Wenn Sie persönlich noch keine Erfahrungen mit TikTok (ehemals Musical.ly) gesammelt haben, dann gehören Sie halt nicht mehr zur jungen Zielgruppe. Mit pro Monat geschätzten 4,1 Millionen Nutzern in Deutschland sind App und Netzwerk aktuell die Hits der Pausenhöfe und ein Medienphänomen, dem sich kaum aus dem Weg gehen lässt.
Schwer vorstellbar, aber falls Sie tatsächlich nicht wissen sollten, worum es geht: Auf TikTok ist es besonders einfach, Ton unter Videos zu legen. Hier kann ganz einfach jeder zum Popstar werden, in dem er die Lippen synchron zu Songs oder Comedy-Auftritten von Stars bewegt. Oder eben tanzt.
Und TikTok kommt nicht aus den USA. Die Mutter Bytedance ist ein Startup aus China, das ohne Beteiligung der dort üblichen Verdächtigen wie Alibaba auskommt. Ende 2018 legte Bytedance seine App und Netzwerk mit dem aus Schanghai stammenden Musical.ly zusammen, das im Jahr zuvor übernommen wurde und in den USA und Europa einigen Erfolg hatte. Inzwischen gilt das Unternehmen als wertvollstes Startup der Welt.
Die besonders junge Zielgruppe beschert dem Unternehmen auch Probleme. So hat sich Bytedance jüngst in den USA zu einem Vergleich bereit erklärt und wird dort 5,7 Mio Dollar zahlen, nachdem die Aufsichtsbehörde FTC festgestellt hat, dass unzulässigerweise Daten von Jugendlichen unter 13 Jahren ohne Zustimmung der Eltern verarbeitet worden sind.
Letztlich geht es auch Bytedance darum, die Kontakte zu seiner Zielgruppe zu monetarisieren. So bietet sich das Unternehmen gerade der Werbewirtschaft an.
Und das ist aktuell nicht ganz einfach. Fast täglich gibt es neue negative Schlagzeilen um das größte soziale Netzwerk Facebook. Und der Standort China scheint auch nicht gerade ideal. Der Vorwurf gegenüber Huawei, ein Sicherheitsrisiko zu sein, färbt da schnell auch auf ein Netzwerk aus China ab. So fragt sich auch der NDR in einem Video, wie sicher TikTok wohl ist. In die gleiche Richtung zielt auch ein Beitrag aus dem Handelsblatt.
Dieser Generalverdacht dürfte auch dazu beigetragen haben, dass das Netzwerk Hinweise zur Sicherheit, Datenschutz und den Voreinstellungen in der App nicht in einer FAQ bereitstellt, die dann wahrscheinlich ohnehin niemand liest, sondern stattdessen Videos produziert, die direkt in der App abzurufen sind.
Eins scheint sicher: Das Phänomen TikTok wird uns noch eine Weile beschäftigen, denn das Netzwerk polarisiert. Auf den Schulhöfen, bei den Eltern und den Medien.
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2 Antworten zu “TikTok – der Hit der Pausenhöfe unter Generalverdacht der Medien.”
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[…] der New York Times die Welt der sozialen Netzwerke prägen und verändern. Der Artikel nähert sich ausführlich dem weltweiten Hit der Pausenhöfe an und arbeitet dabei auch die Vorteile gegenüber Facebook und Instagram heraus. […]