Die Versicherungswirtschaft hat wie alle Branchen mit der Digitalisierung und den geänderten Konsumgewohnheiten der Menschen zu kämpfen. Für die Versicherer geht es um den Kundenzugang und regelmäßigen Kontakt. Herausgefordert von zahlreichen Insur- und Fintechs müssen sich die Gesellschaften etwas einfallen lassen. Die Allianz bringt nun eine Bezahlapp an den Start.
Im traditionellen Versicherungsgeschäft beschränkten sich die Berührungspunkte mit den Kunden auf den Vertragsabschluss, regelmäßige Anrufe im Rahmen der Bestandspflege und eine eventuelle Schadensmeldung. Zu wenig für die modernen Konsumenten, die es gewohnt sind, von Anbietern wie Amazon regelmäßig umgarnt zu werden. Im Alltag tauchen Versicherer im Leben der Menschen selten auf. Dies hat auch die Allianz erkannt und will das mit der Veröffentlichung einer App mit Bezahlfunktion ändern.
So sieht es auch Bernd Heinemann, Vorstandsmitglied der Allianz Deutschland: „Das ist für uns eine Chance, stärker im Alltag unserer Kunden präsent zu sein.“
„Allianz Pay&Protect“ heißt die neue App, die für iOS veröffentlicht wurde. Die App basiert auf Apple Pay. Dahinter steht eine virtuelle Visa-Kreditkarte, die mit jedem Girokonto als Referenzkonto verbunden werden kann. Damit kann die App überall dort genutzt werden, wo kontaktloses Bezahlen möglich ist. Auch wenn die Allianz die App als Kundenbindungsinstrument ansieht, kann sie von allen Nutzern eingesetzt werden.
Es gibt eine Prepaid-Version, die auf 100 Euro pro Monat begrenzt ist. Diese ist kostenlos. Die Premium-Version kann auch im Ausland eingesetzt werden, kostet dann aber monatlich 1,25 Euro. Zusätzlich zur Zahlungsfunktion bietet „Allianz Pay&Protect“ in der Premium-Version einen Versicherungsschutz in Form des Online-Käuferschutzes und Banking-Schutzes, der gegen missbräuchliche Nutzung von Bankkonten und Karten versichert.