Apple trägt keine Schuld an Autounfall während FaceTime-Nutzung am Steuer.

Seit iOS bietet Apple eine automatische Nicht-Stören-Funktion bei Autofahrten an (Bild: Apple)

Absurder Prozess mit tragischem Hintergrund: Ein US-Gericht aus Kalifornien hat eine Klage abgewiesen, wonach Apple „grobe Fahrlässigkeit“ sowie eine Mitschuld an einem tödlichen Verkehrsunfall zur Last gelegt wurde, weil der Unfallverursacher offenbar durch ein FaceTime-Videotelefonat abgelenkt war. Bei allem Schmerz der Hinterliebenen klingt dies in etwa so absurd, wie wenn man Waffenhersteller für Attentate haftbar machen würde. Dennoch legt das Verfahren einen Finger in die Wunde: Können Smartphone-Hersteller durch technische Vorkehrungen nicht bei der Erziehung der Nutzer helfen, dass Handys am Steuer nichts zu suchen haben? Immerhin hat Apple schon mit iOS 11 im Herbst 2017 einen automatischen Nicht-Stören-Modus für Autofahrten eingeführt, der die Anzeige von Push-Nachrichten unterbindet.

Ablenkung durch Push-Nachrichten und #TippTippTot

Ich selbst rege mich in der täglichen Praxis immer wieder auf: Wenn ich am Steuer bin und mein Android-Handy dabei habe, poppen darauf immer wieder Push-Nachrichten auf. Und die Versuchung ist groß, doch einmal aufs Handy zu schauen. Besonders schräg wird es, wenn mir Google Maps, während ich dessen Navigationsfunktion nutze (!), Push-Nachrichten schickt, ob ich vielleicht zuvor besuchte Orte rezensieren muss. Hey, Google, das muss nicht sein und lenkt ziemlich ab!

Eines der Plakate der Kampagne #TippTippTot, die an deutschen Autobahnen hängen (Bild: DVR)

Wie dramatisch die Folgen der Handynutzung am Steuer sein können, zeigt nicht nur besagter schwerer Unfall während eines FaceTime-Videotelefonats. Seit Sommer dieses Jahres läuft deshalb an deutschen Autobahnen die Kampagne #TippTippTot vom Bundesverkehrsministerium und der Deutschen Verkehrswacht, die mit Schockbildern darauf aufmerksam macht, dass die Nutzung von Handys am Steuer zu todlichen Unfällen führen kann. Verkehrsminister Andreas Scheuer mahnt: „Multitasking am Steuer funktioniert nicht. Eine Nachricht auf dem Smartphone getippt bedeutet über 250 Meter blind fahren. Damit riskiert man nicht nur das eigene Leben, sondern auch das der anderen Verkehrsteilnehmer. Also: Hände ans Steuer und nicht ans Handy. Ich halte nichts davon, einfach die Geldbußen zu erhöhen. Unsere drastische Informationskampagne ist mir sehr wichtig und sensibilisiert alle Verkehrsteilnehmer nachhaltig.“

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