Laurent Burdin ist sich sicher: Wir stehen am Beginn einer Post Design Thinking Ära, denn die derzeit noch allseits beliebte Innovationsmethode öffnet nicht alle Möglichkeiten und bremst die Kreation. Deshalb hat der ehemalige Geschäftsführer der Digitalagentur SinnerSchrader und heutige Gründer und CEO des Innovations-Labs Space and Lemon die Methode „Multidimensional Thinking“ entwickelt. Im Vorfeld seines Workshops zu Multidimensional Thinking am 12. Juni 2019 in Berlin (Tickets noch bis Sonntag zum Frühbucherpreis) erläutert er bei uns, wieso Design Thinking heute nicht mehr zeitgemäß ist und wieso seine neue Methodik zu mehr Innovationen führt.
Design Thinking ist eine Methode, die überall in Deutschland stark angewandt und geschätzt wird. Warum also post Design Thinking?
Der Job von Design Thinking ist jetzt erledigt: Es ist eine gute Praxis für neue Produkte oder Dienstleistungen auf Basis des Nutzers und des Testens. Eben, Job erledigt! Diese Methode dominiert heute, gerät an ihre Grenzen und langweilt das Team schon nach einem Jahr. Sie fabriziert zu wenige Ergebnisse und wenn sie fabriziert, dann wäre man sowieso darauf gekommen. Zugegeben, es ist eine Praxis, eine Art von gemeinsamen Leitfaden, den jeder anwenden kann. Wir brauchen aber eine neue Ära mit viel mehr Dimensionen und Variationen. Das wird heute von gelangweilten Menschen im Team und Innovationen verlangt.
Was ist dann so eingrenzend in Design Thinking?
Ganz einfach: Alle Überlegungen werden in den Prozess (Empathize, etc.) gepresst. Weitere Dimensionen werden dadurch methodisch ausgeschlossen. Nehmen wir “Empathize”, der Blick vom Kunden aus, dieser Schritt grenzt von vornherein ein. Innovationen können auch aus anderen Dimensionen wie Technologie, Marktdruck oder Instinkt kommen. Oft stelle ich Anwendern von Design Thinking die Frage: “Nenne bitte zwei gute Beispiele von Innovationen, die so entstanden sind” – meistens bekomme ich keine Antwort. Also bleibt es eine Methode, aber keine Innovations-Fabrik.

Was ist dann Dein Vorschlag? Und ist dieser Vorschlag besser als die Methode aus Stanford?
Der Vorschlag lautet: multidimensional statt unidimensional. Wir verfolgen die gleichen Schritte wie bei Design Thinking, addieren jedoch immer neue Dimensionen. Im ersten Schritt “Inspirationen” schauen wir auf 5 Dimensionen (eine davon ist der Nutzer, aber nur eine). Beim Definieren (Schritt 2 “Define”) addieren wir neue Winkel wie “Re-combine” (bestehende Konzepte neu kombinieren). Und auch bei “Ideate” in Schritt 3 werden verschiedene Optionen (immer 3) festgelegt und nicht nur eine, da dieser Schritt oft ein Kreations-Killer ist. Testen und Prototyping bleiben gleich. Dieser neue Vorschlag hat die Ambition, mit mehr Dimensionen zu experimentieren. Besser als Design Thinking? Spaßiger, wir haben es ausprobiert!
Bei Deinem Workshop am 12. Juni 2019 in Berlin, was lernt man darin konkret?
Viele neue Dimensionen für die “Fabrikation” von Innovationen. Und dafür sehr viele Beispiele aus der ganzen Welt. Schließlich werden in den Gruppen die neuen Dimensionen ausgearbeitet. Das Seminar ist in 5 Teile unterteilt:
- Why is multidimensional Thinking (MDT) better than unidimensional Design Thinking in 2019/2020?
- Methodology of MDT and examples
- Multidimensional construction (5 sources, customer centricity being one of them)
- Concept of re-combination and dynamite
- Practicing.
Workshop am 12. Juni 2019
Zeit & Ort:
Der Innovations-Workshop „Multidimensional Thinking“ findet am 12. Juni 2019 von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr statt. Veranstaltungsort ist der Kenicroom in der Linienstraße 130, 10115 Berlin.
Anmeldung – es sind noch Plätze frei:
Die kostenpflichtige Anmeldung für den Innovations-Workshop „Multidimensional Thinking“ erfolgt per E-Mail an Frau Kay Ulrike Treiß, kay@mobilbranche.de. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail unbedingt Ihre Rechnungsanschrift an sowie ggf. auch weitere Kennzeichen wie Buchungsnummer, Kostenstelle etc.
Bei Anmeldung bis 13. Mai 2019 kostet die Teilnahme 475 Euro. Bei späterer Anmeldung kostet die Teilnahme 575 Euro. Die Preise verstehen sich zzgl. 19% MwSt und pro Person. Der Teilnahmebeitrag enthält Getränke, Kaffeepausen und einen Mittagsimbiss. Um allen Teilnehmern ein intensives Erlebnis zu bieten, ist die Teilnehmerzahl auf 20 Personen beschränkt.
Mit der Anmeldung erkennen Sie unsere Buchungsbedingungen für Seminare an, die Regelungen zu Zahlung, Stornierung und Ersatzteilnehmern sowie einen Vorbehalt des Veranstalters enthalten.
8 Antworten zu “Von der Langeweile des Design Thinkings: Vier Fragen an Laurent Burdin.”
[…] Wir stehen am Beginn einer Post Design Thinking Ära. Doch wie sind wir an diesen Punkt gelangt? In Deutschland gibt es mittlerweile über tausend Design Thinking Coaches, die alle dieselbe Methodik für Innovationsprojekte anwenden. Das Grundprinzip: Ideen, Projekte und Services sollen so aufgebaut und iterativ getestet werden, dass sie ein konkretes Nutzerbedürfnis adressieren. Doch genau hier stößt Design Thinking als Werkzeug zur Innovation an eine Grenze: es öffnet nicht alle Möglichkeiten und bremst die Kreation. Warum? Weil die Methode ausschließlich auf den Nutzer fokussiert und daher eindimensional ist. Oft werden dabei Probleme künstlich gesucht und die daraus resultierenden Produkte sind mittelmäßig. Fazit: Innovation ist mehr als nur ein Problemlösungsansatz – die Welt ist komplexer als das. Lesen Sie dazu auch Von der Langeweile des Design Thinkings: Vier Fragen an Laurent Burdin. […]
[…] Anstatt sich wie bei Design Thinking nur an der Dimension „Nutzer“ zu orientieren (siehe Interview), werden bei der Methode weitere Innovationsquellen wie etwa Tech-Trends und neue Geschäftsmodelle […]
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[…] Anzeige – „Der Job von Design Thinking ist erledigt!“, sagt Laurent Burdin bei uns im Interview. „Wir brauchen eine neue Ära mit viel mehr Dimensionen und Variationen jenseits des […]
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