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Die niederländische Online-Apotheke Doc Morris will noch in diesem Jahr mit einem neuen digitalen Apotheken-Marktplatz stationäre Apotheken mit ins Boot holen. Hinter Doc Morris steht die Schweizer Zur Rose Group, die mittlerweile mit Aporot, DocMorris, eurapon, medpex und Vitalsana Marktführer in Deutschland ist. Durch Übernahmen hält das Unternehmen Konkurrenten wie die stark wachsende Online-Apotheke „Shop-Apotheke“ auf Abstand. Mit Apotal hat der Apothekenkonzern bereits den nächsten großen Übernahmekandidaten im Blick. „Apothekenschreck“ Doc Morris hatte sich mit Online-Rabatten auf verschreibungspflichtige Rezepte stationäre Apotheken in der Vergangenheit zum Feind gemacht. Für den geplanten Marktplatz und den Ausbau des Sortiments und neuer Dienste wie taggleicher Lieferung ist Doc Morris nun aber auf die Vor-Ort-Apotheken angewiesen und dazu bereit, Kompromisse einzugehen.
Das Geschäft der Zur Rose Group ist zuletzt stark gewachsen, bis 2022 erwartet der Apothekenkonzern eine Verdopplung des Umsatzes von 2018 auf knapp 2,3 Mrd Euro. Beflügelt wird der Markt der Online-Apotheken einerseits durch die bis 2022 geplante Einführung des sogenannten E-Rezepts, bei dem Medikamenten-Rezepte digital eingelöst werden können. Andererseits befeuern sich die großen Player mit Kapitalspritzen, Übernahmen und dem Ausbau des Angebots gegenseitig und sorgen dafür, dass immer mehr Menschen ihre Medikamente online bestellen.
Eine Möglichkeit dazu ist die App von Doc Morris, die in den App Stores zwar eher schlecht bewertet ist, aufgrund der Marktführerschaft und einiger spannender Features aber einen Blick lohnt. So können Nutzer*innen über die App für iOS und Android Medikamente z.B. per Barcode-Scan suchen und auf Medikamentenlisten speichern. Die App prüft automatisch, ob sich die Medikamente miteinander vertragen oder es Wechselwirkungen gibt.
Ein weiteres praktisches Feature ist die Erinnerungsfunktion für die Einnahme von Arzeneien. Die App will zusätzlich eine Art Medikamentenverwaltung für die ganze Familie sein. So lassen sich mehrere-Profile anlegen und so auch für Angehörige Medikamentenlisten verwalten und Wechselwirkungschecks durchführen. Das hört sich in der Theorie super an, ist in der Praxis in Sachen Benutzerführung und User Experience leider oft etwas hakelig und umständlich.
Mit unseren täglichen App-Tipps wollen wir Denkanstöße für App-Macher und Retailer liefern, wie sie ihr Business für das neue Mobile-Jahrzehnt fit machen können. Alle App-Tipps finden Sie hier.