Echtzeit-Kommunikation bringt grüne Ampeln und Fußgänger-Schutzschild.

Autos könnten sich bald gegenseitig und automatisch in Echtzeit vor Gefahren wie Fußgängern und Radfahrern warnen. In Marburg sammelt eine App währenddessen Daten von Radfahrern und schaltet Ampeln automatisch auf grün. Live-Kommunikation im Verkehr wird immer wichtiger und dürfte dank 5G-Internet weiter an Auftrieb gewinnen.

Der Autozulieferer Conti und der Mobilfunkkonzern Vodafone präsentierten auf der Cebit in Hannover Pläne für ein „digitales Schutzschild“ im Straßenverkehr. Erkennen Auto-Kameras einen Fußgänger oder Radfahrer, sollen sie diese Information zukünftig direkt an Fahrzeuge in der Umgebung weitermelden. Diese können so frühzeitig auf die Gefahr reagieren und beispielsweise das Tempo drosseln. Auch Staus, parkende Autos oder Bäume sollen nachfolgende Autos damit bald weniger überraschen. Langfristig könnten auch Handy-Daten von Fußgängern direkt an PKWs und LKWs gesendet werden. „Je nachdem, wie sich die Entwicklung im Mobilfunknetz gestaltet, könnten die Funktionen in 3-4 Jahren serienreif sein“, sagte ein Conti-Sprecher. Grundvoraussetzung ist der neue Mobilfunkstandard 5G.

An einer innovativen Idee zur Echtzeit-Kommunikation im Verkehr arbeitet die Stadt Marburg gemeinsam mit Siemens. Radfahrer sollen mit Hilfe der App „SiBike“ Daten an städtische Ampeln senden. Diese können ihre Grünphasen dann so abstimmen, dass Radler frustfrei durch die Stadt kommen. Nach längerer Testphase soll die App noch diese Woche vorgestellt werden und den Verkehr laut Stadt „erheblich beschleunigen und zudem sicherer machen“. Radfahrer sollen dank der Weltneuheit zukünftig auf 30 Prozent weniger Ampeln treffen. Gleichzeitig erkennt die App auch größere Gruppen und muss daher nicht für einzelne Verkehrsteilnehmer umschalten.

Bild: siemens.com

Laut der aktuellen McKinsey-Studie „Smart Cities: Digital solutions for a more liveable future“ können moderne Mobilitätslösungen die Pendelzeit in Städten um 20 bis 30 Prozent verringern. In 60 Städten schaute sich die Beratung dafür Möglichkeiten zur intelligenten Verkehrssteuerung, Echtzeit-Information in einem integrierten Personennahverkehr und Smart Parking an.

Noch mehr Live-Vernetzung im Straßenverkehr dürfte das 5G-Netz bringen, das in Deutschland ab 2020 an den Start gehen soll. Die deutlich erhöhten Übertragungsraten ermöglichen den Austausch von größeren Datenmengen in kurzer Zeit und damit beispielsweise die Kommunikation zwischen Autos.

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