Verwirrspiel um Messenger-App Telegram.

Der Messenger Telegram soll besonders sicher sein (Bild: Allmy / Shutterstock.com)

Vergangene Woche haben wir Ihnen exklusiv die 25 erfolgreichsten Apps “Made in Germany” vorgestellt, die unser Partner App Annie für uns ermittelt hatte. Überrascht hatte dabei viele Beobachter die Platzierung der Messenger-App “Telegram” auf Platz 2 nach Downloadzahlen: Der Fachdienst Meedia stellte in Frage, ob Telegram wirklich aus Deutschland kommt. Und auch Johannes von Cramon forderte im Podcast „Mobile Minute“ dazu auf, diese Frage zu klären. Dem sind wir gerne nachgekommen.

Das fehlende Impressum gibt Rätsel auf

Um die Antwort vorweg zu nehmen: eine verbindliche Aussage können wir auch nach der Recherche nicht geben. Das liegt vor allem daran, dass die Macher hinter Telegram die Antwort schuldig bleiben. Auf der Homepage von Telegram heißt es in den FAQs:

„Wo ist der Standort von Telegram?

Das Entwicklungsteam von Telegram hat seinen Sitz in Dubai. Die meisten Entwickler bei Telegram stammen ursprünglich aus St. Petersburg. Sankt Petersburg ist bekannt für hochqualifizierte Programmierer. Das Telegram-Team musste Russland aufgrund lokaler IT-Vorschriften verlassen und hat eine Reihe von Standorten ausprobiert, darunter Berlin, London und Singapur. Derzeit sind wir mit Dubai zufrieden, aber jederzeit bereit, wieder umzuziehen, wenn sich die dortigen Vorschriften ändern sollten.“

Das sah 2016 noch anders aus. Damals stand laut einem Bericht auf gruenderszene.de in den FAQs, „Telegrams Hauptquartier ist in Berlin.“ Von einem Berliner Startup war die Rede, was wohl bei Recherchen aber nie endgültig bestätigt werden konnte. Letztlich fehlt es bis heute an einem offiziellen Impressum auf der Firmenhomepage. Vermutlich stammt jedenfalls aus dieser Zeit die Zuordnung der App als “Made in Germany”.

Wikipedia hat ebenfalls eine umfangreiche Seite zur durchaus interessanten Geschichte der Messenger-App. Uns ist bewusst, dass auch diese Informationen mit Vorsicht zu genießen sind. Deutlich wird aber auch hier, dass die Wege der Entwicklung der App nicht transparent nachvollziehbar sind und die Macher dahinter auch kein Interesse daran haben.

Letztlich gibt es aber keinen belastbaren Grund, an den Unternehmensangaben zu zweifeln, es sei denn, man frönt beliebten Verschwörungstheorien.

Der Messenger-Dienst kommt immer wieder in die Schlagzeilen

Mobilbranche.de hatte in der Vergangenheit schon öfter über den Messengerdienst berichtet. Nicht immer fiel er dabei positiv auf. Was die Verbreitung anbelangt, kann es der Dienst nicht mit WhatsApp aufnehmen (rund 1,5 Mrd. Nutzer), kommt aber lt. Berichten auf immerhin 200 Millionen Downloads und das, obwohl er auch 2018 schonmal aus dem Appstore verschwunden war. Nach eigenen Angaben des Unternehmens wurde auch die Facebook-Seite von Telegram durch Facebook selbst gelöscht – aus unbekannten Gründen.

Jedenfalls versteht es Pawel Durow, der Mann hinter Telegram, mit seiner schillernden Persönlichkeit und Geschichten um den russischen Geheimdienst, unsere Phantasie zu beflügeln.

Einen aktuellen Überblick über die verschiedenen Messenger mit Vor- und Nachteilen aus Sicht des Verbraucherschutzes gibt es hier.

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