Smartphone-Markt mit Rekord-Verlusten, Bundes-Tracing-App wird Open Source, iPad ist Krisengewinner.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auch der Smartphone-Markt erfährt in der gegenwärtigen Corona-Krise eine starke Abwärtsbewegung. Erstmals seit 2014 wurden in einem Quartal weniger als 300 Millionen Smartphones ausgeliefert. Nach Berechnungen von Counterpoint gab es einen Rückgang von 13 Prozent, Strategy Analytics kommt sogar auf 17 Prozent. Marktführer Samsung und der ohnehin unter den US-Sanktionen leidende Huawei-Konzern mussten Verluste zwischen 17 -19 Prozent hinnehmen. Apple büßte bei den iPhones nur 5 bzw. 9 Prozent ein. Geräte stehen genügend zur Verfügung, doch die Kunden sind in der Krise zurückhaltend. Die Branche befürchtet für das 2. Quartal noch stärkere Verluste.

Counterpoint Quartely Market Monitor 2020Xiaomi bestätigt die Vorwürfe des Sicherheitsforscher Gabi Cirlig, wonach besuchte Webseiten (auch im Inkognito-Modus), Suchanfragen oder geöffnete Ordner direkt an die Server des chinesischen Herstellers gehen. Nun soll in Zukunft aber eine Funktion angeboten werden, mit der die Datensammel-Funktion ein- oder ausgeschaltet werden kann. Letztlich wird der Hersteller wohl auch handeln müssen, um ein US-Embargo, wie es Huawei erfahren musste, zu verhindern.

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iOS 13.5 im Corona-Style, Bundes-Tracing-App wird Open Source

Apple hat in der letzten Woche die Beta 3 von iOS 13.5 veröffentlicht. Damit soll nicht nur die Sicherheitslücke für die Mail-App geschlossen, sondern auch Entwicklern die gemeinsam mit Google entwickelte Schnittstelle für Corona-Apps freigegeben werden. Face-ID soll zudem erkennen, wenn der Nutzer einen Mundschutz trägt und automatisch die Passcode-Eingabe öffnen. Vermutlich wird das iOS-Update Mitte Mai veröffentlicht.

Erklärung Corona App Covid-19
Bild: Apple/Google

Angeblich soll es ja Gespräche zwischen der Bundesregierung und Apple/Google wegen der Tracing-App gegeben haben. Die Weigerung der beiden Konzerne, sich an einer zentralen Lösung zu beteiligen, soll letztlich auch zum Umdenken des Bundes Richtung dezentraler Lösung geführt haben. Da überrascht der Twitter-Thread der Bundestagsabgeordneten Anke Domscheit-Berg (Die Linke). Danach gab es seit dem 22.04.20 keinerlei Gespräche zwischen den Genannten. Auch gibt es bisher keine formelle Vergabe an die Telekom und SAP zur Entwicklung einer dezentralen App. Eine Kostenschätzung – nicht einmal ganz grob – gibt es ebenfalls nicht. Das gleiche gilt für die Zeitplanung zur Veröffentlichung. Bestätigt wurde aber, dass für die bisherige Entwicklung der inzwischen verworfenen App 600.000 Euro an Frauenhofer geflossen sind. Die gute Nachricht: die neue App ist als „strikter Open Source Prozess geplant“. Der Quellcode soll vor Veröffentlichung für alle Interessierten einsehbar sein, weshalb auch keine externe Prüfung geplant ist.

Unterdessen hat ein Zusammenschluss von PwC, DFKI, SIS und Eventim eine alternative Corona-App zum Kontakt-Tracing angekündigt: „Wir haben eine funktionsfähige Lösung“, sagte Rainer Bernnat von der Unternehmensberatung PwC Deutschland der Deutschen Presse-Agentur. Das unterscheide die Gruppe von anderen Anbietern, bei denen der Stand „von fünf bunten Powerpoint-Seiten bis hin zu einem Demo-Prototyp reicht“.

Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ins Spiel gebrachte Impfpass- bzw. Immunitäts-App wird vom Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber abgelehnt. Er befürchtet vor allem eine Diskriminierung Betroffener, wenn sie eine potenzielle Immunität gegen Infektionskrankheiten wie Covid-19 nicht nachweisen können.

Apples iPad profitiert in der Krise. Vor allem im Homeoffice haben wohl viele das Tablet (wieder)entdeckt. Das App-Analyse-Unternehmen Sensor Tower hat im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gut 16 Prozent mehr Umsätze auf dem Gerät im 1. Quartal 2020 ermittelt. In-App-Käufe und bezahlte Apps bringen es auf 2,1 Milliarden Dollar. Bei den Downloads insgesamt gab es mit 1,16 Milliarden Erst-Installationen das beste Ergebnis seit vier Jahren.

Eine 80-jährige Frau aus Mainz konnte die Mediziner des Zentrums für Kardiologie der Universitätsmedizin mit Hilfe der EKG-Aufzeichnungen ihrer Apple Watch davon überzeugen, eine Herzkatheter-Untersuchung durchzuführen. Das in der Klinik aufgezeichnete eigene EKG sowie Blutuntersuchungen waren zuvor unauffällig. Die Ärzte stellten tatsächlich eine schwere koronare Arterienerkrankung fest und operierten die Frau erfolgreich.

Ausgerechnet jetzt, wo TikTok mit einer eigenen Werbekampagne für den deutschen Markt daher kommt, beendet die Bundeswehr ihr ohnehin zögerliches Engagement auf dem Kanal. Hintergrund ist die Kritik an den Datenschutzbestimmungen und den möglichen Zugriff der chinesischen Regierung auf die bei TikTok gespeicherten Daten.

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