Amazon-Gerätechef Dave Limp über die Zukunft von Alexa.

Treppenwitz der Geschichte: Amazon hat sein eigenes Smartphone namens Fire Phone im Sommer 2014 vorgestellt und damit nur wenige Monate vor seinem Sprachassistenten Alexa – während es das Smartphone längst nicht mehr zu kaufen gibt, ist Alexa zu einer enormen Erfolgsgeschichte geworden. Amazon probiert also viel aus und hat dabei auch den Mut zu scheitern. Das zeigt auch der jüngste Fall: Die in den USA seit einigen Wochen erhältliche Mikrowelle mit Alexa an Bord sei  ursprünglich nur als Referenzmodell zur Demonstration der Einbindung der Sprachassistentin gedacht gewesen, so Amazon-Gerätechef Dave Limp in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Dave Limp (Bild: Amazon)

Doch die Mikrowelle sei so erfolgreich, dass Amazon nun erwägt, die Mikrowelle doch noch auch in Deutschland zu verkaufen. Man wolle allerdings erst sehen, wie sich das Interesse in den kommenden sechs Monaten entwickele. Zugleich kündigt Limp in dem Interview aber auch an, dass in der zweiten Jahreshälfte 2019 auch diverse Hausgeräte anderer Hersteller mit Alexa-Sprachsteuerung in den deutschen Handel kommen. Amazon bietet dafür einen Einbau-Chip und arbeite bereits mit mehreren Herstellern an der Integration.

Neben der Priorität, Alexa in möglichste viele Haushaltsgeräte zu bringen, betont Limp in dem Interview zudem, dass der Konzern daran arbeitet, Alexa in Autos zu bringen. In den USA gibt es dafür bereits das Nachrüst-Gerät „Echo Auto“, mit dem man per Sprachbefehl zum Beispiel die Musik auswählen oder von unterwegs vernetzte Geräte daheim steuern kann. Der Plan sei, „Echo Auto“ mit der Zeit auch in andere Länder wie Deutschland zu bringen, sagte Limp. Zwar sei Echo Auto eine Übergangslösung, die aber angesichts der langen Produktzyklen in der Autoindustrie auch längere Zeit im Markt bleiben könnte. Jedoch arbeite Amazon auch bereits daran, Alexa direkt in die Infotainment-Systeme von Neuwagen zu bringen.

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