken und die Outfitvorschläge abrufen.

Detaillierte Produktinfos und transparente Infos zur Zusammensetzung und über den Designer schaffen Vertrauen. Ein weiteres interessantes Interaktionselement: Wer die Produktfotos bis zum Schluss durchswiped, der wird automatisch gefragt, ob weitere ähnliche Designs angezeigt werden sollen. So werden unentschlossene Kunden zum gewünschten Produkt und möglicherweise zum Kauf geführt. Ein spannender Aspekt ist, dass die App neben der Sprache und Sortiment auch lokal unterschiedliche Funktionen bietet. So können etwa chinesische Nutzer*innen mit einem Augmented-Reality-Tool Schuhe virtuell Probe tragen.

Auch Nachhaltigkeit und Umwelt sind Themen, die auch in der Modebranche immer wichtiger werden. Dem will Farfetch mit einer eigenen Shop-Kategorie für Second-Hand-Mode und einem Footprint-Rechner gerecht werden, mit dem Kunden die Umweltauswirkung ihrer Outfits berechnen können. Noch ist der Footprint-Rechner allerdings nur über die Website und nicht per App verfügbar.

Auch die Vernetzung zwischen Boutique und Marktplatz wird von Farfetch vorangetrieben. Gemeinsam mit Chanel zeigt Farfetch in Paris ein Konzept der „Boutique der Zukunft“.  Um das Beratungsgespräch zu intensivieren und möglichst viel Ware in kurzer Zeit zu präsentieren, sind Kunden und Berater jeweils mit einer eigenen App ausgestattet. Bindeglied zwischen beiden sind die digital vernetzten Spiegel im Store.

Mit unseren täglichen App-Tipps wollen wir Denkanstöße für App-Macher und Retailer liefern, wie sie ihr Business für das neue Mobile-Jahrzehnt fit machen können. Alle App-Tipps finden Sie hier.

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