Köpfe der Mobilbranche: Stefan Brehm von Gastrofix.

Stefan Brehm ist Gründer von Gastrofix (Copyright: Gastrofix GmbH / Sonja Hornung)

„Generell ist es eine Berufung für mich, Dinge zu verändern und Prozesse zu digitalisieren“, sagt Stefan Brehm. Er ist einer der Gründer und Geschäftsführer des iPad-Kassenanbieters Gastrofix. Das 2011 gegründete Unternehmen beschäftigt aktuell 140 Mitarbeitende und ist in 7 Ländern vertreten. Stefan Brehm war bereits zuvor Mitgründer des Online-Reservierungsservices Bookatable. In unserem Fragebogen verrät der Digitalexperte nicht nur, wann er aufhört, sondern auch, dass er „Bargeld in der Tasche mag und es vermissen würde“.

mobilbranche.de: Was war Dein erstes Handy?

Siemens S25 (Bild: Jojhnjoy/Wikipedia)

Stefan Brehm: Ich glaube, das war ein Siemens S25 Ende der 90er. Damals schon war die große Frage: Nokia, Siemens oder doch Ericsson?

mobilbranche.de: Was ist aus Deiner Sicht besser: Android oder iOS und warum?

Stefan Brehm: Ganz klar iOS! Einfach weil es als geschlossenes System in Sachen Sicherheit besser konzipiert ist als Android. Wenn Du zum Beispiel eine App in den App Store bringen möchtest, musst Du schon sehr hohe Hürden überwinden.

mobilbranche.de: Welche drei Apps willst Du auf Deinem Homescreen nicht mehr vermissen?

Stefan Brehm: Threema, WhatsApp und Twitter. Kommunikation geht heute eben schneller und anders.

mobilbranche.de: Stichwort Mobile Advertising: Was war für Dich die beste Werbung ever?

Stefan Brehm: Im Moment ist es „Ba Bing“ von Apple Pay und der Deutschen Bank. Erinnert mich irgendwie an meine kleine Tochter.

https://www.youtube.com/watch?v=V11fBguhFLg

mobilbranche.de: Und was war für Dich die schlechteste mobile Anzeige?

Stefan Brehm: Da gibt es eine Menge schlechter Anzeigen. Meistens ist es die Werbung großer Autokonzerne, die einfach die Zeit verschlafen haben.

mobilbranche.de: Hast Du Mobile-Vorbilder? Wenn ja: welche?

Stefan Brehm: So richtige Mobile-Vorbilder habe ich nicht. Ich bewundere eher Menschen wie Elon Musk, die einfach gegen alle Vorurteile und Widerstände ihre Visionen umsetzen und bis ans Limit gehen, wenn sie von einer Sache überzeugt sind.

mobilbranche.de: Wie beschreibt Deine Mutter Deinen Job?

Stefan Brehm: Ohje, meine Mutter ist in den 70ern stehen geblieben und kann nicht mal ein Smartphone oder einen PC bedienen. Sie würde wahrscheinlich sagen: „Der Junge macht was mit Computern.“

mobilbranche.de: Ist Dein Job für Dich Beruf oder Berufung?

Stefan Brehm: Generell ist es eine Berufung für mich, Dinge zu verändern und Prozesse zu digitalisieren. Wenn mir irgendwann mal nichts mehr einfällt, höre ich auch auf. Allerdings sagt meine Frau immer, dass ich zu viele Ideen im Kopf habe. Also wird das mit dem Aufhören nicht so schnell passieren.

mobilbranche.de: Wie stehst Du zu Mobile Payment?

Stefan Brehm: Ich mag Bargeld in der Tasche und würde es vermissen. Aber gleichzeitig bin ich innerlich davon überzeugt, dass wir uns davon in den nächsten Jahren verabschieden werden. Wenn ich heute schnell zum Edeka gehe, habe ich nur noch mein Smartphone dabei, um zu bezahlen. Oder zum Garage öffnen. Oder für die Haustür. Mobiles Bezahlen ist einfach unglaublich praktisch und wird sicherlich in naher Zukunft auch bei uns den Durchbruch schaffen.

mobilbranche.de: Wann bzw. wo vermisst Du Mobile in Deinem Alltag, sprich: wo siehst Du noch Entwicklungspotenzial?

Stefan Brehm: Ganz klar bei der Vernetzung von Kommunikationskanälen. Warum brauchen wir für Nachrichten drei Apps, bedienen zwei E-Mail-Programme und sind auf drei Social-Media-Kanälen unterwegs? Ich bin davon überzeugt, dass wir bald eine App für alles haben werden, ähnlich dem chinesischen Beispiel WeChat. (Übrigens gibt’s am 14. Mai einen mobilbranche.de-Workshop zu WeChat)

mobilbranche.de: Mobile in 5 Jahren: was ist verschwunden, was hat sich durchgesetzt?

Stefan Brehm: Die größten Veränderungen werden wir sicherlich auf den sozialen Netzwerken erleben. Ich glaube nicht daran, dass sie in dieser Form weiter genutzt werden. Die Menschen sind der Hetze und Streitkultur auf den Plattformen überdrüssig. Auch mobile Endgeräte an sich müssen sich verändern und brauchen neue Innovationen, eine bessere Kamera und ein neues Design reichen nicht mehr aus. KI, Echtzeit-Anwendungen und Sprachsteuerung werden sich durchsetzen, dazu auch mobiles Bezahlen. Die Steuerung privater Aufgaben von der Schule bis hin zum Abendessen wird ganz anders organisiert sein.

mobilbranche.de: Vielen Dank für die spannenden Antworten!

Lesen Sie auch die vorherigen Fragebögen unserer Serie “Köpfe der Mobilbranche”.

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