Köpfe der Mobilbranche: Antti-Jussi Suominen von der Digitalbank Holvi.

Er „durfte mit dem Erfinder der SMS zusammenarbeiten“ und macht seinen Job mit „Leidenschaft, Freude und dem Willen, etwas Großartiges zu erreichen“: Antti-Jussi Suominen, CEO der Digitalbank Holvi. Seit dem Start vor sieben Jahren in Finnland und der Präsenz auf dem deutschen Markt ist das Fintech auf neue Technologien fokussiert und stellt die Nutzung auf mobilen Endgeräten in den Vordergrund. Mobile Banking gehört zum Kern des Unternehmens. Vor seinem Wechsel in die Bankenwelt hat Antti-Jussi in mehreren Telekommunikationsunternehmen Station gemacht. In unserem Fragebogen verrät er, welche Mobile-Zeiten „zum Glück vorbei“ sind und wo er noch Entwicklungspotenzial sieht.

mobilbranche.de: Was war Dein erstes Handy?

Nokia 2110 (Bild: Mustaraamattu/Wikipedia)

Antti-Jussi Suominen: Das erste Mobiltelefon, das ich besessen habe, war das Nokia 2110 – heute schon fast eine Ikone unter den Handys.

mobilbranche.de: Was ist aus Deiner Sicht besser: Android oder iOS und warum?

Antti-Jussi Suominen: Für mich haben beide Systeme ihre Stärken und Schwächen. Privat habe ich mich allerdings für iOS entschieden. Primär, weil es so unfassbar einfach ist, alle Geräte zu integrieren – vom iPhone über die Apple Watch bis hin zum Macbook.

mobilbranche.de: Welche drei Apps willst Du auf Deinem Homescreen nicht mehr vermissen?

Antti-Jussi Suominen: Auf jeden Fall benötige ich Slack in Sichtweite. Inzwischen ist es essentiell geworden, um jederzeit zu wissen, was im Unternehmen gerade vor sich geht. Wenig überraschend habe ich natürlich auch die Holvi-App immer griffbereit. Insbesondere auf Reisen und bei der Abrechnung von Reisekosten ist sie praktisch, weil ich direkt Quittungen und Belege in die App hochladen kann. Ansonsten nutze ich viel Twitter, um bei aktuellen Themen und Diskussionen auf dem Laufenden zu bleiben.

mobilbranche.de: Stichwort Mobile Advertising: Was war für Dich die beste Werbung ever?

Antti-Jussi Suominen: In-Game-Video-Ads, mit der man sich zusätzlich etwas verdienen kann, finde ich einen smarten Ansatz. Man schaut sie freiwillig und bekommt etwas im Austausch.

mobilbranche.de: Und was war für Dich die schlechteste mobile Anzeige?

Antti-Jussi Suominen: Am schlimmsten waren die Spam-Text-Nachrichten, die man völlig willkürlich auf sein Telefon erhalten hat. Jeder hat sie wahrscheinlich sofort vor Augen, ohne ein konkretes Beispiel zu benötigen. Die Zeiten sind allerdings zum Glück vorbei.

mobilbranche.de: Hast Du Mobile-Vorbilder? Wenn ja: welche?

Antti-Jussi Suominen: Ganz zu Beginn meiner Karriere durfte ich mit Matti Makkonen zusammenarbeiten. Er gilt als der Erfinder der SMS und war damals Head of Mobile Business bei Sonera. Er hat mich stark beeindruckt. Insbesondere, weil er ein großartiger Leader war und es immer geschafft hat, dass sich auch das größte Konzern-Geschäft angefühlt hat wie einen Familienbetrieb.

mobilbranche.de: Wie beschreibt Deine Mutter Deinen Job?

Antti-Jussi Suominen: Zum Glück spreche ich mit meiner Mutter kaum über meine Arbeit. Deshalb bin ich mir auch gar nicht so sicher, wie sie meinen Job beschreibt. Wenn man sie fragt, würde sie wahrscheinlich einfach „Geschäftsführer“ sagen.

mobilbranche.de: Ist Dein Job für Dich Beruf oder Berufung?

Antti-Jussi Suominen: Von beidem etwas: Der Beruf bringt die Ernsthaftigkeit und die Professionalität mit sich, die Berufung die Leidenschaft, Freude und den Willen, etwas Großartiges zu erreichen. Ich habe über eine lange Zeit mein Skillset aufgebaut und bin mit Begeisterung bei der Sache.

mobilbranche.de: Wie stehst Du zu Mobile Payment?

Antti-Jussi Suominen: Für mich ist es heutzutage der Standard, ich kann mir nicht vorstellen wie es aufzuhalten ist. Immer öfter wird inzwischen NFC für Zahlungen verwendet und die klassische Kartenzahlung wird ersetzt. Mobile Transaktionen machen bereits in vielen Situationen die Barzahlung überflüssig.

mobilbranche.de: Wann bzw. wo vermisst Du Mobile in Deinem Alltag, sprich: wo siehst Du noch Entwicklungspotenzial?

Antti-Jussi Suominen: Richtig praktisch wäre es, in Echtzeit Sprachen übersetzen zu können. So könnte man unterweg an jedem Ort mit Menschen sprechen, mit denen man sonst keine gemeinsame Sprache teilt.

mobilbranche.de: Mobile in 5 Jahren: was ist verschwunden, was hat sich durchgesetzt?

Antti-Jussi Suominen: Das leidige Thema mit den Akkus, die immer dann zur Neige gehen, wenn man es gerade nicht brauchen kann, hat sich hoffentlich bis dahin erledigt. Was uns bleiben wird, sind wahrscheinlich die verschiedenen Messaging-Plattformen, die dann aber nicht nur einfach und mobil nutzbar sind, sondern erweitert und unterstützt werden durch Virtual-Reality-Komponenten.

mobilbranche.de: Vielen Dank für die spannenden Antworten!

Lesen Sie auch die vorherigen Fragebögen unserer Serie “Köpfe der Mobilbranche”.

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