In Leipzig kommt mit „Flexa“ der Bus auf Bestellung.

Seit dieser Woche testen die Leipziger Verkehrsbetriebe in einem Pilotprojekt ihr neues Angebot „Flexa“ . Per App oder Telefon können die vier Kleinbusse mit sechs Sitzen zu einem der 108 Flexa-Haltepunkte oder zum nächsten Umsteigepunkt für Bus, Straßenbahn und S-Bahn bestellt werden. Das alles zum normalen Preis eines Bus-Tickets.

Das Pilotprojekt läuft zunächst nur im Leipziger Norden und ist auf fünf Monate angelegt. Die Kosten von rund 380.000 Euro werden größtenteils durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Programms „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ gefördert.

Dabei hat die Idee großes Potenzial, denn es kommt einem Taxi-Angebot schon recht nahe und das Problem der sogenannten letzten Meile zwischen Wohnung und Haltestelle wird kleiner. Damit fällt eine wichtige Hürde zum Umstieg auf Bus und Bahn. Außerdem kommt der Shuttle-Bus zum Wunschtermin wenn man ca. 60 Minuten vorher bucht oder auch innerhalb weniger Warteminuten, wenn man „sofort“ fahren will. Akzeptieren muss man, dass kleine Umwege gefahren werden um weitere Fahrgäste aufzunehmen. Es wird aber sichergestellt, dass Anschluss-Verbindungen erreicht werden.

Bestellt wird per Telefon oder Smartphone-App (im Moment leider nur für das iPhone). In der App gibt man Startpunkt und Zielort ein, wann man fahren möchte und mit wie vielen Personen. Dann sendet man die Buchungsanfrage ab und erhält Sekunden später eine Bestätigung mit Angabe, wie lange es bis zur Abholung dauert und wo der nächstgelegene Abholort ist. Entwickelt wurde die digitale Plattform mit Unterstützung des Max-Planck-Institutes für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen.

Aus 108 Haltepunkten mit nahezu Tür-zu-Tür-Bedienung kann der Fahrgast wählen. 75 davon wurden für das Projekt neu geschaffen, wobei es sich aber nicht um Haltestellen mit Wartehäuschen im klassischen Sinne handelt, sondern es können zum Beispiel auch einfach Straßenkreuzungen sein. Die Flexa-Kleinbusse fahren werktags von sechs Uhr bis Mitternacht, an Sonn- und Feiertagen erst ab acht Uhr morgens.

Das Angebot im Linienverkehr bleibt während des Pilotbetriebs unverändert. Flexa wird sich also ergänzend in das bestehende Netz einfügen. Der Fahrpreis beträgt aktuell pro Strecke 2,70 Euro.

In den kommenden Monaten soll getestet werden, ob das System technisch funktioniert und wie es von den Fahrgästen angenommen wird. Letztlich geht es natürlich auch um die Frage, ob ein dauerhaftes Angebot wirtschaftlich darstellbar ist.

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