Während QR-Codes den Nutzern im asiatischen Raum ständig begegnen, galten sie gerade in Deutschland lange Zeit als tot. Im Zuge der Diskussion um die Bonpflicht im Einzelhandel und der Schaffung von digitalen Kassenzetteln stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Konsumenten wieder häufiger mit QR-Codes konfrontiert werden. Eine gemeinsame Umfrage der Marktforschungsplattform Appinio und des Zukunftsforschungs-Thinktanks iBusiness hat ermittelt, was die Konsumenten eigentlich von einer QR-Kampagne erwarten.
Was die Konsumenten interessiert.
Im Rahmen der Umfrage haben die Teilnehmer 14 verschiedene Informationsarten, auf die QR-Codes verweisen können, auf einer sechsstufigen Skala bewertet. Die Fragen reichten von „Angaben zur Herstellung des Produkts“ über „direkten Kontakt zum Kundenservice“ bis hin zu „Produkt bewerten“.
Mit 49 Prozent landen Einkaufsgutscheine bei den Verbrauchern aller Altersgruppen auf Platz eins. Auf Rang zwei finden sich mit 44 Prozent Cashback-Programme. Zusätzliche Produktinformationen wie Inhaltsstoffe oder Nährwerte interessieren 41 Prozent der Verbraucher. Werden die Altersgruppen verglichen, interessieren sich eher die über 25-Jährigen für Informationen zur Herstellung oder Lieferkette des Produkts. Anwendungsbeispiele für das Produkt finden besonders die 16- bis 24-Jährigen (35 Prozent) sowie die 35- bis 44-Jährigen (37 Prozent) interessant.
Warum Nutzer QR-Codes ignorieren.
Ein Viertel der Befragten (24 Prozent) scannt nie QR-Codes mit dem Smartphone. Dazu gehören vor allem die 45- bis 65-Jährigen. 35 Prozent der Befragten scannen QR-Codes seltener als einmal im Monat ab. Jeder zweite Konsument, der schon einmal einen QR-Code gescannt hat, hat das auf einer Produktverpackung gemacht. 38 Prozent haben QR-Codes auf Kassenbons, 35 Prozent auf Werbeplakaten oder Flyern gescannt.
Der Hauptgrund dafür, warum Konsumenten QR-Codes gar nicht nutzen, liegt darin, dass sie sie nicht wahrnehmen. Das gaben 39 Prozent derjenigen, die nie QR-Codes scannen, an. Knapp ein Drittel (32 Prozent) sieht keine Vorteile darin, die Codes auszulesen. Ein Viertel (24 Prozent) weiß nicht, wie das Scannen funktioniert.
Jonathan Kurfess, Gründer und CEO von Appinio, fasst die Untersuchung so zusammen: „Wie unsere Umfrage zeigt, sollte der Einsatz von QR-Codes auf Verpackungen wohlüberlegt sein. Bisher setzen Marken hierzulande vielfach auf zusätzliche Produktinformationen hinter QR-Codes. Monetäre Anreize sieht man hingegen seltener. In China beispielsweise sind QR-Codes bei den Verbrauchern inzwischen etabliert, um finanzielle Vorteile zu erzielen, und werden intensiv genutzt.
Für die Studie wurden im Februar 2020 1.001 Personen aus Deutschland zwischen 16 und 65 Jahren online befragt. Die Umfrage ist hinsichtlich Alters- und Geschlechtsverteilung repräsentativ.
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