Trade Republic im Test: Mobile only zum ETF-Sparplan.

Blick in die App von Trade Republic (Bild: PR)

Mobile only: Darauf setzen immer mehr FinTechs. Bekanntestes Beispiel aus Deutschland dafür ist sicher die selbsternannte „Smartphone-Bank“ N26. Ebenfalls spannend und auch aus Berlin: Trade Republic. Erst 2019 gestartet, haben sich die Gründer zum Ziel gesetzt, Deutschlands erster rein mobiler und völlig provisionsfreier Broker (also: eine Handelsbank für Aktien & Co.) zu werden. Aktuell freut sich Trade Republic nun darüber, bereits eine Million Wertpapiertransaktionen durchgeführt zu haben. Innerhalb der kommenden drei Monate will Trade Republic nun die Marke von 100.000 Kunden knacken. Zeit  für mich, die App einmal auszuprobieren – und den beruflichen Spaß an Apps gleich mit meiner privaten Altersvorsorge zu verbinden.

300 ETF-Sparpläne ohne Gebühren

Denn ich will nicht unbedingt an der Börse mit Aktien „zocken“. Aber im Vorfeld habe ich bereits gelesen, dass Trade Republic auch über 300 ETF-Sparpläne ohne Gebühren anbietet, und das ab einer Mindestanlage von nur 25 Euro im Monat. Damit hat Trade Republic gegenüber vielen Banken ein Alleinstellungsmerkmal, die ETF-Sparpläne oft erst ab 50 Euro im Monat anbieten. Auf ETFs für die Altervorsorge bin ich übrigens über das Portal Finanztip gekommen, das ETF-Sparpläne zum Vermögensaufbau empfiehlt und auch ausführlich erklärt, was ETFs überhaupt sind: nämlich Anlageprodukte, die die Wertentwicklung bekannter Börsenindizes wie Dax oder S&P 500 nachempfinden.

Einrichtung eines ETF-Sparplans bei Trade Republic (Bild: PR)

Zurück also zu Trade Republic: Die App habe ich mir bereits aus dem Play Store heruntergeladen und starte sie am Dienstag erstmals auf meinem Smartphone. Was mich zunächst etwas stört: Es gibt dort keinen „Blick in die App“ ohne Registrierung, sondern man muss sich sofort registrieren und dabei auch gleich ein Konto bei Trade Republic eröffnen. Ok, gut, dann mache ich das halt sofort, immerhin habe ich schon die Idee, die App für einen ETF-Sparplan zu nutzen. Und die Anmeldung läuft tatsächlich echt „fluffig“: es dauert insgesamt nicht mal zehn Minuten, das über mehrere Screens verteilte Mini-Formular auszufüllen, ein Referenzkonto und meine Wertpapierkenntnisse anzugeben und mich anschließend im Videochat mit dem Dienstleister Web ID zu identifizieren, in dem ich dort meinen Ausweis in die Kamera halte.

Schnelle Kontoeröffnung – danach aber langes Warten

Mein Konto bei Trade Republic ist also in Windeseile eröffnet – und nun erwarte ich eigentlich auch bei der Einrichtung des ETF-Sparplans eine „Instant Gratification“ in der Form, dass ich auch den Sparplan sofort einrichten kann. Doch Pustekuchen: Statt hier die sofortige Sparplan-Einrichtung inklusive SEPA-Lastschriftmandat anzubieten, bittet mich die App stattdessen, erstmal von meinem Girokonto Geld auf mein neues Trade-Republic-Konto zu überweisen. Trade Republic warnt in der App schon, dass es bis zu zwei Tage dauern kann, bis das Geld ankommt – das liege daran, dass viele Hausbanken einfach zu langsam seien. Hmm. Meine Bank selbst, die ING, hatte ich bei Überweisungen immer als eher schnell wahrgenommen. Also übe ich mich in Geduld, öffne aber in den nächsten Stunden und am nächsten Tag immer wieder die App. Das Geld ist längst von meinem ING-Konto runter, doch es will und will nicht bei Trade Republic ankommen.

Erst zwei Tage später, nach fast exakt 48 Stunden, erhalte ich eine Push-Nachricht aufs Handy: Das Geld ist endlich angekommen! Nun kann es also endlich losgehen mit meinem ETF-Sparplan. In einem Menü werden mir die beliebtesten Sparpläne angezeigt, ich muss nur noch einen auswählen (schon vorher hatte ich mich für einen ETF auf den MSCI World entschieden), den Turnus und die Summe eingeben – und fast fertig. Bevor ich auf bestätigen drücke, schaue ich mir noch die diversen Kundeninfos an. Was dabei etwas stört: ein Teil davon ist nur als PDF verfügbar, was nicht wirklich „mobile only“ wirkt. Aber gut, es muss ja bei einer App auch immer noch etwas Luft nach oben sein – und die PDFs sind vermutlich auch regulatorischen Bestimmungen geschuldet. Wie der Abschluss eines ETF-Sparplans bei Trade Republic funktioniert, habe ich hier im Video mitgeschnitten:

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Es hat also kaum mehr als eine Minute gedauert, den ETF-Sparplan einzurichten. Meine Wertpapierkenntnisse musste ich hierbei nicht nochmal bestätigen, aber das hatte ich ja bereits bei der Registrierung für die App getan. Insgesamt überzeugt die App von Trade Republic mit ihrem modernen Design, z.B. auch für die Watchlist-Funktion für Wertpapiere, die man erstmal nur beobachten will, und einer sehr schnellen und intuitiven Nutzerführung.

Wünschenswert wäre nur, dass Trade Republic künftig auch Lastschriften für Sparpläne und Aktienkäufe anbietet, um Nutzer nach der App-Einrichtung direkt bei der Stange zu halten. Denn nichts ist frustrierender, als wenn man eine App installiert und ihre Kernfunktionen dann 48 Stunden nicht nutzen kann, bis das Geld endlich auf dem Verrechnungskonto eingeht. Schließlich ist das Motto der App „Mit nur drei Taps zum Aktionär“ – das stimmt grundsätzlich auch, aber eben nur, wenn schon Geld auf dem Verrechnungskonto liegt.

Abschließend noch zwei Lesetipps für diejenigen, die sich noch mehr für das Geschäftsmodell von Trade Republic interessieren:

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