In der Mobilbranche ist er als Querdenker bekannt und wir schätzen ihn für seine offenen Worte in mehr als 30 Artikeln in unserem Fachdienst, davon unvergessen der Brief an Moritz Hunzinger: Maik Klotz, Berater, Sprecher und Autor zu den Themen Banking, Payment und Mobile. Aktuell ist er als Head of Communication bei YES.com tätig sowie als Partner bei Paymentandbanking.com. Im vergangenen Jahr hat er unseren Mobilisten-Talk „Mobile Banking“ als Speaker bereichert. Außerdem berät Maik seit Jahren Unternehmen zu kundenzentrierten Innovationsmethoden und der Fokussierung auf den Nutzer. In unserem Fragebogen verrät der „Apple-Fanboy“, welche Mobile-Werbung so schlecht ist und „direkt aus der Hölle“ kommen muss und wer seinen Job „im Zweifel für was Illegales“ hält.
mobilbranche.de: Was war Dein erstes Handy?
Maik Klotz: Ich habe ja mal bei der Telekom was Richtiges gelernt. Dementsprechend früh in den Mobilfunk eingestiegen und mit dem Siemens S3 ein solides Handy gehabt.
mobilbranche.de: Was ist aus Deiner Sicht besser: Android oder iOS und warum?
Maik Klotz: Als Apple-Fanboy natürlich iOS. Ich mag die Einfachheit von iOS und die konsequente Verbesserung des Betriebssystems der letzten Jahre. iOS fühlt sich auf jedem iPhone gleich gut an, da kommt Android nicht dran. Wobei ich nicht sage, dass Android schlecht ist. Nur, dass iOS besser ist.
mobilbranche.de: Welche drei Apps willst Du auf Deinem Homescreen nicht mehr vermissen?
Maik Klotz: Meinen RSS-Reader „lire“, den Twitter-Client „Tweetbot“ und „Spark“ für E-Mail.
mobilbranche.de: Stichwort Mobile Advertising: Was war für Dich die beste Werbung ever?
Maik Klotz: Ich gestehe! Ich nutze oft 1Blocker X auf meinem iPhone, weil es zu viel wirklich schlechte Werbung gibt. Ich empfinde aber Werbung, die kontextbezogen ist, nicht als störend. Aus Nutzersicht muss Werbung einen Mehrwert bieten: kontext und location based, also situativ informieren und nicht nerven. Ein Beispiel dafür ist z.B. Payback.
mobilbranche.de: Und was war für Dich die schlechteste mobile Anzeige?
Maik Klotz: Die, die man nicht wegklicken kann. Oder die, wo der Schließen-Button zur Landingpage führt. Diese Form der Werbung kommt direkt aus der Hölle.
mobilbranche.de: Hast Du Mobile-Vorbilder? Wenn ja: welche?
Maik Klotz: Keine Vorbilder, aber Menschen, die ich als Vordenker faszinierend finde. Z.B. den Mathematiker und Autor vieler philosophischer Sachbücher, Gunter Dueck. Auch der Gründer von Alibaba, Jack Ma, ist eine faszinierende Persönlichkeit.
mobilbranche.de: Wie beschreibt Deine Mutter Deinen Job?
Maik Klotz: Irgendwas mit Computer und Banken. Im Zweifel was Illegales.
mobilbranche.de: Ist Dein Job für Dich Beruf oder Berufung?
Maik Klotz: Weder noch. Eher ein Zufall. Dass ich irgendwann in der Payment- & Banking-Branche arbeiten würde, hätte ich mir vor 20 Jahren nicht vorstellen können. Aber ein Zufall, der mir inzwischen großen Spaß macht. Eine kunden- bzw. nutzerzentrierte Arbeitsweise ist für mich eher Berufung und die ist unabhängig von der Branche oder Job.
mobilbranche.de: Wie stehst Du zu Mobile Payment?
Maik Klotz: Gar nicht. Ein anderer Formfaktor für die Giro- oder Kreditkarte. Ein wichtiger Schritt in der Evolution des Zahlungsverkehrs, aber keine Revolution. Ziel muss es sein, den Zahlungsverkehr unsichtbar zu gestalten. Aktuell denken wir immer noch zu sehr über alle möglichen Bezahlverfahren nach, dabei ist das beste Zahlverfahren das, was völlig automatisch läuft. Amazon Go ist dazu ein gutes Beispiel: Einkaufen und bezahlen, ohne an der Kasse anstehen zu müssen. Völlig automatisch und unsichtbar.
mobilbranche.de: Wann bzw. wo vermisst Du Mobile in Deinem Alltag, sprich: wo siehst Du noch Entwicklungspotenzial?
Maik Klotz: Im Banking ist noch viel Luft nach oben. Alles, was mit Behörden zu tun hat, ist noch sehr analog und schon mal gar nicht mobil. Im Grunde aber gibt es in allen Bereichen Potential.
mobilbranche.de: Mobile in 5 Jahren: was ist verschwunden, was hat sich durchgesetzt?
Maik Klotz: Prognosen sind bekanntermaßen immer dann schwer, wenn sie die Zukunft betreffen. Ich glaube, dass sich das Smartphone immer mehr zum virtuellen Assistenten entwickelt. Sowohl der Bereich. der sich mit „Voice“ beschäftigt, also Sprachassistenten, als auch im Bereich der künstlichen Intelligenz wird sich Einiges tun. Auch glaube ich, dass sich das Smartphone immer mehr zur digitalen Kopie des analogen „ich“ entwickeln wird, was auch bedeutet, dass das Smartphone eine wichtige Rolle bei der digitalen Identität spielen wird und der Art und Weise, wie wir uns künftig ausweisen.
mobilbranche.de: Vielen Dank für die spannenden Antworten!
Lesen Sie auch die vorherigen Fragebögen unserer Serie “Köpfe der Mobilbranche”.