Die CeBIT und ihr neues Konzept.

mobilbranche.de-Autor Stephan Lamprecht blickt zurück auf die Anfänge der CeBIT und sammelt Reaktionen zur CeBIT 2018.

Wenn Sie noch wissen, dass CeBIT ursprünglich mal „Centrum für Büroautomation, Informationstechnologie und Telekommunikation“ hieß, dann gehören Sie zu den Veteranen dieser Ausstellung. Und dann ist es wohl eher zweifelhaft, ob Sie zur aktuellen Zielgruppe der Veranstalter gehören. Denn die versuchen es inzwischen mit Riesenrad und Bällebad.

Gäbe es gar keine Technik zu sehen, dann wäre es auch keine CeBIT. (Foto:Intel)

Rund um die Messe in Hannover ranken sich Legenden und Geschichten. Ab 1996 gehörte die CeBIT für viele Jahre zu meinem Kalender. 10 Jahre in unterschiedlicher Funktion auf der Ausstellerseite, danach nur noch aus journalistischem Interesse. Und natürlich verklären sich in der Rückschau die vielen Unannehmlichkeiten. Eine Stadt teilweise jenseits des Verkehrskollapses. Und natürlich der traditionell einmal pro Jahr stattfindende Kälteeinbruch mit Schneefall. Zu ihren Hochzeiten war das gesamte Messegelände prall gefüllt. Wer diese Geschichte nachlesen will, sollte das hervorragende Stück von Detlef Borchers lesen.

Prall gefüllt war es die vergangenen Jahre nicht mehr. So wurden die immer weniger Aussteller auf immer weniger Hallen zusammengezogen. Zu viele Fachmessen und Kongresse anderswo und natürlich das Internet forderten ihren Tribut. Man musste nicht mehr einmal jährlich nach Hannover aufbrechen, um sich über neue Technologien zu informieren. Das konnte man jetzt täglich.

Da immer mehr Menschen, wie auch ich, die Fahrt nach Hannover scheuten, schien der Messegesellschaft Handeln geboten. So konnte es nicht weitergehen. Und im vergangenen Jahr wurde ein radikaler Umbau der CeBIT angekündigt. Geblieben ist eigentlich nur der Standort. So findet die Messe jetzt im Sommer statt. Aber Traditionen sind beharrlich, und nachdem wir im Norden vier Wochen am Stück Sonnenschein und sommerliche Temperaturen hatten, ist es jetzt doch deutlich kühler und grauer geworden. Viel wichtiger aber: Im Fokus steht ein umfangreiches Konferenzprogramm. Und das scheint offenbar anzukommen, wie die Kollegen vom Spiegel finden.

Es wird aber nicht nur getalkt und entspannt, es gibt auch interessante Exponate. Intel zeigt etwa das erste bemannte Flugtaxi Volocopter auf seinem Stand sowie eine „stehende Welle“. Aus den Augen des Surfers sollen Besucher mithilfe künstlicher Intelligenz in Echtzeit seine Tour mit einer VR-Brille miterleben können. Klar gibt es auch klassische Produktankündigung, wie neue DSL-Modems. Aber auch Exponate, die man vorher anderswo anschauen musste, wie aktuelle Vorführungen aus der Robotik oder dem IoT.

Die CeBIT will „gelebte Digitalisierung“ sein. Und das scheint zumindest für den ersten Anlauf gelungen. Jedenfalls zeigen das durchaus positive Äußerungen in sozialen Medien. So zum Beispiel von Stephan Dörner:

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Andererseits müssen sich offenbar die Besucher auch erst an die „neue“ CeBIT gewöhnen:

https://twitter.com/tapioliller/status/1006826132082233344

 Der Umbau war notwendig, und er ist mutig. Und viel wichtiger: Die Messe polarisiert wieder.

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Die einen werden es hassen, die anderen lieben. Das war früher schon so und es ist gut so. Deswegen wäre es den Veranstaltern zu wünschen, dass sie diesem neuen Konzept auch etwas Zeit geben, um zu reifen. Und vor allen Dingen, den Ausstellern die Möglichkeit, sich an das neue Konzept anzupassen.

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