Affiliate Marketing: Warum In-App-Tracking eine Chance für Onlinehändler und Marken ist.

Von Alexander Hold, Senior Manager Business Development bei der Global Savings Group (GSG)

Das Geschäftsmodell von Affiliate-Partnerschaften ist simpel: Merchants, also zum Beispiel Onlinehändler oder Marken, kooperieren mit reichweitenstarken Verlagen, Gutscheinportalen und anderen Anbietern, um auf deren Plattformen Rabattgutscheine, Angebotsverweise oder Verkaufsanreize zu platzieren. Das steigert die Verkäufe des Onlinehändlers, der wiederum als Gegenleistung eine Provision bezahlt.

Der Onlinemodehändler About You befindet sich beispielsweise in einer Affiliate-Partnerschaft mit Focus Online und bietet dort auf einem gesonderten Gutscheinportal Rabatte und exklusive Deals an. Die Nutzer können sich dann ein passendes Angebot heraussuchen und mit einem Klick direkt zum Shop von About You weiterleiten lassen.

Doch genau an dieser Schnittstelle tut sich derzeit eine Herausforderung für beide Partner auf: Denn die Kunden verwenden die Gutscheincodes immer häufiger geräteübergreifend. Sie klicken also nicht mehr direkt am Laptop oder PC auf den Gutscheinlink, sondern geben den Rabattcode zum Beispiel in der Smartphone-App des Onlinehändlers ein. Dieser kann dann zwar noch die Transaktion an sich nachvollziehen, aber nicht mehr, wie und wo diese zustande gekommen ist. Der Einsatz von In-App-Tracking, also der Nachverfolgung des Kaufprozesses auch in der App, kann das ändern. Und bietet darüber hinaus eine Menge anderer Vorteile, auch für die Merchants:

1. Der Online-Traffic wird immer mobiler – das gefährdet Provisionen

Mittlerweile läuft etwa die Hälfte des gesamten Online-Traffics über mobile Endgeräte. Nach Einschätzung von GSG erfassen Händler und Marken, die kein In-App-Tracking nutzen etwa 30 bis 40 Prozent ihrer Affiliate Performance gar nicht erst. Insbesondere Marketing-Manager schauen dann häufig in die Röhre, da diese im Zweifel einen erheblichen Teil ihrer Provisionen und Boni verlieren. Vor allem, wenn ihre Vergütung schwerpunktmäßig an den Performance KPIs hängt, die sie ohne In-App-Tracking nicht erfassen können.

2. Erleichterter Zugang zum VIP-Status

In einer Affiliate-Partnerschaft können die Onlinehändler bei den Gutscheinportalen und Verlagen einen VIP-Status erlangen. Dieser gewährt ihnen zum Beispiel prominentere Platzierungen ihrer Inhalte, eine kostenlose Social-Media-Präsenz und einen eigens für sie zugeteilten Senior Account Manager. So einen VIP-Status bieten die Publisher in der Regel allerdings nur ihren größten Partnern an. Und das wichtigste Merkmal dabei ist, wie viele Verkäufe sie durch die Partnerschaft generiert haben. Wenn die in-App-Verkäufe nicht erfasst werden, sinkt diese Zahl also womöglich fälschlicherweise ab. Mithilfe von In-App-Tracking können Onlinehändler und Marken hingegen alle Verkäufe erfassen und sich somit auch leichter für einen VIP-Status bei ihrem Partner qualifizieren.

3. Mehr Sichtbarkeit und Insights

In der heutigen Zeit sind Daten pures Gold. Die wichtigsten von ihnen aus den Datenflüssen herauszufiltern, ist daher eine wichtige Aufgabe für jeden Marketer, um den ROI all seiner Kanäle nachvollziehen zu können. Doch genau wie beim Goldschürfen kommt es dabei auf die richtigen Werkzeuge an. Und ein solches Werkzeug ist auch In-App-Tracking. Denn es liefert den Marketern wertvolle Daten darüber, wann, wo und wie sie Sales generieren. Die Marketer können ihre Daten also besser analysieren und verstehen, welche Kanäle am besten funktionieren. Sie reduzieren also die Gefahr, einen erheblichen Teil ihres Marketingbudgets zu verbrennen. Ohne ein umfassendes Tracking aller Transaktionen ergibt sich hingegen ein Zerrbild ihrer Affiliate Performance.

4. Nutzer kaufen häufiger über Apps als über das Mobile Web

Laut der Mobile-Commerce-Plattform Button sind die Nutzer einer App deutlich kauffreudiger als im Mobile Web. Demnach ist der durchschnittliche Bestellwert in einer App 1,5 Mal höher, die Conversion Rate steigt sogar um das Dreifache und die Nutzer sehen viermal so viele Produkte. Es lohnt sich also, den Kunden Anreize zur App-Nutzung beziehungsweise überhaupt erst zum App-Download zu liefern. Solche Anreize können die Onlinehändler etwa durch Gutscheincodes geben, die exklusiv für App-User gelten. Fast noch wichtiger ist aber, dass auch die Publisher für die Apps ihrer Affiliate-Partner die Werbetrommel rühren. Und dazu haben sie vor allem dann einen Grund, wenn die Onlinehändler In-App-Tracking einsetzen, da sie so eine höhere Provision erwarten können.

5. Partnerschaften stärken

Eine Commerce-Content-Partnerschaft kann nur auf Grundlage einer guten Vertrauensbasis zwischen beiden Parteien funktionieren. Diese wird jedoch erschüttert, wenn der Onlinehändler nicht mehr nachvollziehen kann, woher seine Verkäufe rühren und wie viel Provision er dementsprechend dem Publisher zahlen muss. Die Nutzung von In-App-Tracking stärkt die Nachvollziehbarkeit der Sales und damit auch das Vertrauen beider Parteien zueinander.

Natürlich muss man einräumen, dass die Merchants durch die Nutzung von in-App-Tracking auch mehr Provisionen an ihre Affiliate Partner zahlen müssen. Dieser Preis fällt angesichts der gerade beschriebenen Vorteile aber verhältnismäßig gering ins Gewicht. Denn im Gegenzug erhalten Sie mehr wertvolle Insights, stärken das Vertrauen innerhalb der Partnerschaft und sorgen für fairere Verhältnisse.

Über den Autor:

Alexander Hold ist Leiter für Innovationsprodukte und -programme bei der Global Savings Group (GSG), einem der am schnellsten wachsenden Unternehmen Europas und weltweit führendem Anbieter für Commerce Content. In seiner Funktion treibt Hold vor allem die Transformation der Gutscheincode-Branche durch die Einführung von Dynamic Coupons, GSG Rewards, In-Store-Coupons und die neueste Version der In-App-Tracking-Technologie voran. Vor seiner Tätigkeit bei GSG beriet Alexander skandinavische Unternehmen, wie sie die Produkte des Technologieriesen Salesforce für Innovationen im Namen ihrer Kunden nutzen können. Hold stammt ursprünglich aus Dänemark, hat allerdings auch in Singapur, Australien, Norwegen, Irland und Deutschland gelebt und gearbeitet. Er besitzt einen MBA der NTU Singapur, einer der führenden Business Schools Asiens.

Über die Global Savings Group:

Die 2012 gegründete Global Savings Group (GSG) betreibt mit über 100 weltweit führenden Medienhäusern Commerce-Content-Partnerschaften. Damit hilft GSG den Verlagen, Geld zu verdienen und den Verbrauchern, Inspirationen, Empfehlungen, Angebote und Rabatte zu finden. In den neun Standorten der Global Savings Group arbeiten mittlerweile mehr als 400 Mitarbeiter.

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