Unter allen Experten herrscht Einigkeit darüber, dass es sich bei dem Internet der Dinge (IoT) um einen Milliardenmarkt handelt, lediglich um die exakte Höhe wird noch gestritten. Die Höhe der aktuellen Firmenübernahme durch Microsoft ist auch noch unbekannt, aber die Akquisition von Express Logic passt gut in die aktuelle Strategie.
Express Logic dürfte bisher nur Brancheninsidern bekannt sein, obwohl das Unternehmen bereits seit über 20 Jahren im Geschäft ist. Die Firma ist spezialisiert auf Echtzeitbetriebssysteme für Mikrocontroller. Das hauseigene RTOS wurde in mehr als 6 Milliarden Geräte eingebaut. So werkelt es in Geräten aus dem Bereich Consumer Electronic, Haushaltswaren oder auch medizinischen Geräten. Das System ist zwar nicht Open Source, aber den Kunden wird der Quellcode gegen Lizenzzahlungen zur Verfügung gestellt, so dass die Unternehmen die Funktionen an ihre Geräte anpassen können. Ein lohnenswertes Geschäft, denn so wie das Smartphone immer mehr zu universellen Fernbedienung wird, nehmen auch die smarten Devices in Haushalten und Produktionsanlagen zu.
Mit Windows IoT und noch mehr dem IoT-Hub seiner Cloudcomputing-Plattform Azure hat Microsoft bereits kräftig in den Bereich IoT investiert. Das Gesamtpaket Azure Sphere, das Microsoft im vergangenen Jahr vorgestellt hat, betont besonders den Sicherheitsaspekt. Nur zertifizierte Chips können darüber vernetzt werden.
Da ist die Übernahme von Express Logic mehr als sinnvoll. Denn ohne Zweifel wird Microsoft dessen RTOS mit Azure verbinden. Die Milliarden an bereits ausgelieferten Geräten könnten in Zukunft an Azure angedockt werden. Mit anderen Worten kauft sich Microsoft Reichweite in diesem Segment. Die derzeit noch (selbst gewählten) hohen Hürden, einen IoT-Controller mit Azure zu verbinden, werden somit niedriger werden. Die Kunden des Unternehmens profitieren somit nicht nur von der langjährigen Expertise des Herstellers, dem sie vertrauen, sondern erhalten eine weitere Option zur Vernetzung und funktionale Ergänzung durch das Cloudcomputing.
– Anzeige –
Für Kurzentschlossene: Chinas Messenger Nr. 1 WeChat wird immer mehr zum Schweizer Taschenmesser und macht Websites und Apps überflüssig. WeChat-Experte Sven Spöde bringt für unseren Workshop am 14. Mai in Berlin frische Eindrücke aus China mit (siehe auch hier im Video) und brainstormt zusammen mit den Teilnehmern, wie Händler und Marken die Plattform gewinnbringend nutzen können.
Jetzt informieren & anmelden!